Eine Auswahl der besten Biker Bars in Berlin, damit du deinen geliebten Sattel nicht leidend verlassen musst, und gegen eine Atmosphäre eintauschen kannst, die Dir auch wirklich zusagt.
Mit dem Wort Biker assoziiert jeder so ziemlich was er will, von den Hell’s Angels bis hin zum Abenteurer, Individualist und Rowdie ist einiges dabei – doch was sie alle gemeinsam haben, ist eine gewisse Freiheitsliebe. In Berlin gibt’s diese ja auch in gewissem Maße , wobei man nie so genau weiß, wann man von Freiheit und wann man von Ignoranz oder kompletter Gleichgültigkeit sprechen kann. Aber dank eben dieser Liebe zur Freiheit und somit auch zum Ausdruck jeglicher Präferenzen, entstanden in Berlin einige Orte, die für Biker geradezu perfekt sind, um nach einer Spazierfahrt abzuschalten und sich mit Freunden und Biker-Kollegen zurückzuziehen.
Was macht eine Biker Bar aus?
Generell kann man davon ausgehen, dass die Location eine Rolle spielt, es sollte schon genügend Platz davor sein, die Motorräder eventuell davor abzustellen. Kaltes Bier und gehaltvolles Essen sind ein absolutes Muss. Keiner will in einer Biker Bar Sushi oder vegane Pumpernikelhappen essen. Steaks, saure Gurken, Kartoffeln, Gegrilltes. Das sollte es sein. Die Klientel spielt eine wichtige Rolle. Immerhin will man unter sich sein, keine kreischenden Kinder oder aufgetackelten Tussen. Die Zunge soll auch möglichst frei sein und die Gäste sollten eine dreckige Schnauze gut wegstecken können. Tattoos, lange Haare, Leder an den Bikern und Holz, Metall und Rusikal-Stabiles als Interieur. Memorabilia an den Wänden, und Deko-elemente rund ums Motorrad, das damit verbundene Flair und die Szene sind erwünscht. Hier und da ein ranziges Kartendeck, eine Jukebox in der Ecke oder ein zum Armdrücken geeigneter Tisch – fertig. Rock, Punk,Heavy Metal und auch Country sind erlaubt. Da hört’s aber auch auf. Wir stellen euch einige Bars vor die in diese Kategorie passen könnten vor und auch solche, die irgendwie doch in den Kanon der Biker Bars in Berlin gehören.
Welche Biker Bars in Berlin sind einen Besuch mit deinen Biker-Kumpels wert?
Wir fangen einfach mal mit dem „Wild at Heart“ in Kreuzberg an. Es vereint einfach vieles in sich, was eine gute Bar für Motorradfetischisten ausmacht. Rauchig ist es und das Bier ist billig. Es gibt jede Menge Live-Gigs. Es wird Punk-Rock, Psychobilly, Hardcore und Rockabilly gespielt, oder eben auch nur super straighter Rock. Eine Burlesque-Show findet auch regelmäßig statt. Man fühlt sich sofort geborgen im Schummerlicht und dem etwas abgegrabbelten, leicht chaotischen Dekor. Fotos aus dem Punkrock, Rockabilly-Bereich, obligatorische Schädel und Flammenbilder verschönern die Wände, während man entspannt vor sich hintrinken kann – und das bis in die frühen Morgenstunden. Die Crowd ist angenehm, selbstverständlich voller Enthusiasten aber auch Touristen, die es aus Neugier hierhin verschlägt. Von Donnerstag bis Samstag ist jeden Abend ab acht geöffnet.
Direkt nebenan, weil es einfach erwähnt werden muss und irgendwie dazugehört, ist das Tiki Heart Cafe. Inspiration aus den in Kalifornien entstandenen Tiki-Cafes der 50er Jahre ziehend, geht’s hier natürlich grell, kitschig, poppig zu. Passend zum Südsee-Ambiente isst man sich hier zwischen Kokosnüssen, Blumendruck, Rockabilly und Hawaii-style Deko glücklich. Das Menü ist jederzeit überraschend und kreativ, wie man an den Burger Namen „Elvis“ oder „Johnny Rotten“ erkennen kann… Nach dem Besäuffnis im Wild at Heart, kann man es sich im Tiki Heart bei gehaltvollen Eiern mit Speck, den guten -B TexMex-Gerichten oder Omelett mit Pilzen gut gehen lassen, indem man zu Rockabilly, Country, Surf und Rock abschaltet.
Das Hops & Barley in der Wühlischstraße ist zu empfehlen, für alle die sich gern durch unterschiedliches Bier in mannigfaltigen Geschmacksrichtungen (Melone…) probieren. aber auch für solche die nach einer Fahrt etwas mehr Frieden suchen. Zwar findet man in dieser Mikro-Brauerei nicht unbedingt das Ambiente, das man bei einer Biker Bar erwartet, jedoch aber gute Preise, köstliches Bier – unbedingt das Dunkel und Weizer Hausbier probieren – und sogar einige Whiskeys, die sich sehen lassen können. Platz finden und kriegen, ist eine Sache, denn vor allem an warmen Tagen wird es drinnen und draußen recht voll. Aber es geht entspannt und gemütlich und vor allem unpretentiös zu. Runterspülen kann man regionale Spezialitäten: Würste, Eingelegtes und selbstgebackenes Brot. Für die Sportbegeisterten Motorradfahrer ein guter Tipp, denn die Fußball Bundesliga, die EuropaLeague und die Champions League werden hier ausgestrahlt.
Eine nette kleine Punk und Rock Bar, findet man in der Rock’n’Roll Herberge. Falls mal einer eurer Freunde in Berlin ‚nen Platz zum Pennen braucht, dann ist diese Location sicher eine gute Empfehlung. Die Einrichtung ist gemütlich, Zebrahocker Menge Punk und Rock-Konzertposter an den Wänden, liebevoll gestaltete Wände und eine Außenfassade, die schon von weitem gesehen werden kann, machen die Bar zu einer netten Absteige für Zwischendurch. Tischkicker und Billard gibt es auch und wer hier essen will, wird begeistert sein, denn es handelt sich um gute alte Hausmannskost, die trotzdem mit einem vegetarisch und veganen Angebot aufwarten kann. Buletten, Kartoffelsalat und Würstchen sorgen für das Wohlbefinden. Gemütliche Abende zu Rockmusik und eine entspannte Atmosphäre locken ein gemischtes, aber vor allem offenes Publikum an.
Berlin ist voller kleiner Brauereien und Dive-Bars, die sich nach einer Ausflugsfahrt auf der Harley gut besuchen lassen. Aber wer nun 100 nach den American-style Biker Bars sucht und sich nach Sons of Anarchy Ambiente umschaut, wird das in Berlin wahrscheinlich doch eher weniger finden.
Text: Anna Lazarescu
Bilder: fotolia