Das Streben nach Nachhaltigkeit beeinfluss unser Leben bereits heute enorm. Wir kaufen in verpackungsfreien Supermärkten, bestellen uns Kühlschränke und Waschmaschinen der Energieeffizenzklasse mit den meisten Pluszeichen hinter dem A und achten wie die Füchse darauf, nicht zu viel Wasser zu verbrauchen.
Doch nicht nur bei Haushaltsgeräten, sondern auch in Sachen nachhaltig Autofahren tut sich auf Seiten der Hersteller einiges, soll doch bis 2030 der Ausstoß von Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 reduziert werden.
Was aber können wir als Verbraucher und Autofahrer für unsere Umwelt tun? Mit diesen simplen Tipps könnt auch ihr selbst ohne E-Auto und Solarpanele auf dem Dach nachhaltig Autofahren.
Augen auf beim Autokauf
Neben Elektroautos und Hybrid-Fahrzeugen gibt es auch heute schon eine ganze Reihe gering verbrauchender Verbrennungsmotoren. Achtet beim Kauf eines neuen Wagens einfach auf den Kohlendioxid-Ausstoß pro gefahrenem Kilometer. Der von der EU ab 2020 für Neuzulassungen vorgesehene Grenzwert liegt bei 95 g CO2/km. Als Entscheidungshilfe für den nachhaltigen Autokauf kann zum Beispiel einen Blick in die jährlich aktualisierte VDC-Umweltiste dienen. Dort sind die aktuell umweltfreundlichsten Automodelle aufgelistet.
Kurze Wege meiden, Fahrten planen
Plant eure täglichen Strecken am besten im Voraus. Denn es gibt nur wenig, das nervenzehrender ist, als zur Rushhour im Verkehr festzustecken oder direkt nach dem Heimkommen noch einmal los zu müssen, weil der halbe Einkauf noch fehlt. Vor allem aber kann mit der Vermeidung verkehrsintensiver Zeiten und unnötiger zusätzlicher, vor allem kurzer Wege, die sich auch zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen lassen, viel positives für Geldbeutel und Umweltbilanz getan werden.
Motor abstellen beim Warten
Den Motor abzustellen, spart bereits bei geringen Wartezeiten auf Dauer einiges an Sprit, da wir pro Stunde im Leerlauf etwa einen Liter Treibstoff verbrauchen. Ob im Stau, am Bahnübergang oder auch nur an der Ampel, es lohnt sich laut dem ADAC schon bei unter einer Minute Stillstand den Zündschlüssel zu drehen, wenn ihr nicht schon ein neues Fahrzeug besitzt, dass den Motor in diesem Fall automatisch abstellt.
Weniger Vollgas
Das Gaspedal für eine Sekunde zum Boden durchtreten, produziert genauso viel Kohlendioxid wie 30 Minuten normalen Fahrens. Wer also nachhaltig Autofahren möchte, sollte den Fuß vom Gas nehmen. Und vor allem…
…nicht rasen
Denn der Kraftstoffverbrauch eines Autos lässt sich um bis zu 50 Prozent reduzieren, wenn wir auf der Autobahn statt mit 180 nur mit 130 Kilometern pro Stunde unterwegs sind.
Früh schalten
Die optimale Drehzahl für moderne Pkw liegt bei etwa 2.000 Umdrehungen. Sind diese erreicht, sollte hochgeschaltet werden. Das heißt in der Fahrpraxis: Die Gänge nicht bis in hohe Drehzahlbereiche ausfahren, sondern bereits bei Tempo 30 in den dritten Gang, bei 40 Kilometern die Stunde in den vierten und ab 50 km/h bereits in den fünften Gang schalten.
Keinen unnötigen Ballast spazieren fahren
Die Pfandsammlung, die Sporttasche oder ein Sack Blumenerde. Wir alle haben unnützen Kram im Kofferraum. Doch alles, was im und auf dem Auto mit uns herumfahrt, macht den Wagen schwerer und treibt damit seinen Kraftstoffverbrauch in die Höhe. Dinge also, die nicht unbedingt in eurem Auto gebraucht werden, sollten ausgeladen werden, wenn ihr nachhaltig Autofahren wollt. Ebenso empfiehlt es sich den Dachgepäckträger, sofern vorhanden, abzunehmen, wenn er in der nächsten Zeit nicht gebraucht wird. Allein dieser nämlich erhöht den Verbrauch um etwa einen Liter auf 100 Kilometern.
