Welcome to Miami – Bienvenido a Miami

Das Angebot war zu verlockend. Flug nach Miami und zurück für 370 Euro! Zugegeben, 14 Stunden Flugzeit auf dem Hinweg plus Wartezeiten in Amsterdam Schiphol und Atlanta waren kein Zuckerschlecken, doch als erstmal die erwartet scharfen Sicherheitskontrollen überwunden waren, und wir zum ersten Mal Florida-Luft schnupperten, war der Stress schnell vergessen. Von unserem Ankunftsterminal fuhren wir mit dem kostenlosen Miami Mover, einer vollautomatisch gesteuerten Hochbahn, die sich durch Teile von Miami schlängelt, zum Car Rental Center, das sich eine Station weiter befindet. Dort angekommen, nahmen wir die Schlüssel unseres Sixt Mietwagens entgegen. Der freundliche Mitarbeiter teilte uns den Stellplatz in der Tiefgarage mit und nach kurzer Orientierungszeit, hatten wir das sonnengelbe Beatle Cabrio schon gefunden. Es empfiehlt sich gleich bei der Anmietung des Wagens die Toll Gebühren für die entsprechend gekennzeichneten Straßen und Brücken in und um Miami im Voraus zu bezahlen. So erspart man sich später die Kleingeldsuche wenn man an der Mautstation steht. Es gibt allerdings auch Brücken, die privat betrieben werden. Die Befahrung dieser Brücken ist nicht in der normalen Mautgebühr für staatliche Straßen enthalten und muss extra bezahlt werden. In unserem Fall waren das 2 Dollar pro Auto.

Miami Downtown

Wo bin ich und wenn ja wie viele ?

Über den Airport Express Way gelangt man in 10 Minuten nach Downtown Miami. Dieser Bankendistrikt mit seinen markanten Hochhäusern ist schon von weitem gut zu erkennen und besonders in der Nacht eindrucksvoll beleuchtet. Von Downtown aus kommt man relativ schnell in sämtliche anderen Stadtteile von Miami. Man sollte sich jedoch keine Illusionen machen. Ohne einen Mietwagen ist man hier aufgeschmissen. Die Entfernungen sind einfach zu groß und die öffentlichen Verkehrsmittel nicht so gut ausgebaut wie man das vielleicht aus mancher europäischen Großstadt gewohnt ist. Ohne Auto geht in Amerika, also auch in Miami nichts. Wir wohnten nördlich von Downtown, in North Miami, etwas den Biscaine Boulevard hinauf. Der Biscaine Boulevard ist eine der wichtigsten Hauptverkehrsstraßen in Miami. Richtung Norden führt er Richtung Hollywood und Fort Lauderdale. Wenn man dem verlängerten Biscaine Boulevard Richtung Süden folgt, befindet man sich auf der Bundesstraße 1, die man sogar bis hinunter nach Key West befahren kann. Um sich in Miami auch ohne Navigationsgerät einigermaßen zurecht zu finden, muss man sich einmal die Karte im Überblick ansehen. Schnell stellt man fest dass die Straßen durchnummeriert sind. So hat man wenigstens grob eine Ahnung, wo man sich gerade befindet. Es ist trotzdem empfehlenswert zum Mietwagen ein Navigationssystem zu leihen, oder sich einen mobilen Webzugang fürs Handy zu besorgen, da die Straßen in Miami auch gern mal drei verschiedene Namen haben.

