Die Autohacker haben wieder zugeschlagen. Bereits im vergangenen Jahr war es den US-amerikanischen Forschern Charlie Miller und Chris Valasek gelungen, sich während eines Versuchs mit dem Technikmagazin Wired in das System eines 2014er Jeep Cherokee zu hacken und das Auto lahm zu legen.
Bei geringen Geschwindigkeiten schafften es die beiden sogar die Bremsen auszuschalten. 1,4 Millionen Fahrzeuge rief die Firma Chrysler nach Millers und Valaseks Demonstration 2015 zurück und ließ diese teuer überarbeiten.
Nun haben die beiden Autohacker, die mittlerweile im Zentrum für höhere Technologien des Fahrdienstes Uber arbeiten, wieder zugeschlagen. Im Stillen arbeitet sie an den Anweisungen, die sie über das Internet an das interne Netzwerk des Fahrzeugs, den sogenannte CAN-Bus, sendeten. So waren die Forscher bei ihrem zweiten Versuch in der Lage noch drastischere Eingriffe in das Fahrverhalten des Jeeps vorzunehmen: Plötzliches Beschleunigen oder Betätigen der Bremse oder auch Drehen des Lenkrades vollkommen unabhängig von der Geschwindigkeit des Wagens war den beiden ohne weiteres möglich.
Um dem Ganzen zumindest ein bisschen den Horror zu nehmen, ist allerdings anzumerken, dass die Autokacker Miller und Valasek ihren Angriff diesmal nicht kabellos über das Internet starten konnten. Dank des ersten Hacks war es Chrysler möglich gewesen, die einstige Sicherheitslücke zu flicken und die Forscher waren dieses Mal dazu gezwungen ihren Laptop für ihre Tricks direkt mit dem CAN-Bus zu verbinden. In diesem zweiten Hack ging es also weniger darum zu zeigen, wie von außen auf das System eines Autos zugegriffen kann, sondern vielmehr darum, zu demonstrieren, dass auch die Schutzmechanismen innerhalb des internen Autonetzwerkes per Hack umgangen werden können.
Ziel der Aktion war es jedoch auch nicht Personen oder Unternehmen zu schaden. Miller und Valasek wollten lediglich aufzeigen, was feindselige und aggressive Autohacker im Falle von Sicherheitslücken im System aus der Ferne mit einem Fahrzeug anstellen können. Der Schock ist dabei definitiv auf der Seite der Forscher.
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