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E-Car Tag

Die Begeisterung für Elektroautos wächst, denn es heißt oft vereinfacht nur, dass Elektroauos sauberer sind. Doch damit einhergehend werden auch zunehmend kritische Stimmen laut. Einige Expertenanalysen und Studien zeichnen ein eher düsteres Bild. Sogar Dieselfahrzeuge werden vereinzelt als ökologisch vorteilhafter gesehen. Doch wie verhält es sich wirklich? Sind Elektroautos sauberer? Und ab wann sind elektrische Fahrzeuge gegenüber ihren Pendants mit Verbrennungsmotoren im ökologischen Sinne im Vorteil? Wenn du darauf eine eindeutige Antwort suchst, wirst du zwangsläufig enttäuscht sein. Schließlich hängt es von den herangezogenen Werten und den betrachteten Details ab, wie die Beantwortung der Frage ausfällt. Im Moment scheint eine Tatsache klar zu sein: Die CO2-Bilanz von Elektrofahrzeugen, die mit Strom aus Deutschland betrieben werden, ist gegenüber Autos mit Verbrennungsmotoren beim eigentlichen Fahren ausgesprochen gut. Der Wirtschaftswoche zufolge verursacht ein E-Auto heute bereits weniger als die Hälfte der CO2-Emissionen von Benzinern und Dieseln – ein unschlagbares Argument dafür, dass die Elektroautos sauberer sind.

Wenn dann aber die CO2-Emissionen gegengerechnet werden, die für die Produktion der Elektroautos und insbesondere für die Herstellung der Batterien anfallen, sieht die Sache anders aus. Pessimistische Schätzungen gehen davon aus, dass ein E-Auto weit über 150.000 Kilometer gefahren werden muss, damit das bei der Batteriefertigung anfallende CO2 gerechtfertigt werden kann. Wenn du die unterschiedlichen Presseveröffentlichungen verfolgst, wirst du feststellen, dass Journalisten ebenso wie Experten und Studien diverse Rechenspiele anstellen. Dabei werden verschiedene Rahmenbedingungen vorausgesetzt und idealisierte Werte herangezogen, um Elektroautos eine positive oder negative CO2-Bilanz zu bescheinigen. Doch mit ihrer recht einseitigen Fokussierung auf das Treibhausgas CO2 greifen die oftmals eifrig geführten Diskussionen zu kurz. Schließlich können Umweltschäden beim Abbau von Rohstoffen für die Batterieherstellung nicht nur anhand der verursachten CO2-Emissionen bewertet werden.

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Das Problem mit der Interpretation von Daten

Ein Hauptproblem bei vielen öffentlichkeitswirksam publizierten Analysen ist, dass sie sich in der Regel ausschließlich mit der Höhe der CO2-Emissionen auseinandersetzen. Um aufzuzeigen, ob Elektroautos sauberer sind als Verbrenner oder nicht, werden CO2-Emissionswerte herangezogen und gegengerechnet. Das Resultat wird, du ahnst es schon, als Argument für oder gegen Elektroautos gebraucht. Sobald andere theoretische und zumeist idealisierte Werte verwendet werden, kommen die Experten verständlicherweise zu anderen Ergebnissen. Dadurch entstehen dann nicht selten polemische Argumentationen, die sich den Verdacht gefallen lassen müssen, von wenig hinterfragten wirtschaftlichen oder ökologischen Überzeugungen geleitet zu sein.

An dieser Stelle solltest du einen Blick vor Ort zu denjenigen werfen, welche die wertvollen Rohstoffe wie Lithium und Kobalt für die Batterieherstellung gewinnen. Hier war etwa ein Filmbeitrag der ARD-Reihe „Die Story“ im Ersten sehr aufschlussreich. Darin beschreibt Sarah Lincoln von der Organisation Brot für die Welt die Situation einer der weltweit führenden Lithiumabbauregionen in den argentinischen Anden. Demnach verdunsten für die Gewinnung von tausend Kilogramm Lithium, neben giftigen Chemikalien, zwei Millionen Liter Wasser. Der sinkende Grundwasserspiegel bedroht die Lebensgrundlage der Menschen, die dort beispielsweise Rinderzucht betreiben. Wie du sehen kannst, sind das Pro und das Kontra in puncto Autobatterie nicht ausschließlich an die Frage geknüpft, wie viele CO2-Emissionen bei der Batterieproduktion entstehen. Das Problem ist viel weitreichender.

Neuwagen Automarkt

Ist die Frage nach den ökologischen Vorteilen der Elektroautos gegenüber Verbrennern derzeit überhaupt zu beantworten?

Objektiv gesehen: Nein. Subjektiv gesehen musst du das allerdings immer für dich selbst entscheiden. Die E-Mobilität hat enormes Potenzial. Der CO2-Verbrauch beim Betrieb der Fahrzeuge in Deutschland ist schon jetzt ein Anreiz, der für viele Automobilhersteller und Autofahrer unwiderstehlich ist. Das liegt insbesondere daran, dass hierzulande Atomkraftwerke und Windräder einen hohen Anteil am Energiemix haben. Sie verursachen vergleichsweise wenig CO2. Allerdings wird die Elektromobilität mit Sicherheit nicht ausschließlich durch eine positive CO2-Bilanz zur sauberen Technologiealternative. Klar ist schon jetzt: Um mit einem Elektroauto weniger CO2-Emissionen als mit einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu erzeugen, musst du mit Sicherheit weit mehr als hunderttausend Kilometer zurücklegen, wobei du die Batterie nicht durch eine neue ersetzen darfst. Andernfalls wäre selbst die CO2-Bilanz sehr schlecht, da ein großer Teil der CO2-Emissionen bei der Batterieherstellung anfällt.

