Vor einigen Monaten sah ich drei Porsche SUV innerhalb von 50 Metern aufgereiht am Straßenrand. Da wurde mir endgültig bewußt, dass sich Porsche vom Image des reinen Sportwagenherstellers befreit hat. Und wie es aussieht, hat es der Marke nicht geschadet. Im Gegenteil, im Jahr 2003/2004 war der Oberklasse SUV Cayenne mit 39.900 verkaufeten Einheiten das best verkaufte Modell der Zuffenhausener. Gerade in Nordamerika wo große SUV gefragt, verkaufte sich der Cayenne wie geschnitten Brot.

zoom (2)

Mittlerweile ist das Erfolgsmodell trotz Facelift etwas in die Jahre gekommen und der Macan soll nun frischen Wind in die Bude bringen. Mit einem etwa 20.000 Euro günstigeren Einstiegspreis für den Macan S im Vergleich zum Cayenne S, soll er auch jüngere Kundschaft anlocken. Vielen war der Cayenne zu groß und klobig. Der Macan ist deutschlich geschrumpft und somit um einiges kompatibler zu den Großstädten dieser Welt und passt besser zum Lifestyle junger Menschen, die schon früh zu Geld gekommen sind und sich eher in einem Porsche als einem Mercedes oder BMW oder Audi sehen. Denn seien wir ehrlich, das sind die einzigen Marken, die in der selben Liga spielen. In Deutschland ist lediglich der Range Rover als ausländischer Konkurrent noch gefährlich, spricht aber doch eher ein etwas gesetzteres Publikum an. In Noramerika dagegen bläst den deutschten Autoherstellern ein stärkerer Wind entgegen. Die Konkurrenz ist dort viel größer. Platzhirsche wie der Dodge RAM, werden dort auf dem Lande über Generationen hinweg gefahren. Und so schielt denn Porsche mit dem Macan wohl auch nur mit einem halben Auge auf Nordamerika, und wenn schon dann nur auf die Großstädte.

zoom (1)

In Europa und Asien, und speziell in Deutschland hingegen dürfte sich der Macan großer Beliebtheit erfreuen. Heute fällt in Leipzig der Startschuss zur Produktion. Eigens wurde das Werk dort erweitert und man rechnet mit einer Jahresproduktion von 50.000 Einheiten. Die Augen der Autowelt sind heute auf Leipzig gerichtet wenn VW Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und Vorstandchef Martin Winterkorn unter Beisein von Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel den Startschuss zur Produktion geben. Eine halbe Milliarden Euro hat sich Porsche den Werksausbau kosten lassen. 1500 neue Stellen wurden geschaffen. Große Hoffnungen liegen auf den Schultern des Macan.

Text Ralph Oechel
Bilder: Porsche