Ocean Drive

Parkplätze & Trinkgeld

Die Parksituation ist je nach District sehr verschieden. In den Randgebieten von Miami ist es sehr einfach einen kostenlosen Parkplatz zu bekommen. Am South Beach hingegen, und auch in Downtow gestaltet sich die Lage etwas anders. Hier kommt man um einen bezahlten Parkplatz kaum herum. Die Preise variieren je nach Tageszeit oder auch Betreiber. Es gibt öffentliche Parkplätze am Straßenrand mit Parkuhren oder Parkautomaten in der Nähe, es gibt auch viele private Parkplätze. Hier sollte man besonders vorsichtig sein und sich genau die Bedingungen des Betreibers durchlesen. Overnight-Parking ist in den allermeisten Fällen nicht gestattet. Die Preise variieren stark je nach Lage, Tageszeit und steigen sogar zusätzlich bei besonderen Anlässen wie z.B. Straßenfesten. Die letzte und vermutlich teuerste Möglichkeit einen Parkplatz zu finden ist das Valet-Parking, das oftmals von Restaurants und Hotels angeboten wird. Hier gibt man dem Angestellten die Fahrzeugschlüssel und das Fahrzeug wird eingeparkt. Wie auch in allen kulinarischen Einrichtungen, ist es üblich ein Trinkgeld in Höhe von mindestens 10% des Rechnungsbetrages zu geben. Gerade die Angestellten im Gastronomiebereich sind in den USA relativ schlecht bezahlt und somit auf das Trinkgeld angewiesen um über die Runden zu kommen. Um einen ersten Eindruck von Miamis Flair zu bekommen, empfiehlt es sich mit dem Auto Miami Beach, besser noch den South Beach anzusteuern. Um dorthin zu gelangen gibt es mehrere Brücken die westlich mit dem Rest von Miami verbunden sind. Schon die Überfahrt lohnt sich. Die Skyline von Miami Downtown ist extrem beeindruckend, vor allem Nachts wenn alle Lichter angehen.

Ocean Drive Ende

Der Ocean Drive

Egal ob man den Miami Beach von Nord nach Süd oder andersrum erkundet, es lohnt sich in jedem Fall den Ocean Boulevard zu benutzen. Diese Flaniermeile strotzt nur so vor Leben. Nur wenige Meter vom Strand entfernt, bietet die Straße ein unvergleichliches Panorama. Die pastellfarbenen Art Deco Bauten dort sind eine Augenweise. Ein Café und Restaurant reiht sich an das nächste. Hier treffen Einwohner von Miami und Touristen aus der ganzen Welt zusammen. Es gibt kaum eine Sprache, die man hier nicht hört. Die Cocktails werden nur in extragroßen Gläsern serviert, und bei einem Mojito oder zwei hat man reichlich Zeit das Treiben auf der Straße zu beobachten. Viele Anwohner sind Fitness-Addicts. Hier wird mit allen Mitteln die Jugend und Schönheit gesucht. Selbst zur heißesten Mittagszeit sieht man unzählige Jogger. Auch die Schönheitschirurgen Miamis können sich über Arbeitsmangel sicher nicht beklagen. Fährt man allerdings aus dem hippen Stadtteil hinaus in die Surburbs, ändert sich das Bild ganz schnell.

ocean drive

Essen & Shopping

Pizza und Burger gibt es in Miami an jeder Ecke. Wer auch mal was anderes essen will, sollte sich vor Ort bei Einheimischen informieren. Die guten Restaurants sind über das Stadtgebiet verteilt, befinden sich größtenteils in Wynwood, Downtown und am Southbeach. Aber auch Little Havanna und Little Haiti können mit Spezialitäten aufwarten. Wer nach Miami kommt, um zu shoppen, wird hier mit Sicherheit fündig. Vor allem die großen Marken, die teils auch aus Deutschland bekannt sind, bieten Schnäppchen an. Markenjeans beispielsweise bekommt man hier schon sehr günstig. Bei Technik-Artikeln wie Kameras und Zubehör lohnt sich der Vergleich im Internet. Vor allem gilt es zu beachten dass die ausgezeichneten Preise meist ohne Steuern sind. Die kommen noch hinzu. Je nach Bundesstaat sind die Steuern in den USA verschieden. In Florida sind es 7%, die zum Endpreis dazu gerechnet werden müssen. Eine der größten Shopping-Malls im Sunshine-State ist die Aventura Mall. Sie liegt im Norden von Miami, verfügt über einen Sony-Store, einen Apple-Store, und unzählige weitere Geschäfte. Der Foodcourt hält die verschiedensten Snacks und Mahlzeiten bereit, sodass man bei Bedarf den Aufenthalt auch auf einen ganzen Tag ausdehnen kann, vorausgesetzt die Reisekasse spielt mit.

American Breakfast

Pack die Badehose ein ..