Wann Elektromobilität im Vergleich zum Fahren mit Verbrennungsmotor tatsächlich sauberer sein wird, kann dir im Moment niemand seriös beantworten. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass China und Korea prominente und wichtige Lieferanten essenzieller Rohstoffe für die Batterieproduktion sind. Dort ist Kohlestrom, ein Spitzenreiter bei den CO2-Emissionen, kein Tabuthema wie in Deutschland. Für die Gewinnung, die Aufbereitung und den Transport wird er bedenkenlos genutzt. Letztendlich ist die Politik hierzulande gefragt, durch Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass eine saubere Elektromobilität tatsächlich realisierbar wird. Dazu zählt, dass bei der Batterieproduktion weder die Umwelt nachhaltig geschädigt wird, noch dass Gewinnungsmethoden angewendet werden, welche die verführerische CO2-Bilanz bei der Nutzung von Elektrofahrzeugen konterkarieren. Die gesamten CO2-Emissionen, die bei der Fabrikation und bei dem Gebrauch von E-Automobilen entstehen, nennen die Fachleute CO2-Rucksack. Wenn die Größe dieses Rucksacks mit nur geringen Abweichungen verlässlich bestimmt werden kann und wenn politische Rahmenbedingungen verhindern, dass die Umwelt beim Abbau der Batterierohstoffe nachhaltig geschädigt wird, dann darfst du davon ausgehen, dass Elektroautomobile effektiv sauberer als Verbrenner sein können.

Autos bringen einen von A nach B und Autos machen mehr oder weniger Lärm. Diese Wahrheiten waren bis zur Einführung der Elektroautos die wenigen Konstanten seit Erfindung des Automobils. Als Fußgänger konntest du dich auf alle deine Sinne verlassen, um zu merken, wann dir Gefahr von einem herannahenden Auto droht. Seit der Erfindung des Elektroantriebs hat sich in dieser Hinsicht viel geändert. Plötzlich kannst du eine Beschleunigung, ein Bremsen oder ein Abbiegen nicht mehr so leicht mit deinem Gehörsinn wahrnehmen. Normalerweise ist weniger Lärmbelästigung etwas Tolles, doch der augenscheinlich positive Effekt hat auch seine Tücken. Viele Fußgänger überhören schlichtweg kleine Elektroautos und es besteht eine große Gefahr für Elektroautofahrer und Fußgänger. Daher gilt nun: Langsame Elektroautos müssen Geräusche machen.

Neue EU-Verordnung

Am 1. Juli tritt eine neue Verordnung des Europäischen Parlaments in kraft. Mit ihr will die EU Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr besser beschützen. Laut Verordnung müssen ab dem Stichtag alle neu hergestellten Elektroautos bis zu einem Tempo von 20 km/h ein Warngeräusch produzieren. Das Geräusch soll ähnlich dem Geräusch sein, welches von einem Verbrennungsmotor entsteht. Um das Geräusch noch realer zu gestalten, soll durch Lautstärke- und Frequenzänderung eindeutig akustisch wahrnehmbar sein, ob ein Auto beschleunigt oder bremst. AVAS heißt das neue System, welches ab dem 1. Juli Pflicht ist. Es steht für Acoustic Vehicle Alerting System. Also kurz gesagt: ein akustisches Warnsystem. Die Autohersteller sind aber nicht vor eine Herausforderung gestellt worden. Viele von ihnen bieten schon seit Jahren Geräuschwarnsysteme in ihren Elektroautos an.

Ein bekannter asiatischer Hersteller hat schon 2010 ein ähnliches System mit dem Namen „Approaching Vehicle Sound for Pedestrians“ vorgestellt. Deutsche Automobilmarken bieten diese Systeme seit 2013 schon an und manche engagieren sogar bekannte Hollywood-Komponisten, um ihr System akustisch zu verbessern. Seinen politischen Ursprung hat das System im Jahr 2010. Der damalige US-Präsident Obama unterzeichnete den Pedestrian Safety Enhancement Act. Diese wurde von vielen Blindenverbänden forciert und schließlich in das Gesetz gebracht. Somit war der politische Grundstein gelegt. Erst vier Jahre später hat sich auch etwas in der EU zu dem Thema getan und erst ab dem 1. Juli ist es auch bei neuen Elektroautos Pflicht.

