Tesla will „Gigafactory“ bauen

Mitten in der Wüste Nevadas soll sie entstehen, für rund fünf Milliarden Dollar: Teslas Batteriefabrik, die es ermöglichen soll, die derzeit teuerste Komponente von Elektroautos durch Massenproduktion erschwinglicher zu machen: die Batterien. Tesla wäre nicht Tesla und Elon Musk nicht Elon Musk, wenn das Projekt nicht auf den ersten Blick nicht leicht, nun ja, „größenwahnsinnig“ wirkte –alleine die schieren Ausmaße der Anlage sind beachtlich. Auf den zweiten Blick aber ist es ebenso zukunftsweisend wie alle Entwicklungen von Tesla. Die Produktionsanlage soll energieautark funktionieren, lediglich Solar- und Windkraft sowie geothermische  Energien sollen zur Versorgung genutzt werden.

Gute Perspektiven

Die Tesla Gigafactory ist eine Chance, den Markt für Elektroautos durch preiswertere Modelle voranzutreiben, sie ist aber auch ein Arbeitsplatzgarant und dürfte Nevada viele Milliarden an Steuern einbringen.
Deshalb hat der Gouverneur des Staates, Brian Sandoval, Tesla Steuervergünstigungen in Höhe von 1,25 Milliarden Dollar über die nächsten zwanzig Jahre angeboten. Dass es in den USA für einige Leute immer falsch ist, in etwas Neues zu investieren, war ihm wahrscheinlich bewusst. Und so kam die Antwort aus dem Konservativen Lager postwendend: Geoffry Lawrence, Leiter des Nevada Policy Research Institute, meinte Gift und Galle spucken zu müssen – von wegen man nehme Geld (also die Steuern) von armen Familien und vom Mittelstand um „Autos für Millionäre zu bauen“. Wie schwach diese republikanische Rhetorik ist, dürfte jedem bewusst sein, der die Entwicklungen bei Tesla mitverfolgt: Das „Model 3“, das 2017 eingeführt werden soll, soll nur mehr 35.00 Dollar, also rund 27.000 Euro kosten. Das ist für ein Elektroauto revolutionär günstig und sicherlich auch für die Mittelstandsfamilien im Rahmen, die Lawrence bemitleidet (vielleicht mit einem Auge auf die Verbandelung der US-Konservativen mit der Ölindustrie). Über das Bauvorhaben wird diese Woche entschieden. Man darf Nevada die Daumen drücken, der Bau könnte Ende des Jahres bereits beginnen.

Tesla ist derzeit Dauergast in den Nachrichten. Sei es die Gigafactory, sei es die Freigabe der Patente, der Ausbau des Supercharger-Netzes oder modellbezogene News, es vergeht keine Woche, in der man nicht etwas neues über die kalifornische Firma liest. Hier will jemand den Automarkt im Schnelldurchlauf umkrempeln. Schaut man sich die konsequente Umsetzng der Pläne und die Linientreue des Unternehmens an, dann dürfte das auch gelingen. Bald. Mit der Gigafactory steht eine der für das Unternehmen maßgeblichsten Entwicklungen vor der Tür, mit ihr steht und fällt der Plan für die nächsten Jahre.

Text: Anna Lazarescu

Bilder: (c) Tesla