Am Abend des 1. Oktobers twitterte Elon Musk, Geschäftsführer von Tesla Motors, vergnügt und etwas geheimnistuerisch, dass es „bald Zeit sei das D und etwas Anderes zu enthüllen“. Hinzu setzte der Firmenchef noch ein in schwarz-monochromen Tönen gehaltenes Bild eines halbgeöffneten Garagentors unter dem die Schnauze und die Scheinwerfer eines Wagens hervorschauen.
Das Internet steht und stand nicht still mit Vermutungen und Spekulationen darüber, ob es sich beim „D“ um ein ganz neues Modell Teslas handeln könnte oder um eine neue Technologie, die die nachfolgenden Modelle bestücken soll. Ein neues Model III, ein kostengünstigerer, kleinerer Sedan, ist bereits für 2017 am Start und angekündigt, aber ob dieses den Buchstaben „D“ tragen wird, ist unklar. Bislang wurden alle Modelle nach diesem Schema benannt: Model S, Model III und Model X. Auch hier ließ es sich mit dem Namen spielen, nachdem Ford den Elektroautohersteller darauf verklagte, das „Model E“ ihr Handelsname sei und Musk sich dazu gezwungen sah, seine „SEX“-Reihe nun zu „S3X“ zu wandeln. Ein kleiner Verlust am Himmel des zurzeit führenden E-Auto-Giganten.
Da aber nun der kleine Sedan ein Thema ist, könnte es sein, dass es sich beim „D“ um ein kleineres SUV-Model handelt, welches sich am Model X orientiert. Eine weitere Möglichkeit wären allerdings auch „Driver Assistance“-Technologien, die einem anzeigen, wenn die Spur verlassen wird oder die Maximalgeschwindigkeit überschritten wird. Ebenfalls realistisch wäre auch eine Autopilot-Funktion, eine Selfdriving-Erweiterung, da dieser Begriff seit 2013 innerhalb Teslas bereits einige Male fiel und angekündigt wurde, das man innerhalb der nächsten drei Jahre plane, Fahrzeuge mit dieser Option auszustatten. Auch ein verbessertes Batteriepack mit besserer Reichweite, angedacht waren bis zu 643 km, liegt nahe. Vielleicht wird dies ein simples ‚D’emomodel, einer der im Raum stehenden Projekte, aber die Frage nach dem „Anderen“ bleibt nach wie vor ungeklärt.
Vielleicht, und das wäre spannend, hat es diesmal gar nicht mit einer automobilrelevanten Angelegenheit zu tun. Musk ist dafür bekannt, dass er ein Weltenverbesserer und Idealist ist. Dass er Fahrzeuge nicht nur als Transportmöglichkeit sondern auch als Start für den Wandel in eine bessere Zukunft sieht. Eine Investition ganz anderer Natur könnte im Raum stehen, da Tesla und SolarCity und nun auch Panasonic schon seit geraumer Weile an verschiedenen Projekten zur Entwicklung der Batteriezellen und Solarzellen arbeiten. Und erst Recht, wenn man bedenkt, dass Musk auch CEO von SpaceX ist, einer Firma die im Bereich der Raumfahrtindustrie tätig ist und Lastraumschiffe zur Versorgung anderer Raumstationen, wie auch Frachtsysteme erstellt. Außerdem gab Elon Musk vor kurzem bekannt, dass er fest daran glaube, dass die Zukunft der Menschen im All läge, um genauer zu sein erstmal auf dem Mars.
Er hält es für realistisch und setzt sich dafür ein den Mars zu kolonialisieren, um den Fortbestand der Menschheit zu garantieren und neue Grenzen zu setzen. 100.000 Flüge zum Mars innerhalb des nächsten Jahrhunderst soll es brauchen, damit man auf dem Mars eine eigenständige und selbstversorgende Kolonie bilden könne. Da Tesla und Musk insbesondere, bisher alles getan haben, um Ihre Ziele und Wünsche in die Tat umzusetzen, kommt man nur schwer daran vorbei, sich vorzustellen, dass wenn es jemand schafft, dann sie. Wieso also nicht etwas rausbringen, dass Tesla Motors und SpaceX vereint?
Auf alle Fälle spannt Musk seine treuergebenen Kunden und Fans nicht lange auf die Folter und will bereits am 9. Oktober Preis geben, was es mit dem „‚D“ysterium auf sich hat.
Text: Anna Lazarescu
Bilder: Tesla Motors, Elon Musk @ twitter