Die Autohersteller ziehen mit

Die EU-Verordnung schreibt vor, dass bis zum Tempo 20 km/h und beim Rückwärtsfahren ein automatisch erzeugtes Geräusch erklingen muss. Das heißt, Elektroautos müssen Geräusche machen. Und wie bereits erwähnt soll dieses Geräusch auch Hinweise auf das Verhalten des Elektroautos liefern. Einfacher gesagt: Du sollst als Fußgänger vom Geräusch her eindeutig wissen, ob das Auto beschleunigt oder bremst und wie schnell es sich nähert oder wegfährt. Bei bisherigen Tests der Automobilhersteller stellte sich heraus, dass fast alle diese Vorgaben sogar übertreffen und das Geräusch sicherheitshalber auch bis Tempo 30 produzieren.  Eine bekannte deutsche Automarke lässt das Geräusch sogar ab Tempo 30 bis Tempo 50 nur herunterregeln. Erst bei Tempo 50 wird die künstliche Geräuschkulisse ganz abgeschaltet. Die Geräusche sind natürlich auch dezent im Inneren des Autos hörbar. Autofahrer müssen aber keine Angst haben, weil die meisten Hersteller die kleinen Lautsprechersysteme ganz vorne bzw. ganz hinten hinter den Stoßstangen anbringen. Somit ist das Geräusch dort, wo es sein muss, um die Fußgänger auch rechtzeitig zu erreichen.

Elektroautos müssen Geräusche machen

Die neue Verordnung betrifft derzeitig nur neu typisierte Elektroautos. Alle bisherigen Elektroautos können weiterhin ganz normal lautlos im Straßenverkehr teilnehmen. Die EU-Verordnung schreibt auch nicht vor, dass ein Nachrüsten der älteren Elektroautos notwendig ist. Du fragst dich sicher, ob das System wie viele andere Autosysteme manuell abgeschaltet werden kann. Die Antwort ist ja. Das System AVAS muss einen Schalter haben, den der Fahrer leicht erreichen kann, um damit das System zu aktivieren oder zu deaktivieren. Das System wird automatisch, wie viele andere moderne Automobilsysteme, bei jedem Neustart des Wagens automatisch wieder aktiviert.

Die neue Verordnung soll für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Und wie bei vielen Neueinführungen normalerweise üblich, sorgt diese einmal nicht für Diskussionsstoff. Alle, Experten, Autofahrer und Fußgänger, sind sich einig, dass dieses System und die Verordnung, welche es vorschreibt, nur positive Neuerungen mit sich bringen. In einer schnell lebenden Welt sind oft viele in ihren eigenen Gedanken und achten nur passiv auf den Straßenverkehr. Das System wird helfen, Gefahren zu erkennen, bevor diese überhaupt entstehen. Trotzdem wird weiterhin die Hauptverantwortung beim Menschen liegen. Die Technik wird vieles einfacher machen und eine große Hilfe dabei sein.

Das Elektroauto ist das Fahrzeug der Zukunft und damit die Ausweitung der Elektromobilität ein wichtiges Ziel. Das E-Car ist nicht nur umweltfreundlicher als herkömmliche Autos, weil es kein CO2 emittiert und die natürlichen Ressourcen schont, es ist darüber hinaus  auch viel leiser als Pkw mit Verbrennungsmotor und – was viele nicht wissen – sehr leistungsstark. Die Kosten für die Aufladung des Akkus sind deutlich geringer als die einer Tankfüllung Benzin und Elektroautos müssen seltener gewartet werden als andere Pkw. Denn wartungsintensive Verschleißteile wie zum Beispiel Zahnriemen und Keilriemen sind im E-Auto gar nicht vorhanden. Auch einen Ölwechsel benötigen die Fahrzeuge nicht. Nach den Plänen der Politiker sollten bis zum Jahr 2020 in Deutschland rund eine Million Elektroautos zugelassen sein. Doch auch wenn die Bundeskanzlerin weiterhin Optimismus verbreitet, ist jetzt schon absehbar, dass dieses Ziel nicht erreicht wird.

Wachstumsmarkt Elektromobilität in Deutschland?

Die deutsche Autoindustrie besitzt auf der ganzen Welt einen ausgezeichneten Ruf und ist in vielen Bereichen Marktführer. Die Nationale Plattform Elektromobilität, kurz NPE, möchte Deutschland dazu verhelfen, auch auf dem Markt der Elektromobilität eine Führungsposition zu übernehmen und „Leitanbieter“ zu werden. Im September 2018 übergab die Plattform der Bundeskanzlerin den aktuellen Fortschrittsbericht. Dieser attestiert Deutschland die weltweit höchste Wachstumsrate an Elektrofahrzeugen im Jahr 2017 und prognostiziert, dass das selbst gesetzte Ziel von einer Million Elektroautos 2022 erreicht sein wird. Doch diese Bewertung ist mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn 2017 mehr als doppelt so viele Elektroautos wie im Vorjahr veräußert wurden, sind auf unseren Straßen weiterhin nur wenige strombetriebene Fahrzeuge unterwegs. Nach Erhebungen von Center Automotive Research sind 68.000 Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen. Hinzukommen etwa 58.400 Plug-in-Hybride. Das macht nur einen geringen Prozentsatz aller zugelassenen Pkw aus.

