Wenn Wauzi wieder im Wagen mit muss, gibt es einige hilfreiche Tipps und Dinge an die Sie vor allem dann denken sollten, wenn die Hitze zunimmt.
Kurz mal eben was Abholen, Einkaufen oder Tanken gehen: „Ist doch nichts bei“, denken sich viele und lassen Ihren Köter prompt in der Karre. Schlecht, sehr schlecht. Denn unsere Vierbeiner sind sehr sensibel was Hitze angeht. Sie schwitzen nämlich nicht wie wir Menschen, über die Haut um sich abzukühlen, sondern durch das Hecheln und Ihre Pfoten. Ist es zu warm, ist dies natürlich nicht mehr möglich. Es reicht, dass das Fahrzeug kurzzeitig ohne Klimaanlage herumsteht, damit im Inneren bis zu 70°C entstehen. Auch wenn Sie jetzt vielleicht denken, dass es ausreicht, wenn Sie irgendwo im Schatten parken: Falsch gedacht. Generell ist das Tier im Auto, auch schon bei geringer Wärme einem Risiko ausgesetzt. Organschäden und Herzstillstände sind die häufigste Todesursache, nachdem Hunde im Sommer im so arglos zurückgelassen worden sind.
Besser ist’s:
Wenn Du deinen Hund im Sommer, und bei hohen Temperaturen, nicht mitnehmen kannst, und unbedingt im Auto lassen musst, dann denke daran die Wagenfenster alle einen Spaltbreit geöffnet zu lassen, so kann die Luft zirkulieren. Parke im Schatten und so nah es geht am Laden. Alles über fünf Minuten ist für den Hund bereits bei 23 Grad kritisch. Ebenfalls wichtig, damit dem Vierbeiner nicht zu heiß wird, ist ein feuchtes – bei hoher Temperatur gekühltes – Handtuch. Dieses am besten in die Transportbox oder den Kofferraum zu deinem Hund legen, sodass er sich draufpflanzen kann. Generell gilt: Nimm deinen Hund lieber mit und leine ihn draußen im Schatten an. Stelle ein Behältnis mit Wasser bereit, damit er sich ausreichend hydrieren kann.
Zivilcourage beweisen
Vielleicht hast Du keinen Hund, aber läufst zufällig an einem Wagen vorbei und es sitzt ein armes Kerlchen drin und hechelt sich die Lungen aus dem Leib. Lass den Besitzer ausrufen, wenn die Möglichkeit besteht. Viele sind sich nicht einmal bewusst, wie fahrlässig sie sind. Spring Ihnen nicht gleich an die Gurgel, der Hund reagiert nämlich im Ernstfall besser auf die beruhigende Stimme des Herrchens, als die eines Fremden. Sobald Du aber siehst, dass der Hund matt wirkt, stark hechelt oder bereits am Taumeln ist, vielleicht sogar schon erbrochen hat, solltest Du die Initiative ergreifen. Wenn der Zottel eine dunkle Zunge hat oder nicht mehr auf Ihre Rufe reagiert, solltest Du in Erwägung ziehen die Scheibe kaputt zu schlagen. Aber am besten nicht lang Fackeln, das Schlimmste was Dir passieren kann, ist eine Strafanzeige, die generell bei ausreichender Argumentation favorabel für Dich aussieht. Bei Lebensgefahr, so wie in diesem Fall, wird dich wahrscheinlich niemand ankreiden. Nur Arschlöcher. Du kannst auch die Polizei rufen. Diese darf einen Hund im Sommer und auch generell im Gefahrenfall aus einem Auto befreien. Aber das dauert und vielleicht ist Bello dann schon im Nirvana.
So rettest Du eine treue Seele
Wenn Du den Hund aus dem Wagen bekommen hast, dann am besten so schnell wie es geht in den Schatten bringen. Abkühlen ist jetzt wichtig. Dass der Vierbeiner etwas zu trinken hat, ist essentiell, aber das Wasser sollte auf gar keinen Fall eiskalt sein und ihm nicht komplett in einem Rutsch verabreicht werden. Er sollte langsam trinken, deswegen lieber Stück für Stück Wasser in die Schale geben. Auch hier kann ein feuchtes Handtuch zum Abkühlen benutzt werden. Feuchte dem Hund auch die Pfoten und dann langsam die Beine an. Von oben nach unten arbeiten. Und dabei die Pfoten immer wieder anfeuchten. Auch kalte Kompressen an Kopf und Hals, wie auch im Leistenbereich sind gut geeignet, um den Hund wieder abzukühlen. Sobald es dem Hund wieder besser geht, sollte er umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Unter Erste Hilfe beim Hund gibt es mehr Infos.
Ist der Hund bereits bewusstlos, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden, genau wie ein Mensch auch. Pass auf, dass die Zunge aus dem Mund hängt und dieser offen bleibt, damit er nicht erstickt. Wenn dies nicht der Fall ist, zieh sie ihm heraus. Unbedingt darauf achten, dass Kopf und Wirbelsäule in einer geraden Linie sind. Die Hinter- und Vorderläufe auseinander ziehen gehört zur Seitenlage dazu. Ruf den Tierarztnotdienst. Hier findest du die in deiner Umgebung passenden Anlaufstellen: http://www.tierklinik.de/notdienstsuche. In Berlin gibt es auch den SmartVet Service der sich den Hunden annimmt und sie abholt. Auch der Tiernotruf greift in solchen Fällen ein.
Hast Du dann den Hund gerettet, wirst nicht nur Du dich um eine Erfahrung reicher fühlen, sondern wahrscheinlich auch ewigen Dank vom Besitzer erhalten. Bleib wachsam. Bist Du Hundebesitzer, dann handele verantwortungsbewusst!
Text: Anna Lazarescu
Bilder: fotolia.de