Auf dem Messestand von Audi war ganz schön was los in Genf, mehr als bei Konzernmutter VW. Ein wichtiger Grund dafür war mit Sicherheit die Premiere des neuen Audi TT. Damals, 1998 gelang Designer Freeman Thomas mit der ersten Generation ein riesiger Wurf. Solche Formen hatte man noch nicht gesehen, und schon gar nicht bei Audi vermutet. Frech wölbte sich das knappe Blech über dem Chassis. Als Coupé aber auch als Cabrio-Version gewann er viele Fans. Auch viele Frauen-Herzen ließ der neue Star aus Ingolstadt höher schlagen. Mit einem solchen Erfolg hatte wohl selbst Audi nicht gerechnet. Auch eine Unfallserie konnte ihn nicht stoppen. Einige Fahrer waren durch spät einsetzenden, jedoch schmalen Grenzbereich des Fahrzeugs überfordert. Es neigte in schnell gefahrenen Kurven dazu plötzlich stark zu übersteuern. Nachdem der öffentlich Druck stieg, bot Audi jedem TT Käufer die Nachrüstung eines kleinen Heckspoilers und ESP an. Fortan war das Fahrverhalten problemlos.
Im Jahr 2000 wurde es Zeit für eine Auffrischung. Äußerlich änderte sich jedoch nicht viel. Man wollte die Grundform des TT so belassen und konzentrierte sich stattdessen darauf die Motorenpalette aufzumöbeln. 2006 kam dann der erste wirkliche Nachfolger auf komplett neuer Basis, die er sich mit dem Audi A3 und Golf V teilte. Das adaptive Dämpfungssystem Magic Ride kam erstmals zum Einsatz. Auch bei der Modellpflege im Jahr 2010 wurden nur behutsame Retuschen an der so liebgewonnenen Karosserieform vorgenommen. Schon im Vorfeld des Genfer Automobilsalon 2014 wurde die neue Version des TT von Fans und Presse mit Spannung erwartet. Wenn man sich das Ergnis ansieht, kann man nur sagen: zurecht.
Auch in der 3. Generation sprüht der TT vor Selbstbewußtsein und spiegelt den Zeitgeist wie kaum ein anderer Vertreter seiner Gattung. Das Exterieur wurde gestrafft. Die Linienführung, vor allem an den Scheinwerfern ist stringenter, man möchte sagen, männlicher geworden. Die aufpreispflichtigen LED Leuchten geben ihm einen prägnanten Blick, der im Rückspiegel sicher schnell erkennbar sein wird. Am Heck spannt sich nun die 3. Bremsleuchte unterhalb des Ausfahrbahren Heckspoilers über die komplette Länge. Das Gewicht des neuen TT konnte durch diverse Maßnahmen um 50 kg gesenkt werden. Der Innenraum wurde im Bereich des Armaturenbretts passend zum Exterieur ebenfalls gestrafft. Die Lüftungsdüsen treten noch deutlicher hervor. Mittelpunkt der Änderungen ist der neue „virtual cockpit“ genannte LCD Bildschirm hinterm Lenkrad. Analoge Instrumente sucht man vergebens. Alle für den Fahrer relevanten Informationen werden hier digital dargestellt und können auch frei konfiguriert werden. So kann der Fahrer entscheiden ob er nun Navigationsinformationen dort sehen möchte, oder den im Radio laufenden track, oder eben ganz klassisch Drehzahl und Geschwindigkeit hervorgehoben sein soll. Apropos Radio: Eine wohlklingende Bang &T Olufsen Hifi-Anlage gibt es gegen Aufpreis, ebenso einen LTE Internetzugang nebst WLAN Hotspot. Zum Verkaufsstart im Herbst wird es zunächst einen 2.0 Liter TDI mit 184 PS und zwei 2.0 Liter TFSI Triebwerke mit 230 bzw. als TTS mit 310 PS. Die Gasannahme und der Verbrauch der Motoren können über das drive select System beeinflusst werden. Es stehen die Fahrstufen sportlich, komfortabel und effizient zur Auswahl. Sie beeinflussen nicht nur den Motor, sondern auch die Einstellungen für Fahrwerk, Lenkung und Motorensound aus. Der neue TT wird zunächst als Coupé angeboten. Eine Cabrio-Version wurde bis dato noch nicht vorgestellt.