Der Frühling bescherte Gouverneur Christopher Christie versöhnliche Gefühle und so verabschiedete er ein Gesetz, welches der Firma Tesla freie Hand in New Jersey gibt.

Beinahe eine freie Hand. Eher momentan wohl das Gefühl einer feinen Rechten, oder eines schönen Coup de Poignets. In your face – quasi. Nachdem im letzten Jahr juristische Auseinandersetzungen und politisches Machtgehabe dafür sorgten, dass Tesla Motors im Bundesstaat New Jersey seine Fahrzeuge nicht mehr direkt an den Kunden vertreiben konnte, darf der Elektroautohersteller jetzt doch bis zu vier Direkt Sale Stores eröffnen.

Trotz der überschaubaren Anzahl ist dies ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass sich Staaten wie Texas, Michigan und Massachusetts, Ohio oder New York immer noch quer stellen. Vier Stationen sollten erstmal dazu genügen, um die Bedürfnisse der Kunden an der Ostküste erfüllen zu können. Eine weitere Verpflichtung, die mit dem neuen Gesetz erfüllt werden muss, ist das Tesla Motors mindestens eine Service Station betreiben soll.

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Join the band wagon – Aktion beispielhaft für andere Staaten?

Ein klares Anzeichen dafür, wie hart der Kampf um den Markt ist, zeigte sich auch, als der amerikanische Automobilhersteller General Motors sich innerhalb der Michigandebatte 2014 ebenfalls dafür aussprach, dass Tesla seine Wagen nicht mehr auf seine übliche Weise verkaufen dürfte, sondern eben nur noch über eigene Franchise-Handelsunternehmen. Tesla hat keine eigenen Car-Dealer, welche die Verkäufe übernimmt, und wird somit in den Staaten, die ein Verbot ausgehängt haben genötigt, sich an das Netz der Autohändler zu wenden. Kaum fair: Tesla ist zwar ein ernstzunehmender Konkurrent auf dem Markt und punktet durch Innovation und Benutzerfreundlichkeit, aber dennoch hinterhältig, wenn man sich die die Verkaufszahlen der beiden Firmen ansieht. General Motors verkaufte weltweit über 7 Millionen (!) in den ersten 9 Monaten des Jahres 2014. Dagegen steht Tesla Motors mit 46,928 Modellen bis Ende September und dem Zwischenziel im Oktober 2014 die 50.000 Grenze geknackt zu haben.

Dieser Schritt könnte durchaus wegweisend sein – auch für andere Staaten, die immer noch die Zügel in der Hand halten, was kapitalistische Marktwirtschaft angeht und ganz nach den Regeln des Geldes spielen. Interessant wäre zu sehen, ob jeder Staat andere Reglementierungen für den E-Autohersteller einführt, und nur eine gewisse Anzahl von Shops zulässt oder den Verkauf auf bestimmte Areale beschränkt. Fehlt nur noch die Einführung von Schutzgeld oder eine Extra-Extrasteuer, die gezahlt werden muss, dafür dass man umweltschonende Fahrzeuge baut. Denkbar wäre es, nach all den Steinen, die dem Betrieb bereits in die Quere gelegt wurden.

Text: Anna Lazarescu
Bilder: Tesla Motors