Visio.M-en der Zukunft – elektrischer Cityflitzer frisch von der Unibank

Der Visio.M hat alles was es braucht, um zu einem beliebten Stadtwagen zu werden. Er ist klein, wendig und elektrisch.

Er fasst zwei Passagiere und zwei Gepäckstücke, ist sehr leicht und dadurch effizienter, trotz eines sehr kleinen E-Motors und einer kleinen Batterie. Smart kann an erster Stelle einpacken. Dann kommen der Nissan Leaf und der BMWi, seine elektrischen Brüder, denn sie sind weniger erschwinglich als es der Visio.M ist. Mit nur 20.000 (bei einer Serienproduktion von 100.000 Stück nur 16.000) Euro ist der Visio.M 5000 Euro billiger als ein BMWi und 10.000 billiger als ein Nissan Leaf.

Das Fliegengewicht wurde in der TU München entwickelt und auch auf deren Gelände des Forschungscampus Garching vorgestellt. Der Kleine ist nur 3,60 Meter lang, etwa 1,70 Meter breit (samt Spiegel) und nur 1,30 Meter hoch. Sein Gewicht hält er durch den Einsatz von kohlefaserverstärktem Kunststoff und Aluminium in Karosserie und an Bord, während Polycarbonat für die Scheiben verwendet wurde.

Professor Lienkamp der Technischen Universität arbeitete 5 Jahre lang gemeinsam mit Fachleuten an der Karosserie, dem Getriebe und der Batterie, damit der Visio.M so leicht wie nur möglich, schlappe 535 Kilogramm, werden konnte. Der Wagen ist aerodynamisch (der cW-Wert soll bei 0,24 liegen) und schafft durch die sorgfältig ausgearbeiteten Innen- und Außenmerkmale eine Reichweite von 140-160 Kilometer. Zwar sind nur maximal 120 PS drin, aber mehr braucht man für ein Auto, dass für die Stadt konzipiert wurde auch nicht. Linienkamp gab zu verstehen, dass alles an dem Visio.M, ihn zum idealen Zweitwagen macht.

Der Bund ließ 7,1 Millionen Euro in das Projekt „Visio.M“ fließen und zahlreichen Partner und Sponsoren, wie Daimler, Autoliv, Texas Instruments, BMW, TÜV Süd und Siemens, waren bei der Entwicklung beteiligt. 1,7 Millionen, die zur Entwicklung des Getriebes, Antriebes, der Batterie und weiteren Punkten genutzt worden sind. Beispielsweise findet sich eine Asynchronmaschine (ASM) im Inneren des Kleinwagens. Sie sorgt für den Antrieb. Die ASM ist sehr robust, langlebig und kosteneffizient. Die elektrische Maschine ist in der Lage im motorischen und im generatorischen Betrieb zu arbeiten. Die Bremsenergie wird in elektrische Energie umgewandelt und zurück in den Akku geleitete, was wiederum die Reichweite des Visio.M erhöht. Gekühlt wird die Apparatur durch Wasser und Luft an Gehäuse und Rotor.

Solche Neuerungen machen den Visio.M zu einem guten Kandidaten und Helfer das Ziel der Bundesregierung zu erreichen bis 2020 eine Millionen Elektroautos auf die deutschen Straßen zu bringen. Er ist günstig, hat eine ausreichende Reichweite für den Stadtverkehr, effizient, sicher und wird wahrscheinlich noch weitere innovative Features an Bord haben als bisher. Einziger Haken an der Sache ist, dass der Visio.M bislang noch nicht auf den Markt kann.

2020 könnte es erst möglich werden den kleinen E-Wagen zu erstehen, wenn er eine Reihe zusätzlicher Tests besteht, einige zusätzliche Entwicklungen über sich ergehen lässt, oder sich die Sponsoren, die den Bau des Prototyps finanzierten, dazu bereit erklären würden, das Fahrzeug in Serie zu produzieren. Für Singles und Paare wäre das Auto ein idealer Stadtbegleiter, wie auch für jeden, der den täglichen Weg zur Arbeit macht oder mal eben schnell den Einkauf erledigen will. Mal sehen was die Zukunft bringt und ob die Visio.M nicht doch schneller als angenommen Realität wird.

Text: Anna Lazarescu

Bilder: Visio.M