Wer etwas gegen den winterbleichen Teint tun möchte, für den hält Miami gut 10 verschiedene Strände parat. Der bekannteste ist der South Beach, wo sich auch die Schönen und Reichen der Stadt in der Sonne aalen. Aber auch nördlich davon gibt es wunderschöne Sandstrände, die auch weniger stark frequentiert werden, im Gegensatz zu Ihrem berühmten Pendant. Alkoholgenuss ist in Miami am Strand verboten. Darüber wachen die Ordnungshüter mit ihren Beachbuggys. Die Türme der Rettungsschwimmer sind markante Wahrzeichen Miamis. Die Wassertemperatur liegt in den Wintermonaten um die 20 Grad. Wobei der „Winter“ in Miami nicht als solcher bezeichnet werden kann. Im Gegenteil, mit Temperaturen um die 25 Grad ist der Februar eine der besten Zeiten um Florida zu bereisen. Im Sommer hingegen kann es drückend schwül werden und gelegentlicher Regen verwandelt Miami in eine große Sauna. Da verwundert es nicht dass jedes Auto, jeder Laden, jedes Hotel mit Klimaanlage ausgestattet ist, und diese auch gern bis zum frösteln ausgereizt wird.

Strand

Streets of Miami

Wynwood ist der coolste Bezirk Miamis. Hier gibt viele Galerien, Streetart, Clubs, Bars und Klamottenläden, die nicht die großen Marken aber dafür schöne Einzelteile verkaufen, die nicht jeder hat. Auch Little Haiti und Little Havanna haben ihren Reiz, weil Sie überhaupt nicht touristisch sind, allerdings wird man hier auch mit Armut konfrontiert und Nachts sollte man sich hier nicht unbedingt allein herumtreiben. Coral Gables ist einer der beliebten grünen Bezirke Miamis für die Reichen und Schönen. Hier steht wirklich eine Villa an der anderen. Wenn man Miami zu Genüge erkundet hat sind die Florida Keys ein sehr lohnendes Ausflugsziel. Diese Inselkette erstreckt sich am südlichsten Zipfel Floridas über 180 Meilen (290 km). Die Fahrt dorthin ist wirklich einfach ohne Navigationssystem zu bewältigen, denn man muss lediglich der Bundesstraße 1 Richtung Süden folgen und immer geradeaus fahren. Bei dieser Strecke ist der Weg das Ziel, denn Key West an sich ist kein großes Erlebnis. Die Fahrt dorthin ist allerdings sehr unterhaltsam, denn hat man erst mal die Stadtgrenze Miamis hinter sich gelassen erstreckt sich rechts und links die wunderschöne Natur Floriadas und die letzten 100 km hat man rechts und links von der Straße eigentlich permanent Wasser. Der bekannteste Abschnitt dieser Strecke nennt sich Seven Mile Bridge. Man muss es gesehen haben, sonst glaubt man es nicht! Der Ausblick ist einfach nur spektakulär.

wynwood

Seven Mile Bridge

Wildniss zum anfassen – die Everglades

Der zweite wichtige Ausflugstipp, den wir haben sind die Everglades. Dieses riesige Sumpfgebiet (6104 km2) reicht vom Lake Okeechobee im Norden bis an die südlichste Spitze der Halbinsel Floridas. Der südliche Teil der Everglades wird durch den gleichnamigen Nationalpark geschützt. Hier findet sich eine unbeschreibliche Flora und Fauna. Alligatoren, Kormorane, Reiher, große Fische und Schildkröten kann man hier aus nächster Nähe beobachten, vorausgesetzt man nimmt nicht eins dieser schrecklichen Luftkissenboote. Diese Dinger vertreiben nämlich die Tiere und zerstören die empfindliche Fauna des tropischen Marschlandes. Wir empfehlen die Everglades nur mit einem sachkundigen Führer zu betreten. Ohne die nötigen Ortskenntnisse verläuft man sich hier ganz schnell und ist dann nur noch auf sein Glück angewiesen um heil wieder heraus zu kommen. Die beste Reisezeit für Florida ist übrigens von Oktober bis Mai. In dieser Zeit ist es mit 20 bis 25 Grad Celsius am Tag angenehm warm und es regnet wenig. Von Juni bis September hingegen nehmen die Regentage zu und es kann drückend schwül werden bei Temperaturen bis zu 32 Grad Celsius.

Everglades 2

Crocoldile

Fotos & Text: Ralph Oechel