Während der Fahrt gehackt: Tesla S Model weist Systemfehler auf

Es ist passiert, womit niemand wirklich rechnet. Genau wie in einem Spionagefilm, wird das Auto auf einmal ferngesteuert und es geschehen Dinge, über die die der Fahrer keinerlei Kontrolle mehr hat. Chiptuning nennt sich das. Ein ebensolcher Fall trat vor einigen Tagen bei einem Tesla S Model ein – ein Wagen von dem man sowas aufgrund des Prestiges und des Sauberimages nicht erwartet hätte. Auch nicht, weil Tesla Motors eine Reihe an hochausgebildeten Ingenieuren, Programmierern und Fachleute beschäftigt, die Teslas technische und innovative Versiertheit bis jetzt ausmachten.

Chinesische Studenten der Universität Zhejiang schafften aber den großen, in ihrer Szene bestimmt hoch angerechneten Hackercoup: Sie knackten ein Tesla S Model und manipulierten es in voller Fahrt. Dieser Übergriff war über die mobile App möglich, die das Auto eigentlich von Ihren Kunden aus der Ferne bedienbar macht und Funktionen wie Standheizung oder Lüftung aktivieren soll. Das Auto sollwährend des Übergriffes das Schiebedach und die Türen ohne Zutun des Fahrers geöffnet und geschlossen haben. Auch die Hupe und die Lichter wurden benutzt.

Ein digitalisiertes Auto bringt natürlich neben den Vorteilen auch Nachteile mit sich. Man muss damit rechnen angreifbarer und weniger autonom zu sein, wenn so viel von der Elektronik abhängt. Auf der anderen Seite kann man natürlich auch den Teufel an die Wand malen, von Personenangriff und Verschwörungstheorien reden – aber soweit soll und wird es bei Tesla nicht kommen. Der Elektroautohersteller äußerte sich zu der Attacke sehr gefasst. Die Lücken innerhalb des Systems würden geschlossen werden und es würde daran gearbeitet werden ein Update herzustellen, welche die Sicherheit des Wagens wieder garantiert. Diese Art von Zuversicht ist man von Tesla gewöhnt und baut darauf, dass sie sich wie bisher auch, beweisen werden. In guter Gesellschaft ist man mit dem Angriff, denn auch Hersteller wie Toyota, musste bei seinem Prius mit manipulierten Bremsen kämpfen. Der Unterschied ist, dass dies ein weitaus gefährlicherer Eingriff ist und dass der Hack direkt am Auto und nicht außerhalb des Wagens stattfand.

Für die Hacker dürfte der Übergriff eine Karriereputsch. Ruhm und eine Entlohnung der finanziellen Art mit sich gebracht haben. Wer den Tesla knackt, hieß es auf der Informations- und Sicherheitskonferenz Syscan in Peking, hat das Anrecht auf 10.000 Dollar. Diesen Deal stellte das chinesische Sicherheitsunternehmen Qihoo 360 auf. Syscan zielt es darauf ab Lücken aufzuzeigen und Konzernen vor die Nase zu hauen. Das Motto „I hack therefor I am“ ist Richtsatz vieler der Hacker, die sich den großen Hack erhoffen. Weitere Informationen bezüglich der digitalen Attacke auf den Tesla sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Text: Anna Lazarescu