2013 war wirklich kein gutes Jahr für Boris Becker und man hätte ihm gewünscht, dass er sich lieber auf einer einsamen Insel vergräbt und seinen Ruhestand genießt, anstatt von einem Fettnapf in den nächsten zu treten. Statt dessen entdeckte Bumm Bumm Boris leider Twitter, und ließ seit dem seine Lebensweisheiten nicht nur in seinen Memoiren ab sondern zwitscherte ungeniert drauf los. Auf Beziehungsratschläge von dem Leimener hatte sicherlich so gar niemand gewartet, außer vielleicht die Klatschpresse. Das Twitter-Duell mit Oliver Pocher hätte die Krönung sein können, doch statt dessen ließ sich Boris, um Wiedergutmachung bemüht, auch noch auf ein Duell in Pochers Game-Show ein. Da stand er nun, mit seinem Fliegenklatschenhut und aufgeschwemmtem Gesicht, und gab das allerbeste Kanonenfutter ab. Und doch, plötzlich war Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Novak Đoković ernannte ihn zum Trainer, was Becker sichtlich stolz machte und Hoffnung gab. Klar, spielen konnte Becker nicht mehr, mit künstlicher Hüfte und untrainiert wie er war, doch gute Ratschläge hätte er geben können. Wer in Deutschland hätte noch so einen Erfahrungsschatz zu bieten wie der dreifache Wimbledon-Sieger? Doch die Zusammenarbeit ließ sich nicht gut an. Đoković schied bei den Australien Open bereits im Viertelfinale aus. Bis dahin hatte sich Mercedes-Benz zurück gehalten und seinem Markenbotschafter alles verziehen, doch anscheinend ist das Fass nun übergelaufen. Die Ikone hat sich selbst demontiert und taugt nicht mehr als Vorzeige-Sportler, vor allem nicht als Person. Mercedes wollte diese Entscheidung verstädndlicher Weise nicht kommentieren. Neuer Markenbotschafter der Stuttgarter ist übrigens der Golfer Martin Kaymer. Ihm gelang im Jahr 2011 mit 26 Jahren als 2. Person in diesem Alter der Aufstieg an die Weltrangliste. Ein junger ehrgeiziger Typ, so wie Boris Becker einmal war.