Grenoble über Napoleons Straße erkunden

Als eine der #SixtRallye-Stationen lohnt es sich Grenoble etwas genauer vorzustellen. Für einen Roadtrip dorthin, sollte unbedingt die Route aus Cannes bis nach Grenoble, die Route Nationale N 85, benutzt werden. Man wird es nicht bereuen, denn sie gehört zu einer der schönsten Strecken Frankreichs. Auch Route Napoléon genannt, weil dieser sich 1815 dazu entschloss die beschwerlichere Route zu nehmen, um seinen Weg zurück an die Macht zu erlangen und Angriffe als Überraschung und aus dem Hinterhalt ausführen konnte. Die Napoleonische Straße führt durch die Alpen, märchenhafte Täler, Lavendelfelder und an Bergseen vorbei.

Grenoble liegt im Südosten Frankreichs am Fluss Drac und am Fluss Isère, schmiegt sich an die Alpen und bietet eine wunderschöne Aussicht, egal wohin man schaut. Die Berge strahlen eine majestätische Gelassenheit und Würde aus. Vercors, Chartreuse und Belledonne lauten die Namen der Bergketten, die Grenoble seinen Charme verleihen und den Tourismus ankurbeln. Natürlich lässt es sich im Winter sehr gut Snowboarden und Skifahren, aber auch die Wander- und Klettertouren in der Region sind ein Highlight. Grenoble ist eine wahre Perle. Mehrere Brücken über die beiden Hauptflüsse der Stadt, wunderbare Uferpromenaden, einladende Cafés und die vielen Festungen, die irgendwann mal um 1870 erbaut worden sind, um das Isèretal im Blick behalten zu können, verleihen der Stadt das ganz besondere Etwas. Grenoble ist außerdem ein Ort der Wissenschaftler und Studenten. Universitäten und wichtige Forschungszentren reihen sich hier dicht an dicht. Und welche Stadt kann schon behaupten eine Seilbahn zu haben? Mit dieser gelangt man an die in 200 Metern Höhe gelegene Bastille, eine Festung aus dem 19. Jhd. Von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick und an sonnigen, klaren Tagen, kann man in der Ferne sogar den Mont Blanc sehen. Essen kann man hier oben, die Festung erkunden und wunderbar spazieren gehen.

 Sehenswürdigkeiten und To-Dos

Grenoble ist ideal für Kunstbegeisterte, denn das Musée de Grenoble verfügt über die drittgrößte Kunstsammlung Frankreichs. Kandinsky, Miro, Picasso und viele mehr sind hier vertreten. Geschichtlich und kulturell kann man sich in den vielen anderen Museen der Stadt weiterbilden, denn von Naturkunde, Kriegsgeschichte, die Geschichte der verschiedenen Provinzen im Umkreis und Archäologie ist eigentlich alles dabei, was das wissensdurstige Herz begehrt. Soll nochmal angemerkt werden, dass es sich lohnt die vielen Festungen zu besichtigen? Und noch viel mehr lohnt sich eine Fahrt mit der La Mure-Bahn, die früher auf der Strecke Kohle transportierte. Ein unglaublicher Ausblick auf den Fluss Drac und die Landschaft soll man dort oben haben. Leider war diese immer noch geschlossen, da ein Steinrutsch einen Teil der Schienen zerstört hat. Ab 2015 jedoch, soll die Bahn wieder am Berghang und durch die 18 Tunnel tuckern. Im Parc Paul Mistral kann man Skatern bei Ihren Übungseinlagen beobachten, selbst Rollschuh in einem Ring fahren und Straßenhockey spielen.

 Schmausen, tanzen, feiern

Walnüsse. Jede Menge Walnüsse. Grenoble ist für seine Walnüsse und daraus hergestellten Produkte berühmt. Vom Likör bis hin zu mit Wallnusscreme gefüllten Törtchen lässt es sich alles finden, was aus der Nuss rausgeholt werden kann. Die Patisseries und Boulangeries der Gegend bieten herzhafte Brote, Panini und Quiche an und ein weites Spektrum an Süßspeisen und Kuchen, durch die man sich probieren sollte. Berühmt für die Gegend ist auch das aus Kräutern hergestellte Chartreuse, ein Likör welcher traditionell von den Mönchen des Klosters Grande Chartreuse in den Bergen hergestellt wird. Ein Gläschen davon am Abend auf einer der vielen Terrassen und die Welt ist in Ordnung. Viele gute Restaurants lassen sich zwischen dem Bahnhof, dem Place Saint-André, Place Notre Dame und im St. Laurent Viertel finden. Will man jedoch typischere Dinge probieren, die aus der Alpenregion stammen, dann sollte man unbedingt Raclette, Fondue und Tartiflette in La Fondue in der Rue Brocherie probieren. Einen über den Durst kann man im „La table ronde“ trinken – es ist das zweiälteste Café nach dem Pariser „Procope“ und steht seit 1789 am Place Saint-André. Im „Barberousse“ lassen sich über 50 verschiedene Sorten Rum verköstigen. Durch die vielen Studenten ist das Nachtleben immer spannend und die Bars und Clubs sind ständig gut besucht, sodass einem definitiv nicht langweilig wird. Die Stadt summt und brummt und ist ein aufregender Ort, für den man sich Zeit nehmen sollte, um seine gesamte Vielfalt erschließen zu können.

Text: Anna Lazarescu