Reifendruck checken
Ein zu geringer Reifendruck bedeutet einen größeren Widerstand und damit auch einen höheren Kraftstoffverbrauch. Schon 0,2 bar zu wenig sorgen für einen bis zu 50 Prozent höheren Spritverbrauch. Deshalb solltet ihr auf den korrekten Reifendruck achten und diesen regelmäßig kontrollieren.
Das richtige Öl zum nachhaltig Autofahren
Tatsächlich hat auch die Wahl des Motorenöls einen Einfluss auf den Spritverbrauch und damit die Nachhaltigkeit unseres Autofahrens. Sogenannte synthetische Leichtlauf-Motorenöle sind zwar etwas teurer als herkömmliche Motorenöle, helfen jedoch dabei, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.
Richtig Parken für die passende Temperatur
Tatsächlich können wir mit der Wahl unseres Parkplatzes Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck nehmen. Wer im Sommer im Schatten parkt, hat es beim Einsteigen nicht nur kühler, sondern wirkt zudem der Spritverdunstung entgegen. Im Winter hingegen, ist das Auto in der Garage am besten untergebracht. Dort ist es vor Frost geschützt und zudem verringert sich die Zeit des Warmlaufens, in der ein Auto bis zu 30 Liter Sprit auf 100 Kilometern verbrennt.
Motorbremse nutzen
Vorausschauend fahren heißt nicht nur, auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten, um Unfälle zu vermeiden. Achtsamkeit im Straßenverkehr bedeutet auch, dass wir weniger bremsen und anfahren müssen, da wir Hindernisse schon früh kommen sehen. Eine gleichbleibende Geschwindigkeit wirkt sich positiv auf den Spritverbrauch aus. Ebenso die Nutzung der Motorbremse. Wer früh weiß, dass er seine Geschwindigkeit verringern möchte, kann die Bremskraft des Motors optimal ausnutzen. Im Gegensatz zum Leerlauf nämlich verbraucht die Motorbremse genau null Liter Kraftstoff.
Erst Fenster, dann Klima
Sommer, Sonne, Hitze im Auto. Bevor ihr den kleinen Spritfresser Klimaanlage anwerft, solltet ihr es erstmal mit geöffneten Fenstern vor und während der Fahrt versuchen. So ein bisschen Fahrtwind kann wahre Wunder bewirken. Wenn es dennoch einfach zu stickig und warm ist, benutzt ihr eure Klimaanlage so richtig: Fenster zu, Gebläse der Klimaanlage für wenige Minuten auf Umluft und höchster Stufe arbeiten lassen. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, Gebläse langsam herunterdrehen und Umluft abschalten. Nun könnt ihr die Kühlung selektiv nutzen und je nach Bedarf regeln.
Regelmäßiger Check-Up
Inspektionen sind lästig, aber notwendig. Nicht nur, um die Sicherheit des Fahrzeugs zu gewährleisten, sondern auch für den Kraftstoffverbrauch des Pkws. Die regelmäßige Überholung von Motor, Filtern und Co wirkt sich durchaus positiv auf die Umweltbilanz der Fahrzeuge aus.
Carsharing, Mietwagen und Mitfahrgelegenheiten
Last but not least, muss es natürlich auch nicht immer das eigene Auto sein. Um wirklich nachhaltig zu fahren, fährt man am besten zusammen oder geteilt. Gerade wer das Auto eigentlich nur selten braucht, ist wahrscheinlich mit Carsharing oder einem Mietwagen am cleversten unterwegs. Diese Pkws sind in den meisten Fällen auf dem technisch neusten Stand, gewartet und mit etwas Glück sogar rein elektrisch unterwegs. Nachhaltiger geht es kaum. Und wer noch Platz im eigenen Wagen hat oder gar kein Auto dabei haben möchte, kann doch einfach eine Fahrgemeinschaft gründen und über Portale wie BlaBlaCar, sein passendes Gegenstück finden.
Wir wünschen Euch eine schöne und nachhaltige Autofahrt.