German Road Safety: Verkehrsregeln als App für Flüchtlinge

An einer roten Ampel stehen bleiben, obwohl weit und breit kein Auto in Sicht ist. Was schon vielen Deutschen hin und wieder absurd erscheint, ist für viele Asylsuchende oft unverständlich. Doch auch andere Situationen gestalten sich in Deutschland häufig anders als in den Herkunftsländern der Flüchtlinge. Es kommen Fragen auf, wie: Wo darf ich mit dem Rad fahren? Wo halten oder gar parken? Wie funktioniert der öffentliche Nahverkehr?

Um den Straßenverkehr in Deutschland für alle, aber vor allem für Flüchtlinge sicherer machen, hat der Deutsche Verkehrsicherheitsrat (DVR) das Projekt German Road Safety ins Leben gerufen und kürzlich die dazugehörige Smartphone-App vorgestellt. „Wir wollen mit der App eine Hilfestellung liefern zu den ersten wichtigen Grundregeln, die für einen sicheren Verkehrsteilnehmer notwendig sind.“, erklärt Kay Schulte, Sprecher des DVR. Das sind so simple Hinweise wie die Tatsache, dass Busse in Deutschland nur an Haltestellen halten, aber auch kompliziertere Sachverhalte, wie die Regelungen zum Parken und Halten mit dem Auto.

German Road Safety ScreenshotUnterteilt in vier große Bereiche (Zu Fuß, mit dem Rad, Nahverkehr, Auto und Motorrad) und wahlweise auf Deutsch, Englisch oder Arabisch stellt die German Road Safety App Informationen zu all diesen Fortbewegungsarten in Deutschland bereit. Denn, so heißt es auf der Website zur App, Kulturen unterscheiden sich eben auch in Sachen Mobilität. Schulte bemerkt dazu: „In anderen Kulturen ist Straßenverkehr eher ein Miteinander.“ Als Beispiel führt er Fußgänger und Autofahrer in Paris an, die via Augenkontrakt kommunizierten und einander damit signalisierten, ob sie einander wahrgenommen haben und wer nun als erstes seiner Wege gehen oder fahren könne.

In Deutschland hingegen bewege man sich sehr streng nach Regeln, die man kennen müsse. Und dabei helfen nun Broschüren und App der German Road Safety.

 

Fotos: German Road Safety/ Deutscher Verkehrssicherheitsrat