Salzwasser betriebene QUANT e-Sportlimousine leitet neues Zeitalter der Fortbewegung ein

Es ist soweit, a new era, a new damn dawn has arrived. Elektrische Autos, Ion-Lithium Batterien, Hybridtechnologie, Solarzellen auf dem Fahrzeugdach – alles von gestern. Die Zeit ist reif die Straßen für die mit Salzwasser betriebene Quant e-Sportlimousine frei zu machen. Mit Salzwasser, ja. Und nicht irgendein kleines, popeliges Concept Car für eine Person, nein, ein vollwertiger, schneller, sportlich-eleganter und effizienter Sportwagen.

Die Quant e-Limousine wurde im März diesen Jahres auf dem 84sten Genfer Autosalon von Entwicklungsleiter ist Nunzio La Vecchia vorgestellt. Nach gründlicher Prüfung aller Elemente hat die Limousine die offizielle Erlaubnis des SGS-TÜV Saar bekommen, auf den Straßen Europas und Deutschlands getestet zu werden – mit Münchner Nummernschild.

Der Name ist passend ausgewählt, denn die neue Form des Antriebs durch die NanoFlowcell bedeutet einen Quantensprung für die Automobilbranche. Die Entwickler des nanoFLOWCELL DigiLab, ein eigenes Forschungszentrum in Zürich, sehen keine Abhängigkeit mehr von der Ölindustrie, eine größere Reichweite, schnellere Ladung, längere Lebensdauer der Batterien und man ahnt es, Umweltfreundlichkeit, voraus.

Go with the Flow 

Die NanoFlowcell und wie sie funktioniert

Das Prinzip ist folgendes: Die Flusszellen-Batterie, oder schöner klingend, die Flowcell assimiliert im selben Maße, wie sie als Brennstoffzelle funktioniert. Zwei voneinander getrennte Zellen à 200L enthalten flüssige Elektrolyte, die eine „kalte Verbrennung“ möglich machen. Elektrolyte erscheinen in Form von flüssigen metallischen Salzen, in diesem Fall die im Salzwasser vorhandenen. Sie verfügen über bewegliche Ionen, die sich nach elektrischen Feldern richten. Die kalte Verbrennung (zwischen 60 bis 160 Grad), die in den Zellen entsteht, bedeutet das Oxidation und Reduktion gleichzeitig stattfinden – wer sich an Chemie erinnert weiß, dass dabei eine Menge Energie freigesetzt wird (hier: 600 V und 50 A) – und so Strom generiert wird.

Quant

E-Motoren nutzen diese Energie um daraus den Strom zu schaffen und an Kondensatoren weiterzugeben. Das macht 80% Effizienz, da kaum bewegliche Teile anfallen und die entstehende Hitze im Vergleich zu Lithium-Ion-Zellen um einiges geringer ist, ganz zu schweigen von den komplett fehlenden Abgasen. Es ist das erste Mal, dass eine solche Technologie Anwendung in einem Wagen findet, aber die Vorteile liegen klar auf der Hand. Man kommt mit der Flowcell, laut den Herstellern QUANT und Entwicklern der NanoFlowcell, 20 Mal weiter als mit einem Bleiakku und 5 Mal weiter als mit den Lithium-Ion-Batterien. Die maximale Reichweite soll zwischen 400-600 km liegen. Für das Laden der Flowcells muss lediglich die Elektrolytflüssigkeit in beiden Tanks ausgetauscht werden, was langwierige Ladeprozesse zu Schnee von gestern verwandelt.

Strom zu generieren ist eine Sache, die Speicherung eine Andere. Sie war bislang die größte Hürde, die die verbesserte NanoFlowcell- Technik nun aushebelt. Die elektrolytische Flüssigkeit ist fünfmal dichter, verschleißt nicht und speichert die entstandene Energie, die Zellen sind danach leicht und umweltfreundlich zu entsorgen. Vier gleichartige Antriebsmotoren (Drehstrom-Asynchronmotoren) garantieren eine Leistungsaufnahme von 680 kW, ca. 925 PS, die allerdings nicht voll ausgenutzt werden. Die maximale Dauerleistung des Antriebsystems beschränkt sich auf 480 kW, ca. 653 PS, die den Allradantrieb powern. Der maximale Drehmoment der vier Räder erreicht dabei 11.600 NM. Flott ist das allemal.

Der Wagen schafft angeblich in 2,8s die 100km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 380km/h. Da die NanoFlowcells leichter sind als jede andere Batterie dürfte dies kein Problem sein. Zum Vergleich: Teslas S Model braucht 4,2 Sekunden und verfügt insgesamt nur über 416 maximale PS. Eine Ventilsteuereinheit regelt die Verzweigung der Lade- und Fahrströme, sodass die Batterie ihre Wirkungskraft voll entfalten kann. Auf 100 Km verbraucht der Wagen läppische 20 KWh.

