Das Ende nahte und unser Roadtrip an der Westküste der USA war fast vorbei. Doch zum Abschluss gab es gleich noch zwei echte Naturhighlights für uns zu bestaunen: Der Bryce Canyon mit seinen faszinierenden Felsnadeln und der majestätische Grand Canyon. Lest hier auch unbedingt die anderen Teile unserer beeindruckenden Autoreise: 1. Los Angeles | 2. San Francisco | 3. Yosemite NP, Sequoia NP und Joshua Tree NP | 4. Las Vegas. Viel Vergnügen beim Lesen!
Tag 13: Zion National Park
Nach dem Frühstück verließen wir Las Vegas und Nevada und fuhren zum Zion National Park, der etwas über 160 Meilen entfernt ist. Dort nahmen wir den Shuttlebus, der uns in den Park brachte, und bestaunten die tollen orangeroten Berge des langgezogenen Canyons. Wir wanderten zu den Emerald Pools und durchquerten die zahlreichen kleinen Wasserfälle schnellen Schrittes, um nicht allzu nass zu werden.
Auch sahen wir einige Rehe und Hirsche am Wegesrand, die dort friedlich grasten und die Anwesenheit der zahlreichen Besucher gewohnt sind. Die Nacht verbrachten wir ganz in der Nähe im Zion Ponderosa Ranch Resort. Dort wartete unsere eigene kleine Holzblockhütte auf uns und das war ein krasser Kontrast zu den vergangen zwei Nächten in Las Vegas. Wir schauten noch lange in den klaren Nachthimmel und sahen unglaublich viele Sterne.
Tag 14: Bryce Canyon National Park
Nach einem reichlichen Frühstück ging unsere Tour weiter und wir waren etwas geschockt, denn am Rand unserer Strecke lagen unzählige Tierkadaver von toten Rehen. Wir wissen bis heute nicht, ob diese geschossen wurden und am Straßenrand abgelegt worden sind oder ob diese tatsächlich von Fahrzeugen erfasst wurden. Irritiert und traurig fuhren wir weiter zum Bryce Canyon, den wir anderthalb Stunden später erreichten.
Der Bryce Canyon National Park wurde zu einem echten Highlight unserer Reise, denn solche Felsformationen hatten wir nie zuvor gesehen und auch die Anzahl der vielen Felsnadeln und die schier unglaubliche Weite beeindruckte uns. Zu Fuß machten wir uns auf den knapp fünf Kilometer langen Rundweg, den Queens Garden Trail, der uns vom Sunrise Point zum Sunset Point führte und alle paar Meter mit tollen Fotomotiven belohnte. Wir konnten die Schönheit dieses Ortes kaum fassen und nahmen uns daher viel Zeit für zahlreiche Fotostopps zur Erinnerung. Nach dem recht steilen Anstieg (ca. 200 Höhenmeter) kamen wir wieder oberhalb der Klippen an und belohnten uns anschließend mit einer großen Pizza. Mit unserem Mietwagen fuhren wir dann noch zu den Aussichtspunkten Bryce Point und Rainbow Point, wo wir auch nochmal einen kleinen Spaziergang machten.
Noch vor dem Einbruch der Dunkelheit kehrten wir in den Ort Bryce zurück, der sich direkt vor dem Nationalpark befindet, und sahen in der Westernstadt eine alten Trabant stehen, der uns an Zuhause erinnerte. Nach dem Besuch des Hallenbads gab es Abendessen und auch dieser schöne Tag ging zu Ende.
Tag 15: Grand Canyon
Nach dem Frühstück wurde noch in Bryce getankt und Proviant eingekauft, denn wir planten das heutige Mittagessen ausfallen zu lassen. Bis zum Grand Canyon hatten wir 4 1/2 Stunden Autofahrt über Kanab und die 89A vor uns. Ich ließ mal wieder meine Freundin ans Steuer und so kamen wir zur Mittagszeit im Grand-Canyon-Nationalpark am South Rim an.
Und ja, was soll man schreiben: Der Grand Canyon ist so beeindruckend wie man es vermutet. Es ist schwer zu verstehen, dass so ein kleiner Fluss wie der Colorado River im Laufe von Millionen Jahren eine solche Kraft hat, um diese Schlucht zu formen. Das mussten wir erstmal auf uns wirken lassen. So beeindruckend dies auch war, irgendwie stimmte es uns auch sentimental, denn dies war der letzte Höhepunkt unserer Reise, die mit diesem grandiosen Panorama ihr Ende fand.
Wir fuhren weiter und machten natürlich an jedem Aussichtpunkt einen Fotostopp, bis wir am späten Nachmittag am Grand Canyon Village ankamen. Uns erstaunte der Bahnhof, da
wir nicht wussten, dass man auch mit dem Zug den Grand Canyon erreichen kann. Dann verließen wir den Nationalpark und fuhren zu unserem Motel im nahen Flagstaff, wo wir am Abend ankamen.
Tag 16: Route 66
Die Sonnenstrahlen weckten uns ein letztes Mal in den Vereinigten Staaten und wir beschlossen recht spontan, noch den Walnut Canyon bei Flagstaff zu besuchen. Ein anderthalb Kilometer langer Rundweg führte uns hinab in die Schlucht, in der vor rund 900 Jahren Indianer lebten. Ihre in die Felsen gehauenen Behausungen sind bis heute erkennbar und den Besuchern wird ein guter Eindruck vermittelt wie das Leben zur damaligen Zeit vermutlich ausgesehen hat.
Nach der Besichtigung machten wir uns auf den Weg zurück nach Las Vegas, wo in der Nacht unser Flugzeug zurück in die Heimat fliegen sollte. Wir verließen die Interstate 40, um noch ein Stück über die legendäre Route 66 zu fahren. Insbesondere der Ort Seligman war dabei eine echte Augenweide, wo die glorreichen Tage der Route 66 noch zelebriert werden und ein Hauch von Nostalgie zu spüren ist. Unsere Mittagspause machten wir im sehenswerten Restaurant Snow Cap. Das konnte neben sehr leckeren Hamburgern und Sweet Potatoe Fries auch mit der Kulisse punkten: Im Backyard standen zahlreiche Oldtimer und andere Devotionalien aus vergangenen Tagen. Der Rest der Strecke war hingegen relativ unspektakulär.
Nach einem Fotostopp am Hoover Dam, der in den 1930er Jahren erbaut wurde und somit den Colorado River staute und den Lake Mead entstehen ließ, der bis heute der größte und wichtigste Stausee der Vereinigten Staaten ist, kamen wir mit der untergehenden Sonne wieder in Las Vegas an. Wir fuhren noch zum Shoppen ins Las Vegas Outlet und gaben dort unsere letzten US-Dollar aus.
Mit einem kurzen Ausflug über den Strip und einem letzten Foto am „Welcome to Fabulous Las Vegas“-Neonschild war unsere Reise nun wirklich zu Ende. Wir brachten den Mietwagen zurück zur Autovermietung Sixt am Flughafen Las Vegas und konnte das Auto ohne Wartezeit problemlos zurückgeben. Auf dem Tachometer standen am Ende unseres Roadtrips ganz genau 2.720 Meilen, was umgerechnet 4.378 Kilometern entspricht.