Die internationalen Vorreiter auf dem Sektor der Elektromobilität

Nach wie vor fahren, absolut betrachtet, die meisten Elektroautos in China. Dies ist einerseits auf eine extensive staatliche Förderung zurückzuführen, mit der gegen die besonders hohe Luftverschmutzung in den Großstädten vorgegangen werden soll. Subventionen gibt es in China nicht nur für die Elektroautos selbst, sondern auch für den Ausbau der Ladestationen. Vorgesehen ist zudem, dass die Autobauer ab dem Jahr 2019 verpflichtet sein sollen, jedenfalls zehn Prozent Elektroautos zu verkaufen. Erreichen sie diese Quote nicht, müssen sie Strafzahlungen leisten. In Europa ist Norwegen weiterhin Spitzenreiter auf dem Gebiet der Elektromobilität. Etwa 39 Prozent der dort zugelassenen Fahrzeuge werden elektrisch angetrieben. Das ist auf deutsche Verhältnisse jedoch nicht übertragbar. Norwegen ist dank reicher Ölvorkommen und einem umsichtig wirtschaftenden Staatsfonds ein besonders wohlhabendes Land, das sich eine großzügige Förderung der Elektromobilität leisten kann.

Auch der deutsche Staat fördert allerdings den Wechsel zum Elektroauto. Durch den sogenannten Umweltbonus wird der Erwerb eines Elektroautos mit 4.000 Euro bezuschusst. Bürger, die einen Hybrid kaufen, erhalten immerhin noch einen Zuschuss von 3.000 Euro. Daneben gibt es Steuervergünstigungen. Fahrzeuge, die weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, sind die ersten 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Weitere Anreize sind Sonderparkflächen für Elektroautos sowie die Möglichkeit, die Busspur mitnutzen zu dürfen. Aber nicht nur die Bürger werden dazu angehalten, Elektroautos zu kaufen. Auch der Fuhrpark der Bundesregierung soll nach und nach umgerüstet werden. Daneben sind aber sicherlich noch weitere Maßnahmen erforderlich, um die Elektromobilität in Deutschland attraktiver zu machen. Denn die für den Umweltbonus zur Verfügung gestellten Fördermittel sind von den Bürgern nur in geringem Umfang in Anspruch genommen worden, weshalb das Programm verlängert werden soll. Es müssen zudem noch leistungsstärkere Batterien entwickelt werden, damit Elektroautos eine größere Reichweite erhalten. Außerdem muss das Ladenetz in Deutschland stark ausgebaut werden. Elektroautos sind auch in der Anschaffung  noch sehr teuer. Diese Kosten sollten ebenso wie die für die benötigten Akkus gesenkt werden. Dann gelingt es hoffentlich auch der deutschen Automobilbranche, sich einen größeren Marktanteil zu sichern.

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Seit Juli 2016 gibt es den Umweltbonus. Dabei handelt es sich um eine Kaufprämie für das Elektroauto. Die Bundesregierung will damit ihr Ziel fördern, dass bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland zugelassen werden.

Der Kauf eines vollelektrisch betriebenen Pkw wird mit insgesamt 4.000 Euro subventioniert. Die Hälfte des Geldes schießt der Staat zu. Darüber hinaus gewährt der Händler einen Nachlass von weiteren 2.000 Euro auf den Kaufpreis. Die Anschaffung eines sogenannten Plug-in-Hybridwagens, der neben einem Elektromotor auch einen Verbrennungsmotor besitzt, wird mit 3.000 Euro unterstützt. Insgesamt können mit den bereitgestellten Mitteln 300.000 Fahrzeuge angeschafft werden. Die Laufzeit des staatlichen Zuschusses ist zeitlich bis Ende Juni 2019 befristet.

Der Funke ist noch nicht übergesprungen

Bislang erfreut sich die Elektroauto-Prämie jedoch keiner großen Beliebtheit. Die Anzahl der Anträge ist zwar im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um das Doppelte gestiegen. Trotzdem ist nach einem Jahr Laufzeit erst ein Sechstel der Fördersumme abgerufen worden. Bei einem Großteil der Antragsteller handelt es sich um Unternehmen. Privatleute nehmen die staatliche Förderung seltener in Anspruch. In Politik und Wirtschaft wird bereits über eine Verlängerung der Prämie diskutiert. Manche gehen aber auch davon aus, dass die Prämie allein kein ausreichender Anreiz für die Anschaffung eines Elektroautos ist. Von verschiedenen Seiten werden deshalb flankierende Maßnahmen gefordert wie eine deutliche Senkung der CO2-Grenzwerte – jedenfalls für Nutzfahrzeuge und Fahrzeugflotten. Umweltschützer sprechen sich sogar für eine Abschaffung von Autos mit Verbrennungsmotor aus.

Dónde y cómo recargar un coche eléctrico en Madrid.

Warum der Umweltbonus für das Elektroauto floppt

Aber woran liegt es, dass die Autofahrer der neuen Technologie noch nicht so aufgeschlossen gegenüberstehen? Landläufige Meinung ist, dass Elektroautos trotz des Umweltbonus in der Anschaffung teurer sind als herkömmliche Fahrzeuge. Zum Kaufpreis kommt teilweise noch die monatliche Miete für die Batterie hinzu. Zudem wird nicht jeder Kauf eines elektrisch betriebenen Wagens bezuschusst. Der Netto-Listenpreis des Basismodells darf nicht mehr als 60.000 Euro betragen. Manche Hersteller beteiligen sich nicht an dem Programm.

