Africa GreenTec wollte alles richtig machen: Solarenergie für entlegene Dörfer in Mali, Impact Investing statt Entwicklungshilfe, Innovation statt Kolonialismus. Doch nun ermittelt die Staatsanwaltschaft – wegen möglicher Verstöße gegen das Vermögensanlagegesetz. Investoren beklagen Intransparenz, der Auftritt des Unternehmens wankt zwischen Idealismus und Marketingblase. Was ist da los?
Africa GreenTec ist ein Paradebeispiel für das Spannungsfeld zwischen Tech-Mission und unternehmerischer Realität. Das Unternehmen verspricht „Wirkung“, liefert aber fragwürdige Zahlen zur tatsächlichen Energieversorgung. Es wirbt mit Begriffen wie „Social Business“ und „Empowerment“, während gleichzeitig Unsicherheit über die finanzielle Situation herrscht. Die Kritik trifft nicht nur Africa GreenTec, sondern eine ganze Szene: Impact-Investments und GreenTech-Projekte im globalen Süden gelten oft als moralisch unantastbar – bis jemand genauer hinsieht.
ROADMAP fragt: Wie viel ethische Selbstinszenierung verträgt die Branche? Und wer kontrolliert eigentlich, ob aus GreenTech nicht Greenwashing wird – nur diesmal mit NGO-Look und Afrika-Kulisse?