Es ist beschlossen: Kein großes Umgeparke, keine E-Autos, kein autofreies Kiez. Der Helmholtzplatz in Berlin, der als Location für das Eco-Mobility Festival 2014 angesetzt worden war, bleibt erstmal wie er ist. 200000 Einwohner wären davon betroffen gewesen und insgesamt 3500 Autos hätten für einen Monat aus dem Areal verschwinden müssen, um den Ausstellungsständen aber auch den E-Fahrzeugen und Rädern Platz zu machen.

Hätte man die Bewohner des Helmholtzkiezez sofort gefragt und nicht außen vor gelassen, wäre es wahrscheinlich gar nicht erst zu einer Aufruhr und dem Hin und Her zwischen den Köpfen des Bezirkes gekommen. Eine Abstimmung oder eine Befragung hätte Aufschluss gegeben und sogar Alternativen aufzeigen können, ohne gleich ein komplettes Fahrverbot verhängen zu wollen. Kompromisse sind möglich. Das erkennt auch Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) nach der gescheiterten Debatte an: „Das ist nicht das Ende eines Projekts, sondern das Ergebnis einer Debatte“

Politiker im Clinch über das Öko-Festival

Die Stimmung innerhalb der Bezirksversammlung war eindeutig gegen das Umsetzten der komplizierten Pläne, aber vor allem gegen die Tatsache, nicht einmal in einem Jahr von den Plänen Kirchners informiert worden zu sein. Die Ausmaße und Finanzierungsdimension eines solchen Festivals sind enorm. Das Gefühl des Übergangenwordenseins, ist darum bei Köhne besonders groß. Er erfuhr erst aus der Zeitung von den Plänen seines Kollegen. Man habe sich darauf verständigt, dass dieses Projekt so nicht weitergeführt werden würde, so Pankows Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD). Eine etwas abgemagerte Version davon, sei aber durchaus denkbar. Dem Bezirksamt bleiben Themen, wie das Umweltbewusstsein und Elektromobilität wichtig, und so entschied man sich dafür, die Idee nicht komplett zu verwerfen.

Denkbar ist jetzt ein „Wettbewerb der Kieze“, bei dem es darum geht ein Kiez als abgasfrei vorzuschlagen. Köhne ergänzte, dass es möglich sei, dass nur wenige Straßen rund um den Helmholtzplatz autofrei werden, aber nicht das gesamte Viertel. Wie aber dann eine Auswahl für einen Stadtkiez läuft und was die Umsetzung der Pläne und Mittel angeht, mit denen die „abgasfreie Zone“ geschaffen werden soll, oder wie die Gewinner dieses Wettbewerbes festgestellt werden, steht noch nicht fest.

Text: Anna Lazarescu