Ein maßgeblicher Grund ist aber auch die geringere Reichweite der Elektrofahrzeuge. Diese müssen häufiger aufgeladen werden, als ein Wagen mit Verbrennungsmotor tanken muss. Je nach Modell kann ein Pkw mit Elektroantrieb im Schnitt rund 100 bis 150 Kilometer zurücklegen, bevor er an die Steckdose angeschlossen werden muss. Der Nissan Leaf hat nach Herstellerangaben sogar eine Reichweite von 250 Kilometer. Dies gilt aber wohl nur bei reinen Autobahnfahrten. Darüber hinaus gibt es nicht überall Ladestationen und die Ladezeit dauert vergleichsweise lange. Ein Renault Zoe benötigt eine Stunde, bis er wieder aufgeladen ist. Die Entwickler arbeiten aber bereits daran. In Zukunft sollen Elektroautos Akkus mit größerer Kapazität besitzen und die Ladegeschwindigkeit soll verringert werden. Auch der flächendeckende Ausbau der Ladestationen soll vorangetrieben werden. Bereits heute existieren sogenannte Schnellladestationen, an denen das Elektroauto rasch wieder aufgeladen ist.

Das Elektroauto ist dem Pkw mit Verbrennungsmotor in verschiedener Hinsicht überlegen. Abgesehen davon, dass sie keine Schadstoffe ausstoßen, sind sie auch sehr leise und müssen seltener gewartet werden als herkömmliche Fahrzeuge. Das liegt daran, dass ihr Motor einfacher aufgebaut ist und beispielsweise keine Zündkerzen, Zahnriemen oder Ölfilter besitzt, die bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor regelmäßig ausgewechselt werden müssen. Da auch Strom preiswerter ist als Benzin, ist der Unterhalt eines elektrisch betriebenen Autos insgesamt sogar günstiger. Hinzu kommt, dass auf diese in den ersten fünf bis zehn Jahren nach dem Kauf keine Kraftfahrzeugsteuer erhoben wird. Im Interesse unserer Umwelt ist deshalb zu hoffen, dass sich zukünftig mehr Menschen von den Vorteilen des Elektroautos überzeugen lassen. Die als nachteilig empfundenen Eigenschaften fallen demgegenüber eigentlich kaum ins Gewicht. Die Reichweite der aktuellen Modelle genügt für den Stadtverkehr vollkommen. Auch die Ladezeit stellt kein Problem dar, wenn du den Wagen etwa über Nacht zu Hause auflädst. Mittlerweile sind darüber hinaus günstige Kleinwagen erhältlich, die in der Anschaffung nicht wesentlich teurer sind als Benziner.

Carsharing Elektroauto an Ladestation mit ÖPNV Bushaltestelle

Zeit Online hat einen interessanten Artikel veröffentlicht, auf welche fünf verschiedenen Arten ihr ein E-Car aufladen könnt. Die beste und schnellste Variante ist weiterhin die Schnellladestation, jedoch gibt es diese noch nicht flächendeckend in Deutschland. Was sind also die Alternativen zum Aufladen leerer Akkus?

Aufladen zu Hause

Die einfachste, aber zugleich auch langsamste Möglichkeit ist das Anschließen an die Haushaltssteckdose. Mit dem richtigen Verbindungskabel braucht das E-Car aber mindestens zehn Stunden, um einen leeren Akku wieder voll aufzuladen. Kein Problem also, wenn das Auto über Nacht stehen gelassen wird.

Mit einer Wandladestation bzw. Heimladesäule geht es da schon schneller. Nach zwei bis sechs Stunden ist der Akku voll, allerdings kostet das Einrichten bei euch zu Hause auch mindestens 1.000 Euro.

Unterwegs Strom zapfen

Ladesäulen findet ihr teilweise bereits in Parkhäusern oder auf Supermarktparkplätzen. Informiert euch rechtzeitig darüber, wo diese zu finden sind. Bezahlt wird dann für den Stromverbrauch oder die Ladezeit, aber es ist allgemein etwas teurer als der Strom zu Hause. Mit den eingangs erwähnten Schnellladesäulen geht das Aufladen sehr schnell und schon nach kurzer Standzeit seid ihr wieder unterwegs auf der Straße.

Lest hier den ganzen Artikel auf Zeit Online.

Nach der Detroit Auto Show Anfang des Jahres gibt nun auch hier in Genf den I.D. Buzz zu sehen. Der futuristisch anmutende Nachfahre des legendären Bulli ist zeitgemäß ein Elektro-Van und bietet Platz für acht Personen. Der Buzz rollt elektrisch bis zu 600 Kilometer weit.

Ein Armaturenbrett hat der Buzz nicht. Das rückt nämlich ca. zehn Zentimeter nach hinten, was mehr Platz im Beinbereich schafft. Die Anzeigen wandern aufs Lenkrad und werden auf ein Head-up-Display und einen Touchscreen reduziert. Das Lenkrad ist auch eher ein Touchpad als ein konventionelles „Rad“. Dafür kann man den Fahrersitz um 180 Grad drehen und sich den Mitfahrern widmen.

Der 4,94 Meter lange, 1,98 Meter breite und 1,96 Meter hohe Kleinbus soll über 374 PS Systemleistung und Allradantrieb durch Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse verfügen. Einen vollautomatisierten Fahrmodus soll es auch geben. Der Buzz lässt sich in ca. 30 Minuten auf 80% Fahrleistung laden.

