Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Previews zum Autosalon beinahe nur den französischen Herstellern gewidmet haben, sind jetzt die internationalen Branchenvertreter dran. Denn auch BMW, Toyota und Co. haben heiße Eisen im Ofen, die Sie vom 04. bis zum 19. Oktober 2014 in Paris präsentieren werden.

Volkswagen

VW setzt diese Jahr auf die Optimierung von Bewährtem. Der neue VW Passat soll Premium werden, die Wolfsburger wollen Konkurrenz sein für Autos wie den BMW 4er oder die C-Klasse. Das kann gut gelingen: Head-Up Display, Massagesitze, eine Menge Assistenzsysteme und animiertes Cockpit, das alles trägt die Premium-Fahne geradezu vor sich her. Wir dürfen gespannt sein, wie VW das Spagat schafft, sich einerseits abzugrenzen von Schwestermodellen wie dem Skoda Octavia und andererseits nicht im Kundenstamm des A4 zu wildern – denn das wäre ja widersinnig.
Eingefleischte Volkswagenfans dürfen sich auch über den neuen VW Polo GTI freuen, der mit seinen 192 PS ordentlich stärker ist als sein Vorgänger. Die 320 Nm Drehmoment lassen die kleine Rennsemmel innerhalb von 6,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen, die scharfe Optik erinnert mehr an den großen Bruder Golf als an einen Polo. Wer will, der kann den Polo GTI auch gleich mit Sportfahrgestell ordern.

Der neue Polo GTI – Quelle: Volkswagen

Opel

Opel bringt eine High-End-Version des Adam. 150 PS, Sportbremsen, ein überarbeitetes Fahrwerk und eine neue Optik sollen den Adam für junge Fahrer interessant machen, die Wert auf ein sportliches Auftreten legen. Angesichts des sicherlich nicht überzogenen Preises (bisher schweigt Opel dazu) könnte das durchaus auch funktionieren. Der Innenraum kann Adam-typisch individualisiert werden, genauso wie die Lackierung.
Gerüchteweise soll auch der neue Kleinste von Opel vorgestellt werden, der mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen: Opel Karl. Über den Kleinstwagen ist noch nicht besonders viel bekannt, außer dass er mit 7.000 – 8.000 Euro ein sehr günstiges Einsteigermodell werden dürfte, das zum Beispiel sogar Smart Konkurrenz machen dürfte.

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Opel Adam S – Quelle: Opel

BMW

BMW’s Highlight dürfte das neue 2er Cabrio werden. Der 2er wird ganz klassisch: Statt eines Klappdachs kriegt er das bewährte Stoffverdeck spendiert, die Karosserie ist gefällig und alltagstauglich designt, der Motor sitzt unter der Haube und der Antrieb hinten. Ganz so also, wie es sich für das entspannte Cabrio-Cruisen an goldenen Sommerabenden gehört. Ansonsten ist der BMW2er Cabrio seinem Bruder, dem Coupé in vielem ähnlich – nur eben offen. mit rund 35.000 Euro für die Basisvariante wird der Wagen auch durchaus im für BMW üblichen Rahmen liegen.
Als derben Kontrast zum klassischen Cabriolet stellen die Bayern den neuen X6 vor, SUV-üblich ein Trumm von einem Auto. Immerhin, im Gegensatz zu seinem Vorgänger wirkt der X6 um einiges runder und freundlicher. Das soll aber nicht über die bereits in der Einsteigervariante stattlich Motorisierung von 258 PS hinweg täuschen, der X6 bleibt respekteinflößend ( allerdings mit bis zu 20% weniger Spritverbrauch als sein Vorgänger).
BMW wird auf dem Autosalon Paris außerdem eine Serie neuer Dieselmotoren für den 5er präsentieren.

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BMW 2er Cabriolet – Quelle: BMW

Bentley

Während viele Hersteller besonders grüne Technologie vorstellen, ist bei Bentley ab dem 04. Oktober Gegenteil-Tag: Der Bentley Mulsanne Speed wird sicher einer der Hits der Show. Der Mulsanne ist schon für sich ein luxuriöses Monster, der Mulsanne Speed aber setzt noch einen drauf: 537 PS in einem 6,75-Liter-V8-Biturbo liefern 1100 Newtonmeter Drehmoment und eine Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h. Und das nicht in einem windschnittigen Sportwagen, sondern in einer kantigen Luxuslimousine. Der Verbrauch des neuen Mulsanne soll aber trotzdem niedriger liegen als beim Vorgänger, dazu soll zum Beispiel das „Segeln“ beitragen, das einsetzt, wenn man mal wenig Gas gibt. Andererseits gibt es natürlich auch einen Sportmodus, der den Motor konstant auf über 2.000 Umdrehungen hält, damit der Turbo auch so richtig schön ackern kann. Interieur und Materialen sind Bentley-üblich Luxusklasse und lassen sich vom Kunden individuell zusammenstellen – das sollte aber auch drin sein, bei einem Kaufpreis von einer 300.000 Euro.

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Bentley Mulsanne Speed – Quelle: Bentley

Jaguar

Wir haben es bereits berichtet: Jaguar möchte mit dem XE in die gehobene Mittelklasse einsteigen.
Eine leichte Karosserie und entsprechend gute Leistung, Assistenzsysteme auf der Höhe der Technik und ein komfortables Fahrgefühl sollen C-Klasse und Konsorten Beine machen. Dafür, dass das gelingen könnte sorgen zum einen die guten Verkaufszahlen der Marke Jaguar in den letzten Jahren, seit der Übernahme durch den indischen Autohersteller Tata. Kunden sind also da. Zum anderen ist der Jaguar XE genau auf Massentauglichkeit ausgelegt, die Katze soll immerhin eines der finanziellen Zugpferde des Jaguar Land Rover-Konzerns werden.

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Jaguar XE S – Quelle: Jaguar Land Rover

Mazda

Mazda liefert auf dem Autosalon Paris gleich zwei Neuheiten. Besonders spannend ist natürlich der wiederauferstandene MX-5. Am auffälligsten ist hier die konsequente Anwendung des Kodo-Designs, das das Fahrzeug „beleben“ und ihm Charakter geben soll. Das gelingt. Die Mischung aus geschwungenen Linien in der Seitenansicht und der scharfen, geduckten Front gibt dem MX-5 ein markantes Äußeres, das es in sich hat. Zur Motorisierung und sonstigen technischen Spezifikationen werden wir zum Autosalon mehr erfahren.
Die zweite große Neuheit bei Mazda wird der aktuelle Mazda 2 sein: Auch im Kododesign gehalten, wird er Bewährtes mit dem neuen Stand der Technik verbinden.

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Mazda MX 5 – Quelle: Mazda

Natürlich werden auf dem Autosalon Paris noch viele weitere Marken vertreten sein, wie Hyundai, Toyota, Mitsubishi und Honda. Wir halten euch auf dem Laufenden!

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Fotos: Hersteller