Die QUANT e-Sportlimousine

Über dem Meeresspiegel

QUANT-e-Sportlimousine

Ein Wagen der Salzwasser als Antrieb nutzt, muss natürlich entsprechend aussehen und eine gewisse Linie befolgen. Die QUANT e-Limousine richtet sich ganz nach dem Prinzip Wasser, sodass seine Formen tatsächlich schwungvoll und sanft ineinander überfließen. 22-Zoll Räder tragen das stolze Monocoque-Chassis von über 5,25 Metern. Die Breite von mehr als 2,20 Metern und die Höhe von 1,35 Metern unterstreichen den dynamischen Zug des Autos. Keine B-Säule, aber dennoch zwei sich seicht öffnende aquiline Flügeltüren, die Vorder- und Rückraum mit einschließen. Front- und Heckscheibe sind stark gewölbt und runden den charakterstarken Eindruck des Autos gemeinsam mit der prägnanten, speziell für den Wagen entwickelten Farbe, ab. Chrystal Lake Blue heißt die Nuance, die die Sportlimousine einhüllt. Das leicht metallische Blau und die geschickt eingesetzten Kupferelemente im Innen- und Außenraum stehen dabei für die Kombination von fließendem Wasser und Strom.

QUANT-e-Sportlimousine Flügeltüren

Unter dem Meeresspiegel

Design ist alles. In diesem Fall muss es sich neben der herausragenden Technik natürlich mausern und in einem favorablen Licht zeigen. Erfolgreich, wenn man sich den Wagen anschaut. Verschlingen will man ihn, bei aller Liebe zum Detail und dem wunderbaren Konzept von Wasser und Strom, welches erneut aufgegriffen wurde. Vier Sitze hat die Schöne und alle sind sie verstellbar und nehmen die Kupferelemente durch eine elegante Linienführung auf den Polstern, wie auch an den Gurten wieder auf. Als zusätzliches Highlight, als wäre der Wagen allein schon nicht der absolute Bringer, kommt die QUANT auch mit einem Infotainment-System auf Android-Basis angedüst. Ein 1,25 Meter breites Frontdisplay zeigt Informationen zum Lade-Status, zur Flusszelle, zur Reichweite und sämtliche Fahrdaten an.

QUANT-e-Sportlimousine_ Sitze

Schönes Detail ist vor allem das rötliche, den Kupferton wieder aufgreifende Echtholz. Es zieht sich in einem sanft geschwungenen Bogen, einer Welle gleich, von der Front des Wagens bis ins Heck und schließt die Bedienelemente und Schalter ein. Auch an den Flügeltürinnenseiten findet sich das Holz wieder, sodass Mittelpartie des Wagens, gemeinsam mit den Seiten eine Art fortlaufende Stromlinie bilden. Mit der QUANTmobile App kann der Fahrer jederzeit auf  die Einstellungen und Funktionen der QUANT e-Sportlimousine via Smartphone mit iOS und Android zugreifen. Das Handy kann in die Konsole integriert werden.

QUANT-e-Sportlimousine Cockpit

Einziges Manko ist – ja, es darf geweint werden – der Preis. Stolze 1.346.070 Euro soll die QUANT e-Sportlimousine kosten. Ob und wie und wann die Limo erschwinglicher werden kann, steht noch in den Sternen, da die Technik teuer ist. Dagegen wirkt ein S Modell von Tesla mit einem Startpreis von 55.426 Euro, wie ein Gelegenheitskauf. Trotzdem – die Zukunft sieht blau aus.

Future Flows

Die NanoFlowcells eröffnen eine Bandbreite an neuen und aufregenden Möglichkeiten. Die Luftfahrtindustrie, sowie der Eisenbahnverkehr, als auch der herkömmliche Energiehaushalt einer jeden Familie oder einer gesamten Siedlung könnten revolutioniert werden. Flusszellen werden immerhin bereits als Energiespeicher verwendet. Wenn der Wagen nach der Erlkönig-Prüfung positive Ergebnisse erzeugt und die Erwartungen erfüllt, wird es in ein paar Jahren stetig, schnell und extrem umweltfreundlich, auf den Straßen zugehen.

Zwei Drittel unseres Planeten sind mit Wasser bedeckt und mehr als 97% des gesamten Wasserhaushaltes werden von Salzwasser ausgemacht. Die Reserven sind vorhanden und lassen sich ebenso künstlich herstellen. Wasser wird zu Schnelligkeit und Zukunft in einem. Wasser ist Leben, Wasser ist Fortschritt. Und wie Bruce Lee weise seine Lebensphilosophie zusammenfasste:

„Empty your mind, be formless. Shapeless, like water. If you put water into a cup, it becomes the cup. You put water into a bottle and it becomes the bottle. You put it in a teapot, it becomes the teapot. Now, water can flow or it can crash. Be water, my friend.”

Text: Anna Lazarescu

Bilder: QUANT nanoFlowcell