So sieht der I.D. Buzz aus

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1.000.000. Das ist die magische Zahl, die Deutschlands Straßen in den nächsten Jahren verändern soll. Denn bis zum Jahr 2020 sollen hierzulande eine Million Elektroautos rollen. Bisher ist die Skepsis über die Erreichung dieses Ziels jedoch zumeist größer als die Zuversicht, tatsächlich eine Million Autobesitzer – Familien, Businessleute, Alleinstehende – zum Wechsel auf den Stromer zu überzeugen.

Eines der größten Argumente dafür, dass dieses Projekt zum Scheitern verurteilt ist, ist die in Deutschland fehlende Infrastruktur, um auch wirklich die komplette Million E-Cars mit Energie versorgen zu können, wo und wann immer ihre Besitzer diese auch brauchen mögen. Aber ist dem wirklich so und wie viele Ladestationen bräuchten wird in Deutschland, um unsere Million Elektroautos zu versorgen?

Dieser Frage haben sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nun erstmals angenommen. Im Rahmen des Projektes „LADEN 2020“ ermittelte es, wie viele Ladepunkte nötig werden, um den Bedarf in Deutschland zu decken.

35.000 Ladestationen nötig

Heraus kam, dass bei einer Million E-Autos etwa 33.000 öffentliche und halböffentliche – zum Beispiel auf Supermarktparkplätzen – Ladestationen im Alltagsverkehr gebraucht werden. Hinzu kommen außerdem rund 2.600 Ladepunkte, die auf Strecken von mehr als 100 Kilometern Länge (Fernverkehr), um den angenommenen Bedarf bis 2020 zu decken. Außerdem leiteten die Forscher aus ihrer Analyse ab, dass weitere 4.000 Schnelladestationen für den Alltagsverkehr empfehlenswert wären.

Private Ladepunkte und Ballung im Fernverkehr machen E-Autos deutschlandweit nutzbar

Um das Durchqueren Deutschlands mit dem Elektroauto möglich zu machen, muss es eine Basisladestruktur für den Fernverkehr geben. So stellten DLR und KIT bei ihrer Untersuchung fest, dass dafür 650 Stationen an Autobahnen und 179 Ladepunkte auf Bundesstraßen nötig wären. Am besten sei es dabei, wenn die Ladestationen geballt an einem Ort aufgestellt würden, um auch bei hoher Nachfrage lange Wartezeiten zu vermeiden und den Bedarf zu decken.

Weiterhin hat natürlich die Zahl der privaten Lademöglichkeiten einen Einfluss auf den öffentlichen Bedarf. So leiten die Forscher aus ihrer Analyse ab, dass bereits mit 10 Prozent mehr Privatladestationen die Nachfrage für öffentliche Ladestellen um 20 Prozent (also auf 28.000 Stationen deutschlandweit) senken würden.

Induktives Laden und erneuerbare Energie – DIE Themen der elektromobilen Zukunft

Nun einmal zum Vergleich: In Deutschland gibt es derzeit etwa 6.300 Ladestationen mit insgesamt rund 17.900 Anschlüssen für Elektrofahrzeuge. Es fehlen also noch circa 20.000 Ladestellen, um den von DLR und KIT ermittelten Bedarf für eine problemlose Fahrt mit dem Stromer durch Deutschland zu decken.

Für den Aufbau dieser nötigen Infrastruktur empfehlen die Forscher einen stufenweisen Ausbau. Zunächst sollte es mehr Ladepunkte pro E-Fahrzeug geben, um das Vertrauen in die Technologie zu stärken und in einem späteren Schritt sollte, den Forschern zufolge,  daran gearbeitet werden, Parken und Laden voneinander zu trennen. Induktives Laden sowie die Speicherung von erneuerbaren Energien werden also den Analysten zufolge ab 2020 wichtige Themen und Forschungs- beziehungsweise Testfelder im Bereich der Elektromobilität werden.

 

Bild: Pexels/ Peng LIU

Mittlerweise sollte auch der letzte von euch die Silvesterstrapazen verarbeitet haben und aus dem Neujahrsurlaub zurückgekehrt sein. Zeit, sich mal ein bisschen damit zu beschäftigen, was uns eigentlich im Autojahr 2017 so alles erwartet. Neben ein paar wichtigen Gesetzesänderungen und Änderungsplänen wollen wir euch hier auch darüber informieren, was denn in Sachen E-Auto 2017 auf uns zukommen könnte oder vielleicht sogar muss. Aber zunächst die Dinge, die schon feststehen, ob wir das wollen oder nicht.

Was ist neu seit dem 1. Januar 2017?

„E-Bikes frei“

Pedelecs mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h dürfen nun auch auf Radwegen gefahren werden, sofern diese mit dem Hinweisschild „E-Bikes frei“ ausgestattet sind.

Weniger Motorraddreck

Auch für Motorräder gibt es 2017 Neuerungen. So gilt für diese nun nicht mehr die Euro-3-Norm sondern die Euro 4. Das bedeutet, dass der Schadstoffausstoß der Maschinen um mehr als die Hälfte geringer sein muss als bisher und auch der Geräuschpegel muss reduziert werden. So darf ein Motorrad von 175 Kubik nicht mehr als 80dB(A) erreichen.

