Ein MC Laren P1 ist eins der teuersten und schnellsten Fahrzeuge, dass man mit Straßenzulassung kaufen kann. Darauf könnten sich die Briten nun ausruhen und ein Tässchen Earl Grey trinken. Könnten! Tun Sie aber nicht. Denn in der Wüste Bahreins wird gerade eine nochmals leistungsgesteigerte Version des P1 getestet.
Das Kürzel GTR des Neuankömmlings kommt nicht von ungefähr. Der MC Laren P1 besitzt nämlich im Gegensatz zu der zivilen Version keine Straßenzulassung. Er wurde einzig und allein für den Spaß auf der Rennstrecke konzipiert und gebaut. Nun fragt man sich als Ottonormalfahrer, wo es denn bitte bei einem Hybrid-Hyper-Car mit 916 PS Systemleistung noch etwas zu optimieren gibt. Nun, McLaren hat eine Antwort darauf und kitzelt aus dem 3,8 Liter V8 Turbo Triebwerk weitere 83 Pferde, sodass wir nun bei 986 munteren Pferdchen sind. Doch diese vergleichweise kleine Leistungssteigerung ist nur ein Teil der Leistungsoptimierung. Vor allem an der Aerodynamik, den Bremsen und dem Fahrwerk wurde hart gearbeitet, denn so viel Power will auch beherrscht werden. Der Innenraum ist, genauso wie die Außenhaut übrigens komplett in Kohlefaserverbundstoff gehalten um das Gewicht zu minimieren.
Das Herzstück des minimalistischen Cockpits ist das von der Formal 1 inspirierte Lenkrad. Lenkrad kann man dieses oben und unten abgeflachte Etwas eigentlich nicht nennen, eher Schaltzentrale für Lenkbewegungen sowie Fahrwerks- und Aerodynamikeinstellungen. Hier fühlt man sich schon wie im Formel 1 Auto wenn man noch keinen Zentimeter gefahren ist. Die Schalensitze im DTM Style sind fest mit dem Chassis verschraubt und halten den Fahrer bei extremen Querbeschleunigungen hinterm Volant. Genauso wie der straßentaugliche P1 kommt auch der P1 GTR mit allerlei technischen Helferlein daher, die dem Fahrer bei der Optimierung der Rundenzeiten helfen. Das ERS (Energy Recovery System) bringt zumindest einen Teil der verwendeten Energie wieder und liefert dem Fahrer auf Knopfdruck noch ein mal extra Schub. Das DRS (Drag Reduction System) ist auch aus der Formel 1 bekannt und hilft dem Fahrer die Lufströmung am Heck zu optimieren um höhere Endgeschwindigkeiten zu ermöglichen.
Um all dies zu erfahren muss man nicht nur unanständig viel Geld auf dem Konto haben, nein man muss schon warer McLaren Fanboy sein, denn nur wer schon einen normalen straßenzugelassenen P1 sein Eigen nennt, bekommt die Möglichkeit den P1 GTR überhaupt zu kaufen. Der Preis ist dann eigentlich auch schon fast egal. Er liegt 2 Millionen Euro über dem Preis des normalen P1, also bei 3,2 Millionen Euro. Da wundert es nicht dass der Renner in der Wüste Bahreins getestet wird, denn hier dürfte wohl die Hauptzielgruppe zuhause sein. Wer leistet sich schon ein Auto, dass er lediglich auf der Rennstrecke bewegen kann, außer der nette Ölscheich von nebenan?
Damit dieser sein Fahrzeug auch in vollen Zügen genießen kann, ist die Betreuung durch McLarens Racingexperten und ein ausgiebiges Fahrertraining im astronomischen Kaufpreis inbegriffen. Was muss das muss. Seine DNA hat der GTR übrigens unübersehbar vom McLaren F1 GTR geerbt, einer der großartigsten Sportwagen der 90er Jahre. Wer also nächstes Jahr bei der Auslieferung des neuen Mc Laren P1 GTR nicht zum Zuge kommt, kann immernoch probieren einen der 28 Urahnen als Gebrauchwagen zu erstehen (haha).
Text: Ralph Oechel
Fotos: McLaren Cars