Was sich anhört, wie ein italienisches Speiseeis könnte die Zukunft der Automobilbranche sichern. Die EU verschärft ab 2020 die Klimaauflagen. Bis dahin will Mazda seine Kombination aus Diesel- und Ottomotor, Diesotto genannt, bis zur Serienreife entwickelt haben. Diese Motoren sollen mit Benzin laufen, arbeiten jedoch mit einer sehr hohen Verdichtung des Kraftstoff-Luft-Gemisches, welches sich dann in bestimmten Lastsituationen, wie beim Diesel selbst entzünden kann. Durch den Selbszündungsprozess und optimierte Motorteile sollen bis zu 30% Kraftstoff gespart werden. Die CO2 Werte sollen damit auf Werte fallen, die man sonst nur von Hybridfahrzeugen kennt. Ein CO2 Ausstoß von weniger als 95 Gramm pro Kilometer, wie Ihn die EU ab dem Jahr 2020 vorschreibt, ist somit kein Problem. Das Diesotto Konzept ist ein weiterer Versuch der Umweltbelastung durch zu hohen Spritverbrauch und Abgase Herr zu werden.

Elektrofahrzeuge haben es durch die hohen Anschaffungskosten noch immer schwer ihren Besitzer zu finden und auch die Downsizing Technologie, sprich, immer mehr Leistung aus weniger Hubraum zu quetschen, kommt langsam an die Grenzen des Machbaren. Der Fiat 500 beispielsweise wird mit nur zwei Zylindern angetrieben. Mazda hielt sich bisher bei der Hubraumverkleinerung vornehm zurück. Mit dem Wissen um Ihre Bemühungen den Diesotto zum Laufen zu bringen verwundert das auch nicht mehr. Auch scheinen die Mazda Ingenieure einen Faible für außergewöhnliche Motorkonstruktionen zu haben. Im RX-8 beispielsweise, der von 2003 bis 2012 gebaut wurde, kam ein sogenannter Wankelmotor zum Einsatz. Übrigens ist auch Mercedes dabei sich die Diesotto Technik näher anzusehen.

Text: Ralph Oechel
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