Die Katze ist aus dem Sack: Der neue Jaguar XE

Noch vor ein paar Jahren sah es gar nicht gut aus für das englische Traditionsunternehmen Jaguar.
Rettung kam aus Indien: Der Autohersteller Tata kaufte Jaguar Land Rover auf – und ließ das Management daraufhin einfach machen, ohne großen Druck auszuüben. Diese sanfte Strategie zahlt sich aus: Im Jahr 2008 machte JLP mit 4,45 Milliarden Pfund 376 Millionen Pfund Verlust. Es folgten Umstrukturierungen, viel Zeit wurde auf Forschung und Entwicklung verwandt. Heraus kam bei dem ganzen Aufwand zum Beispiel der Jaguar F-Type, der Imageträger der Marke ist – und 2013 setzte JLR 19,4 Milliarden Pfund um, mit 2,5 Milliarden Gewinn. Es wurden 435.000 Autos verkauft, zwanzig Prozent mehr als im Vorjahr. Jaguar ist wieder mehr als konkurrenzfähig. Und legt nach:

Der Jaguar XE

Gestern wurde in London der Jaguar XE vorgestellt. In den Neuen fließen alle technischen Errungenschaften des Konzerns mit ein. Zugleich ist er aber mit 36.500 Euro in der Basisversion der bisher preiswerteste Jaguar. Die Premium-Mittelklassenlimousine soll vor allem eins: Sich gut verkaufen, die Leute überzeugen. Auch jüngere Fahrer und Frauen, wie der Hersteller ausdrücklich betont. Dafür hat man sich einiges einfallen lassen. Besonders bemerkenswert sind Gewicht und Luftwiderstand der Katze: Unter 1.500 kg soll der XE wiegen, was nur durch JLRs langjähriges Tüfteln an der Karossieriekonstruktion aus Aluminium, Stahl und Klebstoff möglich ist. Auch der Luftwiderstand ist mit 0,26 beachtlich. Beides dürfte sich positiv auf die Fahreigenschaften auswirken und am Verbrauch sparen. Jaguar verspricht immerhin lediglich 3,8 Liter Diesel auf hundert Kilometer.

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Kampfansage an Mercedes & Co

Trotz der für das Gewicht üppigen Motorisierung von 163 PS mit 450 Nm Drehmoment in der Basisaustattung (hoch geht es bis 340 PS) ist der XE kein Sportwagen und will auch keiner sein. Hier geht es um Komfort und Alltagstauglichkeit. Dafür gibt es zum Beispiel das Incontrol Infotainment-System und Docks für mobile Geräte. Die edle Ausstattung soll betonen, dass das Auto eine bewusste Kampfansager an Platzhirsche wie die C-Klasse von Mercedes ist. In Anbetracht der jüngsten Erfolge dürfte diese Kampfansage auch ernst zu nehmen sein – bleibt abzuwarten, wie sich der XE ab Ende des Jahres schlägt, insbesondere mit der wachsenden Konkurrenz aus dem Hybrid- und Elektrolager.

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Fotos: Jaguar