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Tesla-Käufer, zur Kasse bitte

Seit dem 01.01.2017 müssen Tesla-Käufer an Schnellladestationen selbst zahlen, erhalten jedoch eine Gutschrift von 400kWh jährlich. Bisher konnten Tesla-Fahrer an den ausgewiesenen Stationen umsonst Strom tanken. Nun tragen sie den Energiepreis abhängig von der Zeit und regionalen Stromkosten selbst.

Dies gilt nicht für vor 2017 zugelassene Fahrzeuge und auch solche nicht, die noch 2016 bestellt und bis zum 01.04.2017 ausgeliefert werden.

Gigaliner aus der Probezeit

Die bereits auf deutschen Straßen getesteten Lang-Lkw dürfen nun offiziell auch weiter bei uns unterwegs sein. Nach bestandener Probezeit sind die Gigaliner nun in Deutschland zugelassen. Lediglich in den Bundesländern Saarland und Berlin sind die Groß-Lkw nicht erlaubt.

Führerschein teurer

Die Gebühren für die Führerscheinprüfungen wurden dieses Jahr angezogen. So kostet die theoretische Prüfung auf Papier statt bisher 11 Euro nun 11,90 Euro, für Prüfungen am Computer müssen Prüflinge 10,60 Euro löhnen. Aber auch praktische Führerscheinprüfungen sind mit Jahresbeginn teurer geworden. So zahlt der Führerscheinanwärter statt der ehemals 84,97 Euro nun 91,75 für eine Pkw-Prüfung und 121,38 Euro statt vorher 112,81 Euro für die Prüfung auf dem Motorrad.

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TÜV ebenfalls teurer

Auch die Hauptuntersuchung des TÜVs ist seit Jahresanfang teurer. Je nach Bundesland kostet die HU nun 35 oder 54,86 Euro.

Klima fürs Klima

In Sachen Umweltschutz geht es nicht nur den Motorrädern an den Kragen. Klimaanlagen dürfen nicht mehr mit einem Treibhausgas mit einem Global Warming Potenzial (GWP) über 150 befüllt werden. Ausnahmen sind Anlagen mit Typgenehmigung vor dem 01.01.2011 und Einzelgenehmigungen für Geräte, die seit dem 01.01.2017 erstmals in den Verkehr gebracht wurden.

Mehr 30er-Zonen

Gemeinden können jetzt leichter 30er-Zonen einrichten. Bisher war dies nur an nachgewiesenen Unfallschwerpunkten möglich. Nun aber können die Zonen auch ohne diesen Nachweis eingerichtet werden.

Autoampeln für Radfahrer

Ebenfalls wichtig für die Radler unter euch: Habt ihr euch bisher ganz richtig an den Fußgängerampeln orientiert, wenn es keine Verkehrsleuchten explizit für Radfahrer gab, gelten für euch nun die gleichen Ampeln, wie für den Rest des rollenden Verkehrs.

Rettungsgasse immer links

Rettungsgassen werden seit Beginn diesen Jahres unabhängig von der Spurenzahl einer Straße immer zwischen der äußersten linken und der Spur rechts davon gebildet.

Was kommt womöglich noch auf uns zu?

Neben den bereits beschlossenen Gesetzen erwarten uns 2017 neben der Entscheidung, ob nun eine Pkw-Maut für Deutschland kommt oder nicht, außerdem einige weitere Abstimmungen über Gesetzesentwürfe zu Verkehr und Auto.

Rennen sollen Straftat werden

Die neuen Führerscheinpreise könnten unter anderem für Fans illegaler Straßenrennen bald interessant werden. Ein Gesetzesentwurf sieht vor, dass Teilnehmer an illegalen Straßenrennen statt mit bisher 400 Euro und einem Monat Fahrverbot als Strafe künftig mit hohen Geldbußen oder auch bis zu zwei Jahren Haft und der dauerhaften Abgabe ihres Führerscheins rechnen müssen. Um diesen wiederzubekommen, müssten Verurteilte dann noch einmal durch Fahrschule und -prüfungen.

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Blechen fürs Handy am Steuer

Auch die Handynutzung hinter dem Lenkrad soll teurer werden. Geldstrafen sollen von 60 auf 100 Euro für Autofahrer und von 25 auf 55 Euro für Radfahrer angehoben werden. Außerdem ist ein zusätzliches Verbot von Tablets, E-Readern und Videobrillen am Steuer geplant.

Strafen für Gaffer

Menschen, die Rettungskräfte oder Polizei und Feuerwehr an Unfallstellen behindern, weil sie fotografieren, filmen oder einfach nur im Weg stehen oder sitzen, ohne selbst zu helfen, sollen künftig dafür belangt werden können. Der Gesetzesentwurf sieht für die Behinderung von Rettungseinsätzen Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr oder Geldbußen vor.

Was macht das E-Auto 2017?

