25 Jahre Lamborghini Diablo – Teuflisch gut

1990 war es, da fiel dieses Geschenk nicht vom Himmel, nein, es fuhr empor aus dem Höllenfeuer von Sant Agatha. Die Sportwagenschmiede Lamborghini nahm sich den Tod eines Torrero zum Anlass und benannte ihren neuen Sportwagen nach dem Stier, der ihn über den Haufen gerannt hatte: DIABLO. Ein netter Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Ferrari.

Die Leistungsdaten des Lamborghini Diablo treiben dem geneigten PS-Fanatiker noch heute , 25 Jahre später, Freudentränen in die Augen. Ein vom Countach entliehenes und weiterentwickeltes 12 Zylinder Triebwerk bildet das glühende Herz des Diablo, welches direkt im Nacken des Fahrers sein Unwesen treibt. 5,7 Liter Hubraum und daraus resultierende 492 PS sind des Tankstellenpächters beste Freunde. Hier fließt der Sprit noch hektoliterweise in die Brennräume. Von Downsizing hatte 1990 noch niemand etwas gehört.

Die Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h ist auch heute noch im normalen Autobahnverkehr kaum zu erreichen. Da muss schon eine Rennstrecke her um das volle Potential des italienischen Teufels auszureizen. Doch Obacht! Assistenzsysteme waren zu seiner Zeit noch nicht eingebaut und so bedarf es eines kundigen Händchens um nicht in der erstbesten Kurve abzufliegen. 4,1 Sekunden benötigt der Diablo aus dem Stand bis 100 km/h. Der Diablo VT mit Allradantrieb  erschien 1993, der Roadster 1995.

In diesem Jahr feierte Lamborghini auch 30 jähriges Firmenbestehen und so wurde flugs ein auf 150 Stück limitiertes Sondermodell, der Diablo SE 30 ins Leben gerufen. Wildes Spoilerwerk und Leichtbaukomponenten sowie 525 PS unterschieden ihn vom Serienmodell. Dank einer optimierten Abgasanlage und geändertem Motormannagement schaffte es der über Lambo mit Jota Paket auf sage und schreibe 595 PS. Das ganze war zwar laut Prüfern nicht mehr tauglich für den normalen Straßenverkehr aber wen interessiert das schon. Noch brutaler war der GT-R. Sein Hubraum wurde auf 6 Liter aufgebohrt. Auch hier wurden 595 PS rausgequetscht.

Besonders markant ist das Design des Diablo. Selten hat man solch eine kraftvolle Linienführung gesehen. Die Flügeltüren unterstreichen das ganze noch. Die meisten Menschen, die das Glück hatten den Diablo im Straßenverkehr zu entdecken, düften nur das gigantische Heck des zu Gesicht bekommen haben. 2898 Mal wurde der sauschnelle Teufel gebaut. Abgelöst wurde er im Jahr 2001 durch den Murcielago.

Wer sich heutzutage einen Diablo zulegen möchte, sollte schon mal die Strumpfhose für den nächsten Banküberfall zücken. Unter 250.000 Euro geht da nichts.

Text: Ralph Oechel

Bild: Lamborghini