Gut Ding will Weile haben, heißt es doch so schön. Ganz nach dem Motto lässt sich Tesla Motors die nötige Zeit, damit das Model X nicht nur gut sondern perfekt wird. Die Wagen wurden Anfang dieses Jahres erwartet, jetzt verschiebt sich der Termin jedoch um ein weiteres Jahr.
Geschäftsführer Elon Musk gab zu verstehen, dass es ihm wichtig sei, ein Auto zu entwickeln, das die Erwartungen übertrifft. Es solle nicht nur bei dem Standard eines gelungenen Prototyps bleiben, sondern das Serienmodell müsste dieses um Längen übertreffen. Ein Auto, das bei einer Messe Eindruck macht, müsse auch nach dem Kauf Neues bieten und die technischen Voraussetzungen mehr als nur erfüllen.
Die wichtigsten Optimierungspunkte auf der Liste des ambitionierten Unternehmens sind die nach oben öffnenden Flügeltüren auszuarbeiten und den Wagen für Frauen attraktiver zu machen. Musk gab zu, dass sie bei ihrem Sedan, den Fokus auf die Männern gerichtet hatten. Er machte klar, dass sie die Fehler des S Modells am Model X ausbessern wollen. Der Fahrersitz soll sich weiter nach vorne rücken lassen, sodass auch kleinere Frauen, besser an die Pedale kommen. Auch an der Frontsicht wird etwas verändert werden, damit eine maximale Visibilität, für Mann und Frau, erreicht werden kann.
Der kurvige Wagen ist mit seinen sieben Sitzen als Familienauto gedacht. Gerade die Flügeltüren, an deren Design tatkräftig gefeilt wird, sollen das Einsteigen erleichtern. Auch versprechen die sich nach oben öffnenden Türen, dass die dritte Sitzreihe geschickter zu erreichen ist. Ganz besonders in engen Parksituationen sind die „Falkenflügel“, wie sie Musk nennt, eine Bereicherung. Steigt man ein und aus muss man sich nicht mehr krümmen oder den Kopf einziehen, sondern kann aufrecht stehen und bequem Platz nehmen. Die Sitze der zweiten Reihe lassen sich nach vorne rücken, mit oder ohne Kindersitz: an die hinteren Sitze zu gelangen ist so kein Problem.
Vom Design und der Gebrauchstauglichkeit zum Kern des neuen Fahrzeugs: Ein Vierrad-Dual Motor sorgt beim Tesla Model X für den Antrieb, wobei der zweite Motor den Drehmoment und die Zugkraft erhöht. Der Wagen sticht viele Sportwagen aus, wenn man den Aussagen der Firma glauben will, denn er beschleunigt von 0 auf bis zu 96 km/h in weniger als 5 Sekunden. Ob die Performance Variante des Motors flinker ist, oder was sie genau zu bieten hat ist noch unklar. Allerdings gibt es die Batterien für das elektrische Auto in einer 60kWh und einer 85kWh Ausführung mit denen es sich bis zu 390km oder 502km weit fahren lässt. Die Leistung der Batterien beträgt 225kW und respektive 310kW. Die begrenzte Anzahl an Batterien könnte mitunter einer der Gründe sein, wieso die Produktion vielleicht limitiert werden wird, wie Musk auf der letzten Geschäftsversammlung Preis gab. Zu den Gründen einer solchen Knappheit jedoch, äußerte er sich nicht.
Viele Kunden sind etwas enttäuscht, da sie nun länger auf ihr Auto warten müssen, nehmen es aber gerne in Kauf, immerhin geht es um höchste Qualität. Und da die Tesla-Fangemeinde über eine starke Solidarität und Sympathie für die elektrischen Autos verfügt, verzeiht man bereitwillig. Bestellungen die jetzt ausgesendet werden, treffen voraussichtlich im Herbst 2015 ein. Aber vielleicht tragen die Falkenflügel den Wagen doch schneller als erwartet aus der Fabrik raus.
Text: Anna Lazarescu
Bilder: Tesla Motors