Sein wir mal ehrlich: Auch 2017 werden keine unerwarteten Massen an Autokäufern auf die Idee kommen sich Elektroautos statt der altbewährten Verbrenner zu leisten. Das liegt zum einen an der Angst mit einem E-Auto auf der Stecke liegen zu bleiben, aber vor allem an den noch hohen Preisen der Stromer, die es im Prinzip auch nur als Neuwagen und nicht als Gebrauchte zu kaufen gibt. Was wiederum bedeutet, dass Menschen, die sich keinen Neuwagen leisten können, auch wenig Möglichkeiten haben, sich ein Elektroauto zuzulegen. Selbst wenn es gebrauchte E-Autos in entsprechenden Mengen gäbe, wäre ein Kauf selten lohnenswert, da sie nach kurzer Zeit bereits von neuer Technik überholt würden.

Da hilft leider auch jedes noch so gute Argument pro Elektroauto nicht: Solange das E-Auto aufgrund imperfekter Infrastrukturen in Produktion und Recycling besonders der Batterien und ihrer anhaltenden Kosten für die Weiterentwicklung nicht zum erschwinglichen Massenprodukt werden, werden wir die Stromer auch nicht massenweise auf deutschen Straßen antreffen.

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Dem gegenüber stehen allerdings noch immer die Absichten der Bundesregierung und der EU. Bis 2030 soll der Ausstoß von Treibhausgasen innerhalb der Europäischen Union um 40 Prozent gegenüber den Werten von 1990 verringert werden. Dafür werden alternative Antriebe für Pkw gebraucht. Das sieht allem Anschein nach auch unsere Bundesregierung so, die das Ziel gesetzt hat bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen.

Bei einer Gesamtzahl von 25.502 Elektroautos am 1. Januar 2016 und nur 10.481 Neuzulassungen von E-Cars in Deutschland in den ersten sechs Monaten von 2016 trotz Kaufprämie sieht es leider nicht danach aus, als würden ohne politisches Eingreifen in den nächsten drei Jahren noch etwa 950.000 Stromer dazukommen.

Was also tun? Wie Norwegen es ab 2025 tun will, Neuzulassungen von Verbrennungsmotoren einfach verbieten? Dann wären wir wieder beim Problem, dass Autokäufer mit schmalem Portemonnaie auf der Strecke bleiben. Oder, wie Umweltministerin Barbara Hendricks es nun kürzlich vorschlug, eine Quote für Elektrofahrzeuge einführen? Wie aber diese handhaben und durchsetzen?

Das Auto- bzw. E-Auto-Jahr 2017 verspricht in jedem Fall spannend zu werden und wir halten euch, was die Entwicklungen angeht, weiter auf dem Laufenden.

In diesem Sinne: Frohes Neues!

 

Bilder in Reihenfolge: Pexels: unsplash/Sven van Bellen/Gratisography/SplitShire/Alex Mihis

Kooperationen zwischen großen Konzernen sind bei Projekten rund ums Auto nicht unüblich: BMW und Sixt spielen bei Drive Now zusammen. Daimler und die Bahn legten ihr Carsharing zusammen. Car2Go und Flinkster fusionierten letztes Jahr. Apple bekam jetzt allerdings von beiden Autofirmen eine (Achtung, Wortwitz) Abfuhr!

Apple-Chef Cook hatte erst Interesse an BMWs Elektroauto i3 angemeldet, nun gab es auch von Daimler einen Korb. Apple fehlt ganz einfach das Wissen darüber, wie so ein Auto in Massenproduktion gebaut wird. Genau da sollten die deutschen Premium-Marken einspringen. Trotzdem wollte Apple das Sagen haben.

Verständlicherweise taten sich diese großen altehrwürdigen Schlachtschiffe der deutschen Industrie schwer damit, das Lenkrad aus der Hand zu geben. Denn wie kann jemand auf Chefboss machen, ohne Ahnung von der Materie zu haben? Man kann sich beide Automarken auch schlecht als Juniorpartner oder, um es drastischer auszudrücken, als europäisches Foxconn vorstellen.

Ein weiterer problematischer Punkt ist auch der Datenschutz. Stichpunkt iCloud-Verknüpfung. Das künftige Apple-Auto wird seinen Besitzer ähnlich wie beim Smartphone oder Notebook mit allem versorgen und natürlich all diese Infos sammeln. Mit der Privatsphäre ist es dann sogar komplett vorbei, wobei man hier allerdings auch einwerfen muss, dass Smartphones das Bewegungsprofil eh schon aufzeichnen.

Das Apple-Auto soll trotzdem in Deutschland entwickelt werden. Und zwar in Berlin. Hier hat Apple 15 bis 20 Experten der Autobranche versammelt, die das iCar entwickeln sollen. Das berichtet die FAZ aus „informierten Kreisen“. Wir können davon ausgehen, dass hier ein Elektro-Auto entwickelt wird, alles andere würde so überhaupt nicht zum zum innovativen Image des Konzerns passen. Der City-taugliche Kleinwagen soll dann im Rahmen eines Carsharing-Dienstes in den Städten verteilt werden. Spätestens dann gäbe es auch eine Konkurrenz Situation zu den von Daimler und BMW angebotenen Carsharing-Diensten.

Trotz der Entwicklung in Berlin soll es in Österreich vom kanadisch-österreichischen Hersteller Magna gebaut werden. Magna wiederum ist einer der größten Automobilzulieferer und Auftragsfertiger für BMW und Mercedes-Benz. Der habe durch den Wegfall der Produktion des Minis Kapazitäten in Höhe von mehreren Hunderttausend Autos.