Extrim Drive lässt Pkw kunstvoll auf dem Eis tanzen

Zu dramatischer Musik lässt es sich mit dem Auto heißblütig einen Tango hinlegen, wie die Mitglieder des Moskauer Motor Clubs Extrim Drive vorführen.

Kälte bringt Eis und Schnee. Und für Fahrer  zusätzlichen Stress. Wie schafft man es also Spaß am Fahren zu behalten und gleichzeitig auch unter extremen Bedingungen am Steuer zu brillieren? In Moskau, wo niedrige Temperaturen und illegale Straßenrennen zum Alltag gehören, bringt der Motor Club Extrim Drive seinen Teilnehmern hingegen bei, wie sie mit ihrem Wagen Stunts fahren können, ohne sich dabei auf offener Straße zu gefährden.

Ein gutes Konzept, denn so kann Fahrfreudigen wie auch Racern, die es gern mal übertreiben innerhalb eines speziellen Rahmens etwas beigebracht werden und die unter anderen Umständen potenziell schädliche Energie in etwas Kreatives umgewandelt werden. So kann das Ganze dann aussehen:

Graziös und mit größter Beherrschung gleiten die Wagen über das Eis und legen eine perfekte Choreographie hin. Jede Drehung und jede Bremsung sitzt. Das ist Driften auf einem ganz anderen Niveau.

Andrey Lunin, einer der Ausbilder bei der Fahrschule Extrim Drive setzt sich mit seinen Kollegen dafür ein, dass die Fahrer vor allem lernen, wie sie sich in schwierigen und außergewöhnlichen Situationen zu verhalten haben. Angefangen beim Steuern verschiedener Wagenmodelle bei hohen Geschwindigkeiten bis hin zum einhändigen Fahren, oder zu Situationen welche Blitzeis, glitschiges Laub auf den Straßen, Blizzarde, Öl auf der Fahrbahn oder plötzlich explodierende Reifen beinhalten — all dies sind Szenarien auf die die Teilnehmer des Kurses vorbereitet werden. Unterschiedliche Skillsets gibt es je nach Jahreszeit zu erlernen. Simulatoren kommen ebenfalls zum Einsatz um den Einstieg in die Situation zu erleichtern.

Dabei werden die Interessenten je nach ihrer Erfahrung auf verschiedene Kurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aufgeteilt. Die Wagen werden je nach Saison gewechselt, sodass eine variable Anzahl an Vehikeln kennengelernt wird. Auch Fahrer die sich seit langer Zeit nicht mehr hinters Steuer getraut oder die ein oder andere psychologische Hürde zu überwinden haben, werden hier gründlich auf das vor ihnen Liegende geschult. Theoriekurse und Unfallpreväntion gehören zum guten Ton, stellen eine Grundausbildung für alle die diese wünschen, brauchen oder auffrischen wollen dar. Frauen sind willkommen und es wird sich darum bemüht sie aus der Stigmata-Zone „Frauen können nicht fahren und schon gar nicht einparken“ heraus zu holen. Die Ergebnisse der fortgeschritteneren Kurse lassen sich jedenfalls blicken.

Nicht nur nützlich sondern auch schön. Als Kunst darf es dann tasächlich auch bezeichnet werden, was die Fahrer hier abliefern. Hier stehen Sicherheit und die perfekte Ausübung des Gelernten im Vordergrund, und nicht der Adrenalinrausch. In Deutschland gibt es solche Kurse mittlerweile auch. Wer neugierig ist, kann beim ADAC auf alle Fälle ein Fahrsicherheitstraining belegen.  Hier werden unterschiedliche Stufen angeboten, sowohl für den PKW als auch das Motorrad.

Text: Anna Lazarescu

Bilder + Videos: ExtrimDrive