Spätestens seit Exportschlager PSY, sollte jeder wissen, dass K-POP und K-RAP angefangen haben die Welt zu erobern.
Sehr viel anders ist der koreanische Rap gar nicht. Die Sprachbarriere mag für die Einen abstoßend und für die Anderen genau das Richtige sein, um sich auf die Grooves einlassen zu können. Natürlich ist es, wie bei jedem Musikstil auch, einfach Geschmackssache. Man kann sich mitreißen lassen, muss aber nicht. Neider, Zweifler und Neugierige können sich hier überzeugen oder endgültig abturnen lassen.
Es wird darauf geschworen, dass koreanischer Rap (neben K-Pop, der sich schon längst mit seinen perfekt ausgebildeten und gedrillten All-Male-, All-Female-Gruppen an die Spitzen der Charts und der Musikszene spielt), sein großes Breakthrough haben wird.
Gar nicht so falsch, wenn man bedenkt, dass Legende Missy Elliott sich August letzten Jahres gemeinsam mit K-Beau und Talentbolzen GD (G.Dragon) (Mitglied der Gruppe Big Bang) die Ehre auf der M Countdown K-Con in Los Angeles gab und beide eine Reihe neuer und alter Fans für sich begeistern konnten.
Wenn man ein altes Rap-Hausrezept, samt einschlägigen Thema verfolgt, hier die unverwechselbare Leidenschaft für einen Mercedes, ist Erfolg also so gut wie garantiert. YDG und Kumpels machen in „Give it to me“ vor, wie man schnell und einfach einen Song in die Welt schmeißen kann und nebenbei noch vom Auto-Konzern gesponsort werden kann. Jede Werbung ist gute Werbung:
Gegenstand des Songs ist bei YDG leicht zu erkennen: Mercedes. Mode, Klunker, Frauen werden ebenfalls unter die musikalische Haube gebracht – sie sind Teil des Rezeptes – und vervollständigen das Bild, welches ein jeder „swaggin‘ and smokin'“ hot Rapper von sich vermitteln will. Sinnfrei, narzisstisch und konsumorientiert – drei einschlägige Keywords, die beim Dichten eines Raps unbedingt bedacht werden müssen.
„Can I let my top down in my Mercedes.
Pedal to the metal with Givenchy and Rollies
everyday we getting big money IIluminati“
Und dann muss nur noch das Modell gelobt werden und andere Co-Rapper, wie die gefeierte CL der K-Pop All-Girl Gruppe 2NE1 (gesprochen 21) gedisst werden und der Plattendeal ist komplett:
„Introducing my new girl friend
Her name is Mercedes
CLS 350 not that CL 21“
Hier ist übrigens die CL-Klasse, die angeblich neben dem CLS 350 einpacken muss:
Mal sehen, welcher Wagen als nächstes in das Visier der Musikindustrie gerät – ist es zuviel verlangt, darauf zu hoffen, dass jemand einen sexy Song auf ein Tesla Model raushaut?
Text: Anna Lazarescu
Bilder: 1llionaire Records