Rom, Prag und Amsterdam waren bei den European Bike Stealing Championships dabei und haben sich um den besten Platz der Fahrraddiebe geprügelt.
Fahrradklauen ist keine noble Geste, doch trotzdem weit verbreitet – in Europa wird alle fünf Minuten irgendwo ein Fahrrad entwendet. Wer stiehlt Fahrräder in Europa am besten? Diese Frage stellten sich die Leute von We love Cycling, das Online Magazine von ŠKODA AUTO, und riefen prompt die European Bike Stealing Championships ins Leben. Dafür wurden appetitliche Drahtköder in den drei Städten verteilt und dann geduldig abgewartet.
Klau-Championships mit dramatischer Puder-Bombe
Um die Chamionships noch ein bisschen aufzupimpen und etwas mehr Elan in die Sache zu bringen, wurden die sexy drapierten Bikes mit Puder-Bomben versehen. Ein ganzer Lastwagen mit Band wurde strategisch günstig in der Nähe des Fahrrades positionert. Außerdem wurde ein Sportmoderator eingestellt, der das ganze mit einem gehörigen Schuss Energie, wie ein ganz normales Rennen eben auch, kommentierte und die Handlungen des Täters genaustens wiedergab. Flashig geht es hier zu:
Im Endergebnis kam heraus, dass Amsterdam von der Schnelligkeit her mit nur 22 Minuten weit vorne liegt. Die dreistesten Diebe sind aber definitiv in Rom vertreten, wo auch nach Explosion der Puder-Konfetti-Bombe und dem Einsatz der Band einfach schamlos wdavon geradelt wurde. Unglaublich witzig, ist dieses Video, was eigentlich eine ärgerliche Situation darstellt.
Bike Stealing – Fakten
In Prag werden jährlich 1900 Fahrräder entwendet. In Rom sind es 15.400, in Amsterdam 45.000.
Diese Zahlen machen erst Sinn wenn man sie in Relation mit der Einwohnerzahl stellt und dann erneut verlgleicht. In Prag wohnen 1.250.00o Menschen. In Amsterdam 800.000, in Rome 2.800.000. Das die Zahl gerade in Amsterdam so hoch ausfällt, liegt daran, dass man in Amsterdam über eine absolut phänomenale Fahrradwegdichte- und Struktur verfügt, und mehr Menschen per Bike unterwegs sind. Bei über 500 km Fahrradstrecke im Verlgleich zu den nur 224 km in Prag, macht dies Sinn. In Rom sind es nur 115 km Fahrradstrecke. In Berlin wurden allein im Jahr 2015 bislang 30.785 Fahrräder geklaut. Das sind stündlich ungefähr drei Fahrräder, die verschwinden und nicht mehr auftauchen oder von frischen Hinterteilen beglückt werden. Da in Berlin über 3 Millionen Einwohner leben, ist dies vergleichsweise noch eine gute Zahl. Auch im Vergleich zu anderen deutschen Städten, wie beispielsweise Cottbus oder Münster.
Diebstahlsicher machen hilft
Ein Schloss hilft dabei vielen Kleinkriminellen das Handwerk zu legen. Wichtig ist dabei nur die Auswahl des richtigen Schlosses. Ein U-Schloss ist besser gegen gierige Greifer geeignet, als ein simples Drahtschloss – diese werden nämlich in Minuten geknackt oder einfach aufgebrochen. Die Radseriennummer sollte abgeschrieben und verwahrt werden, nur so kann man danach eine Anzeige mit größeren Erfolgschancen aufgeben. Wer mag , kann den Drahtesel auch von der Polizei mit einem Code versehen lassen. Außerdem ist in den meißten Hausratsversicherungen eine Fahrradklausel enthalten, die beispielsweise gegen das Verschwinden aus geschlossenen Räumen schützt. Dies alles beachtet, könnte man auch den Sattel einfach abnehmen und mitführen. Bikes an denen der Sattel nicht dran ist, werden eher „übersehen“.
Bilder: Ralph Oechel @ Berliner Fahrradschau, fotolia