Während in Deutschland die Anträge auf Prämie für den Kauf eines Elektroautos nur schleppend eingehen, investiert Großbritannien sein Geld für die Förderung von E-Fahrzeugen auf andere Art: Die 260.000-Einwohner-Stadt Milton Keynes bekommt 15.000 kostenfreie Parkplätze für emissionsarme Autos und gibt künftig seine Busspuren für diese Wagen frei.

Großbritannien schüttet seinen Fördertopf von 40 Mio. Pfund für umweltfreundlichere Fahrzeuge im Land demnach nicht direkt an die Autokäufer aus, sondern nutzt das Geld, um indirekte Anreize für den Kauf eines emissionsarmen Wagens zu schaffen.

Als emissionsarm gelten dabei jene Autos, die weniger als 75 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen und mindestens 16 Kilometer (10 Meilen) allein durch ihren Elektroantrieb fahren können. Darunter fallen zum Beispiel Modelle wie die Hybride BMWs i8, Toyotas Prius Plug-In oder auch der Porsche 918 Spyder und natürlich reine E-Autos wie der Nissan Leaf oder VWs e-Golf. Mit diesen können Autofahrer in Milton Keynes nun auf 15.000 Parkplätzen der Stadt kostenfrei parken, darunter auch Kurzzeitparkplätze für das Ausladen an Bahnhöfen oder den schnellen Einkauf im Supermarkt.

Zudem plant die Stadt, neue Ladestationen an hochfrequentierten Orten wie Einkaufszentren, Hotels oder Freizeitmöglichkeiten zu errichten. Künftig sollen dann zusätzlich Busspuren für emissionsarme Autos freigeben werden, um E-Auto- und Hybrid-Besitzern die Möglichkeit zu geben am Stadtverkehr vorbei zu ziehen.

Ob Maßnahmen wie diese ein größerer Anreiz für den Kauf eines Elektofahrzeugs sind als Deutschlands Umweltbonus, bleibt abzuwarten. Die Verkaufszahlen für emissionsarme Autos werden zeigen, welches Konzept den größeren Erfolg im Kampf gegen den Schadstoffausstoß durch Pkws bringt.

 

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