Die Londoner U-Bahn hat Kultstatus, ebenso wie die roten allseits bekannten Telefonzellen. Sie ist eine der ältesten U-Bahnen der Welt und verfügt über 270 Stationen mit einer Strecke von 402 Kilometer. Beliebte Touristenmitbringsel neben dem Big Ben und Schlüsselanhänger mit Paddington Bear sind Schilder oder Magneten mit den Namen der Stationen, die durch den Bauch und vor allem das Zentrum der Stadt führen. Nun haben die ikonischen „Tubes“ ein Facelift vom Londoner Designer Studio Priestmangoode verpasst bekommen. Und nicht nur das.
Die neuen Untergrund-Bahnen, Die „New Tubes for London“ der Zukunft sollen fahrerlos auskommen, über Air-Conditioning und Wi-Fi verfügen. Drei Jahre lang entwickelte Priestmangoode in enger Zusammenarbeit mit den Londoner Transportbetrieben das neue Aussehen und Design, sowie die neuen Ausstattungsmerkmale. Der Leiter des Designstudios Paul Priestman gestand, dass man sich für das neue Konzept an der Luftfahrt orientierte, da die Firma viel Erfahrung in dem Bereich habe. Die Farben allerdings wurden von den berühmten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten der Stadt abgeleitet, sodass ein Mix aus Holzkohletönen, warmen Grautönen und Dunkelrot entstand, der typischer nicht sein könnte.
Wichtig war es vor allem den Londoner Transportbetrieben ein Design beizubehalten, welche die typischen Londoner Markenzeichen und Merkmale verarbeitet und gleichzeitig Funktionalität und Modernität mit einschließt. Die eigentliche Herausforderung jedoch bestand darin, eine U-Bahn zu entwerfen, die auf die bekanntlich sehr kleinen Londoner Schächte zugeschnitten ist.
Glatter, futuristischer und luftiger wird es trotz des Platzmangels in den Tunneln werden. Das Konzept der getrennten Wagen wurde aufgebrochen und so entschied man sich für eine durchgehende Schleuse, die mehr Freiheit und Raumgefühl vermittelt. Die Türen wurden breiter, um Ein- und Ausstieg leichter zu gestalten. Dies dürfte sich positiv auf die Umstiegs- und Betriebszeiten auswirken und die Effizienz der Bahn steigern.
Neue elektronische Anzeigetafeln im Innenraum der Bahnen werden die alten Papiertafeln ersetzen. Zeitnahe sollen darauf Strecken- und Ankunftsinformationen zu lesen sein, wie auch Werbung und Nachrichten eingeblendet werden können. Ein LED-Anzeigesystem, ähnlich des Ampelsystems, wird die Passagiere darauf aufmerksam machen, wann sie aus- und einsteigen können. LED-Beleuchtung wurde sowohl im Innenraum der Züge, als auch im Außenbereich verwendet.
Es wurden zwei Versionen der neuen Züge entwickelt, eine Fahrerlose, sodass die Sitzreihen sich bis an das Ende des Zuges ziehen und eine mit Version mit Fahrerkabine. Automatisierung der Züge sei bei beiden möglich und darauf zielten die Züge auch ab.
Die neuen Züge sollen vor 2020 allerdings noch nicht eingesetzt werden und dann erstmal die Linien Piccadilly, Bakerloo, Central und Waterloo & City ersetzen.
Text: Anna Lazarescu
Bilder: Priestmangoode