Porsche bemüht sich um seine Kunden und arbeitet hart daran, Qualität und Anspruch auf dem höchstmöglichen Niveau zu halten, egal ob es um die Sportflitzer der Prestigemarke geht oder um die Alltagstauglicheren Modelle, wie den Cayenne. Dieser ließ Jahr um Jahr immer bessere Verkaufszahlen für sich sprechen. Die aus dem Jahr 2010 stammende zweite Serie des Wagens, verkaufte sich innerhalb der letzten 4 Jahre über 300.000 mal – ein klares Zeichen dafür, dass es dem Konzern gut geht und die Kunden zufrieden sind. Nun setzt Porsche aber eins drauf und will den Cayenne noch begehrenswerter machen und macht den SUV den Kunden schmackhafter mit einer Serie scharfer, brandheißer Motoren. Keine verbrannten Zungen, dafür viel Aroma.
Der Cayenne soll dem Macan, dem kleinen Bruder des Erfolgs-SUVs, nachempfunden werden. Das Design hatte Erfolg und so entschied man sich dafür Frontpartie, Bugteil, vordere Kotflügel einer Generalüberholung zu unterziehen. Auch die blitzenden Äugelein mussten dran glauben: Basis- und S-Modelle erhielten Bi-Xenonscheinwerfer und das Turbo-Exemplar erhält Werk LEDs. Am Heck wurde der Kritik der Kundschaft Gehör geschenkt. Die als unästhetisch empfundenen Rückleuchten wurden geschmälert. Praktischerweise erhielt die Heckklappe nun serienübergreifend eine automatische Funktion.
Damit der Komfort auch nichts zu wünschen übrig lässt und sämtliche Wünsche erfüllt werden, gab es für die homo ludens Fraktion unter den Fahrern auch ein Multifunktionslenkrad, mit der es sich nun schnell über eine Bandbreite Einstellungen verfügen lässt, ohne am Bord tätig werden zu müssen. Wie im 918 Porsche Modell bleibt der Drehzahlmesser in der Mitte des Bords, das Zündschloss links. Die hinteren Passagiere werden mit einer neuen, gemütlicheren Rückbank bedient. Wahlweise erhält man eine Sitzbelüftung beim Kauf gegen Aufpreis dazu.
Unter der Haube wurde auch am Herzen etwas rumgedoktert. Die Motoren beginnen beim 262 PS starken V6-Diesel und enden mit einer Turbopumpe mit 520 PS. Neu hinzu auf der Optionenliste erscheint ein 3,6-Liter-Biturbo-V6, der im Fort Cayenne S, die Straße beglücken wird und 20 PS stärker ist, als das Vorgängermodell. Das maximale Drehmoment erreicht nun 550 Newtonmeter.
Für die bewussten Fahrer unter den Porschisten kann der S E-Hybrid-Typ das neue Objekt der Begierde werden. Die Lithium-Ionen-Batterie erhält eine 10,9 kWh Kapazität und somit eine Reichweite von bis zu 36 Kilometer. Der E-Motor verfügt über 70 Kilowatt, die 95 PS aufweisen können – bis zu 125 km/h sind damit erreichbar. Ein Dreiliter-Kompressor-V6 mit 333 PS schließt das Ensemble ab, so dass die Leistung bis zu 416 PS, das Gesamtdrehmoment 590 Newtonmeter und bis zu 243 km/h möglich sind.
Der Preis ist heiß. Im Oktober kommt die überarbeitet Version auf den Markt. Einsteigen lässt es sich bei 66.260 Euro für den Diesel, dessen S-Version mit 82.087 Euro in der Kreide liegt. Der S E-Hybrid kostet genau so viel, womit er 1000 Euro billiger ist als der Senior- Cayenne Hybrid. Für den Cayenne S will die Firma Porsche 80.183 Euro sehen, das Turbomodel kostet stattliche 128.378 Euro, was 3.000 Euro Unterschied zum bisherigen Diesel sind. Dafür gibt es aber Bi-Xenon-Licht, die automatische Heckklappe und das Multifunktionslenkrad nun überall dazu, was preislich den Aufschlag verschmerzen lässt. Berechnet man alle Veränderungen und Zusätze mit ein, ist der Diesel dadurch sogar 600 Euro billiger, während der S-er 700 Euro teurer wird. Die Änderungen dürften die Verkaufszahlen ankurbeln und eine neue frohe Generation an Kunden hervorbringen. Trotz des sich immer wieder durchziehenden Cayenne-Shamings, das arme Brüderchen wird immer als Audi-Abklatsch verhöhnt, erfreut sich der Wagen einer stetigen und gleichbleibenden Gemeinde an Fans.
Text: Anna Lazarescu
Bilder: Porsche