ILA 2016 – Ein feuchter Rundgang

Eigentlich hatte sich der Autor dieses Textes darauf gefreut, auf die ILA zu gehen. Die Fahrt dorthin war auch erstmal ganz ok, der Regio fährt ja direkt bis nach Schönefeld und direkt vor dem Bahnhof wartete schon der Shuttle-Service zum Messe – Schrägstrich – Flughafengelände. Doch dann kam der Regen ..

Auf dem ILA Gelände angekommen, wanderte ich erstmal durch eine der Messehallen, wo sich offensichtlich einige Waffenhersteller versammelt hatten. Neben Raketenabschusssystemen, Raketen und Flugzeugmodellen fand sich hier sogar die Munition für den Soldaten von heute in diversen Kalibern, bezaubernd angerichtet, wie Kerzen auf einer Geburtstagstorte.

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In der nächsten Halle, konnte man sich über die zivile Raumfahrt informieren. Da gab es Modelle verschiedener Trägerraketen, und experimentelle Raketenantriebssysteme zu sehen. Ein Baum hing von der Decke, an welcher wiederum die Erde dargestellt wurde. Dann war wieder die Bundeswehr dran. Ein Tiger Helikopter und ein Eurofighter waren die nächsten Attraktionen.

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Draußen regnete es mittlerweile aus Eimern. Drinnen gab es aber nicht mehr zu sehen. Also ab in den Regen. Draussen auf dem Flugfeld hersschte nicht gerade reger Betrieb. Jeder, der es sich erlauben konnte, suchte Schutz unter einem Vordach und wartete. Die vielen Imbissbuden waren verwaist. Ich entschied mich dazu, weiter aufs Flugfeld zu gehen, wo die ganzen Flugzeuge und Hubschrauber standen. Als ich dort angekommen war, ähnelten meine Schuhe bereits Aquarien.

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Ich stellte mich im Laderaum eines Frachtflugzeugs unter. Ein paar Soldaten spielten nebenan Kicker – überdacht natürlich. Ich ging weiter zu einem Tiger Helikopter. Dort erklärte mir ein Soldat der Bundeswehr im strömenden Regen die taktischen Vorteile des Fluggeräts in der Kampfsituation. Wir bestiegen eine Rüstung, die um den Helikoper herum gebaut war, sodass man auch von oben weitere Details entdecken konnte.  Von hier oben sah die Lage nicht weniger trostlos aus. Ich sah mir weitere Flugzeuge von innen an .. dort regnete es wenigstens nicht. Die technische Ausrüstung im Awacs Aufklärungsflugzeug (das mit der riesigen Suppenschüssel oben drauf) wirkte wie in einem 60er Jahre Film. Retrocharme könnte man auch dazu sagen.

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Endlich lies der Regen etwas nach und es war Zeit sich das größte Passagier-Linienflugzeug der Welt, den Airbus A380 von innen anzusehen. Der Anblick von außen ist schon mal mächtig gewaltig. Die riesigen Triebwerke beeindrucken auf den ersten Blick. Im Inneren des Airbus A380, der in der Regel ca. 525 Menschen transportiert, konnte man sich dann ansehen wie so eine Business- oder Firstclass im Vergleich zur Holzklasse aussieht. Sogar eine Dusche und eine Bar konnte man dort begutachten. Die Flugbegleiterinnen im Emirates Airline Kostümchen strahlten um die Wette.

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Der Regen war mittlerweile fast verschwunden und einige Flugzeuge und Hubschrauber konnten endlich tun, wozu sie bestimmt sind.   Ein Airbus A400M sowie eine Antonov An-178 zeigten ihre Flugkünste. Überraschend wendig zeigten sich die beiden Frachtflugzeuge.Für mich war es Zeit die Socken auszuwringen und nach Hause zu gehen.

Fazit:

Insgesamt hätte ich die ILA nicht so „militärisch aufgerüstet“ erwartet. Gibt es keine Innovationen in der zivilen Lufttfahrt ? Der A380 ist ja nun auch schon 10 Jahre alt. Schon klar dass alle Entwicklungen zunächst vom Militär kommen, aber es wäre doch schön gewesen ein paar weitere Flugzeuge zu sehen, die keinen Fleckentarn tragen. Zugute halten muss man der Bundeswehr dass sie durchweg freundliches „Personal“ abgestellt hatten, das trotz Regenwetter geduldig Fragen der Zivilisten beantworteten.

 

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Text und Bilder: Ralph Oechel

Die ILA findest noch bis 4.6.2016 in Berlin Schönefeld statt.