Was machen drei Jugendfreunde, die die Nase voll haben, von Umweltbelastung und Erdölabhängigkeit? Im Fall von Jona Christians, Navina Pernsteiner und Laurin Hahn lässt sich diese Frage leicht beantworten: Sie bauen ein Solarauto.
In der eigenen Garage gebaut
In vier Jahren von der Idee über die Entwicklung bis hin zum Bau schufen die drei Münchner Gründer des Start-ups Sono Motors den ersten Prototypen ihres Sions. Diesen stellten sie am 31. Juli 2016 als alltagstaugliches und kostengünstiges Elektroauto mit einer Reichweite von etwa 250 Kilometern und integrierten Solarzellen auf 7,5 m2, die Strom für bis zu 30 zusätzliche Kilometer am Tag liefern sollen.
„Wir haben vor drei Jahren in unserer kleinen Garage damit angefangen dieses Auto zu bauen, mit einer Menge Leidenschaft und einem Ziel: Die Umwelt zu schützen“, sagt Mitgründerin Navina Pernsteiner in der Video-Projektvorstellung zum Sion. Jedes Jahr, schildert sie weiter, würden nur durch das Verbrennen von Öl an der Förderstelle so viele Abgase erzeugt, wie durch Autos in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen. Dieser Abhängigkeit von Erdöl wollten die drei Gründer von Sono Motors mit ihrem Sion entgegenwirken.
Der perfekte Campingbegleiter und Luftfilter aus Moos
Die Entwickler werben jedoch nicht nur mit dem bisher unschlagbaren Preis von 16.000 Euro – zum Vergleich ein neuer Nissan Leaf kostet derzeit mindestens 23.000 Euro – und der Tatsache, dass der Wagen strombetrieben und solargeladen fährt. Auch im Lüftungssystem des Wagens versteckt sich eine Innovation. Sogenanntes Islandmoos (Cladonia rangiferina), das in das Amaturenbrett integriert wird, soll als natürlicher Luftfilter einen positiven Effekt auf den feinstaubgehalt in der In der Luft innerhalb des Sion sorgen.
Außerdem soll das sogenannte bidirektoinale Laden per Solarzellen die Entnahme von Strom mit nahezu jedem Gerät ermöglichen und den Sechssitzer so zum perfekten Begleiter für einen Campingtrip machen. Kocher, Handy und sogar elektrische Werkzeuge sollen sich damit betreiben lassen.
Crowdfunding fürs Solarauto
Nun suchen Christians, Pernsteiner und Hahn per Crowdfunding über die Plattform Indigogo nach Finanziers für die 150.000 Euro teure Produktion weiterer Prototypen ihres Solarautos. Diese sollen dann ab 2017 für Testfahrten zur Verfügung stehen und potenzielle Kunden vom Sion überzeugen. 2018 dann sollen die ersten Sion Solarautos, die es mit zwei unterschiedlichen Batteriegrößen beziehungsweise Reichweiten geben soll, an ihre Besitzer ausgeliefert werden. Noch bis zum 5. September kann das Projekt unterstützt werden. Ab einer Spende von 100 Euro gibt es eine Testfahrt mit einem der Prototypen gratis.
Bilder: Sono Motors GmbH