Ein zeitgemäßes Auto sollte USB-Anschlüsse inklusive haben, ebenso wie kabellose MP3-Schnittstellen für Musik, aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Sicher kommt jetzt wieder der Aufschrei der ewig Gestrigen, die auch noch TV-Programm-Zeitschriften kaufen oder eben auch Navigationsgeräte, obwohl Google Maps hervorragend funktioniert. Und das inklusive Sprachausgabe sowie gnadenlos guter Aktualität beim Verkehrsgeschehen. Allerdings saugt die App den Akku ähnlich schnell leer, wie Mia Wallace ihren Milchshake in Pulp Fiction.

Beim USB-Adapter für den Zigarettenanzünder sind nicht nur Design und Ladezeit von Produkt zu Produkt unterschiedlich gut, sondern auch Anzahl der Anschlüsse. Statt üblichen zwei USB-Slots gibt es jetzt sogar schon USB-Ladegeräte mit fünf Anschlussmöglichkeiten. Aber wenn man die Kids auf dem Rücksitz damit versorgen will, müssen da schon ziemlich lange Kabel her. Nicht zu vergessen, dass dann mal eben fünf Kabel rund um den Schaltknüppel hängen, je nachdem, wo der Zigarettenanzünder im Auto positioniert ist.

Einige Produkte kommen auch mit verschiedenen Ausgangsleitungen daher. Da hat eine Buchse 1,2 A (1.200 mA) und die andere 2,0 Ampere. Der Nutzen dessen ist der Redaktion bis zum heutigen Tage nicht klar, denn je höher der Ladestrom, desto schneller die Ladezeit. Es ist auch schon öfter passiert, dass ein Smartphone während der Navigation trotz angeschlossenen Ladegerät wegen Strommangel ausgegangen ist. Immer ganz groß, wenn man grad irgendwo nachts in Schweden noch drei Stunden bis zum Ziel braucht. Das Anker 24W Dual-Port USB-KFZ-Ladegerät kommt zum Beispiel mit satten 4.800 mA daher. Da hat man solche Sorgen nicht mehr. Die Obergrenze ist damit allerdings noch nicht erreicht. Der tizi Turbolader 5x Mega versorgt nicht nur bis zu fünf USB-Geräte im Auto mit Power. Eine Ladespannung von üppigen 12 Ampere (12.000 mA) bei 60 Watt plus integrierter Elektronik soll stets die passende Ladegeschwindigkeit liefern. Das kostet aber auch 50 Euro.

Genrell gilt: Normale Smartphones brauchen eine Stromstärke von 500 bis 1.000 mA um geladen zu werden. Tablets bereits 1.200 mA bis 2.000 mA. Benutzt man ein Billigteil, kann es also sein, dass dieses sehr langsam geladen wird – oder aber auch gar nicht. Eine minimale Kapazität von über 3.000 mA sollte Richtlinie sein. Dazu sollten natürlich auch Haptik, Sitz und Größe stimmen. Ein riesiger Plastikklotz, der wackelig aus dem Zigarettenanzünder ragt, sieht einfach oll aus. Wenn man 800 Euro für seine Felgen auf Tasche hat, sollte da auch im Innenraum bei den kleinen Dingen investiert werden, denn bekanntlich zählen in erster Linie diese. Eine Verarbeitung mit metallischen Komponenten wie Aluminium sorgt zum Beispiel für eine bessere Wärmeableitung und sieht auch schicker aus.

Viele Hersteller, allen voran Apple, verbauen in ihren Smartphones und Tablets eine Ladesteuerung, die ein erfolgreiches Aufladen mit Fremdzubehör verhindern kann. Das ist nicht die feine englische Art, deswegen sollte beim Kauf des Adapters zumindest danach gefragt werden. Das gilt übrigens auch für die Ladekabel. Einige Stecker haben zusätzlich eine LED, die anzeigt, dass Strom auf der Buchse ist. Logisch betrachtet ist das unnötig, denn man sieht ja am Ladebalken des Smartphones, ob das Gerät lädt. Dies LEDs können auch ziemlich hell sein, und dann eine durchaus nervige Lichtquelle im Auto bilden.

Ein sehr wichtiger Hinweis: Schnell-Lader oder Fast Charger gibt es nicht. Das ist technisch gesehen völliger Quark, denn Smartphone und Tablet bestimmen allein, wie viel Strom aus dem Ladegerät gezogen wird. Nur weil mehr Power angeboten wird, wird ihr Gerät sich nicht plötzlich „vollstopfen“.

Zusammengefasst lässt sich also sagen. Die Stromstärke eines Ladeadapters muss mindestens 3.000 mA betragen. Kompakte Bauweise plus Passgenauigkeit ist wichtig. Der Radioempfang sollte nicht gestört werden, also eine Abschirmung des Adapters vorhanden sein. Und eine Schutzelektronik gegen schadhafte Überspannungen darf ebenfalls nicht fehlen. Man sollte auch nicht die älteste Batterie mit der geringsten Leistung im Auto haben, weil die im Winter sonst ganz schnell leer gesaugt ist von den ganzen Verbrauchern.

Autor: Jens Schwan

Bild: Fotolia Winai Tepsuttinun