Der Senat lässt 58 Millionen Euro für die BVG springen – investiert werden soll erstmal in sieben neue U-Bahn-Züge.
Immer länger wartet man beim Einsteigen oder Aussteigen aus den U-Bahnen, was an der nächsten Haltestelle zu Verspätungen und längeren Wartezeiten führt. Um dieses Problem anzugehen gibt es verschiedene Lösungen. Mehr Züge auf einigen der Hauptstrecken fahren zu lassen, Türsysteme effizienter zu gestalten oder mehrere Wagen einzusetzen.
Aus Alt mach Neu – quasi
Da es viel länger dauern würde komplett neue Züge in Auftrag zu geben, diese zu bauen und auszuliefern setzt die BVG darauf, den Zugbestand zu überholen und zu verbessern. Die Großprofil-Züge auf den Linien U5 bis U9 sollen in die neuen Planungen eingeschlossen werden, sodass nur sieben Züge mit sechs Wagen für das Großprofil, also 2,65 Meter breite Züge, hermüssen. Für das Kleinprofil, U1 bis U4 sollen neue Züge her, ein Vorserienmodell mit vier Wagen, befindet sich bereits in der Testphase auf der Strecke der U2. Die Baureihe mit dem Namen IK soll ab 2017 in Serie gehen und dann auf 24 Züge ausgebreitet werden. Das Projekt soll dann bis zu 158 Millionen Euro kosten.
IK wunderbar?
Die neue IK-Reihe der Kleinprofillinie ist 10 Zentimeter breiter, was mehr Raum für rund 330 Insassen bietet. Es gibt 258 Steh- und 80 Sitzplätze, die Längsbestuhlung bleibt erhalten. Etwas ungemütlich kann es trotzdem werden, denn die Polster wurden zu Sitzschalen aus Hartplastik, die nur noch über einen Stoffbezug verfügen. Positive Punkte sind, dass durch die Luftfederung die Fahrt leiser wird. Kein Ohren zerschmetterndes Quietschen und Rattern mehr, die Züge sind alle barrierefrei und es wurde an mehr Platz für Kinderwagen, Trollis, Koffer und Rollstuhlfahrer in den Mehrzweckbereichen gedacht. Ebenfalls praktisch ist, dass sich die neuen Züge an die alten Wagenmodelle kuppeln lassen, sodass dies bereits den Personenverkehr entlastet.
Zu wenige Fahrten
Wegen der Baumaßnahmen im Nord-Süd-Tunnel sind die U-Bahnen noch stärker ausgelastet, sodass verstärkt Mehrfahrten durchgeführt werden müssen. Gerade Linien wie die U9 (Rathaus Steglitz-Osloer Straße), U6 (Alt-Tegel – Alt-Mariendorf) oder U2 (Ruhleben-Pankow) sind davon betroffen, da die Fahrgäste die Linien S1, S25 und S2 nicht mehr komplett nutzen können. außerdem weisen viele Wagen immer mehr Risse auf und müssen in die Werkstatt, sodass auf manchen Strecken anstelle der sechs Wagen nur noch vier zum Einsatz kommen. Dies führt nicht nur zu überfüllten Wagons, sondern eben auch zu langen Wartezeiten an den Gleisen.
Text: Anna Lazarescu
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