„Mini-Broadway“ in Berlin Schöneberg auf der Maaßenstraße

Hier geht es in erster Linie um Stadt- und Straßenplanung ähnlich dem New Yorker Vorbild und nicht um, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, Musical- und Theaterproduktionen.

In Schöneberg lebt man sobald die Temperaturen steigen vor allem draußen im Akazienkiez oder in dessen Umgebung. Zu einer der belebtesten Ausgehstraßen neben diesem Kiez – voller Restaurants und Bars, Cafés und schmucker Mode- und Feinkostläden, zählt die Maaßenstraße. Sie ist bei Anwohnern wie auch Besuchern sehr beliebt. Hier herrscht immer eine freudige  südländische Atmosphäre. Tisch an Tisch reihen sich dicht vor den Cafés und es wird bis spät gequatscht und am Glas genippt und über Tellern voller indischen, marokkanischen und thailändischen Speisen gesessen. Fussgänger laufen zickzack durch die Obstakel und Fahrräder zwängen sich auch noch durch parkende Autos und Menschen hindurch.

Ein Abschnitt im Schöneberger In-Viertel bekommt nun aber besonders viel Aufmerksamkeit: die Maaßenstraße zwischen Nollendorf- und Winterfeldtplatz. Die Straße mag zwar kurz sein, aber sie ist dafür breit. Und ziemlich voll. Das Chaos lebt mit, trinkt aus demselben Glas. Um dies nun aber einzudämmen und ein wenig zu zügeln, gibt es Pläne.

Maaßenstraße – Mini-Broadway Flair

Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler der SPD, stellte das Pilotprojekt Begegnungszone für die Maaßenstraße vor und bekam von Volker Krane, dem Vorstand des ADAC dafür einen Preis im Rahmen des „Wettbewerb für Städte und Gemeinden“ verliehen. Gaeblers Vergleich mit dem Broadway  ist darauf zurückzuführen, dass dort anfangs auch nur anhand von Radwegen und Fussgängerzonen rumprobiert wurde, bis die ideale Lösung auftauchte. Die Umbaumaßnahmen und Veränderungen sehen wie folgt aus: Die Fahrbahn soll sowohl für Autos als auch für Bikes auf sechs Meter eingedämmt werden. Es verschwinden, zum Frust der Autobesitzer, etwa 40 Parkplätze und ein Tempolimit von 20km/h soll her. Zusätzlich dazu wird eine „Begegnungszone“ erschaffen. Hier soll es keine Stühle und Tische geben. Dank der Breite der Straße lässt sich diese auch getrost als Einzelmaßnahme bauen und wird mit dem Bürgersteig nichts zu tun haben. Die beiden Kreuzungen zwischen der Bülowstraße und der Kleiststraße und der Winterfeldstraße und Gleditschstraße sollen mit strahlendem Grün bepflastert werden.

Das Ganze soll Ende diesen Sommers mithilfe von einer Investition von 700.000 Euro fertig sein. Ob die Planung eingehalten werden kann, ist in Berlin immer etwas unklar. Die Hoffnung liegt darauf, dass weniger Autos den Abschnitt nutzen und er als gemeinsam genutzte Zone besser funktionieren kann. Wie zufrieden die tatsächlichen Nutzer damit sein werden, oder ob es wieder in die Kategorie sinnlose Stadtentwicklung fällt, wird sich zeigen. Wenn es auf der Maaßenstraße erfolgreich klappt und das Projekt Früchte trägt, gibt es schon ein nächstes anvisiertes Ziel: die Bergmanstraße in Kreuzberg.

Text: Anna Lazarescu

Bilder: Google Maps