Solar Roadways hat es geschafft 62% über die eigene Finanzierlatte zu kommen. Angesetzt waren satte 1.000.000 Dollar, ohnehin schon ein deftiger Haufen Geld. Anscheinend, war das Ehepaar Brusaw sehr überzeugend mit dem neuen, zugegebenermaßen sehr coolen, Video für ihr in Idaho geborenes Projekt. Auch wurde viel Wind in der Presse gemacht und die offiziellen Fördermittel und Nominierungen lesen sich vorteilhaft. Die Kampagne läuft weitere 22 Tage auf der Crowdfundingplattform Indiegogo – könnte demnach noch mehr Unterstützung bekommen, um in die Tat umgesetzt zu werden.

Die Solarzellen, die unter einer dicken Schicht Fiberglas liegen und somit vor Witterung und äußeren Druck geschützt sind, sollen in den Solarwaben wahre Wunder vollbringen. Sicherlich wird an der Solar Roadway weitergearbeitet werden. Eine vollkommene Garantie für die Versprechen gibt es nicht, doch der Testlauf auf dem hauseigenen Parkplatz der Familie Brusaw hat bereits bewiesen, dass zumindest auf kleinem Raum, möglich ist, was von ihren Solarstraßen erwartet wird.

Solar roadway

Eine Übersicht der Vorteile, die die futuristisch anmutende Straße mit sich bringen würde, sorgt vielleicht für das fehlende Restgeld, um die 2 Millionengrenze zu knacken.

1. Der Treibhauseffekt soll angeblich um bis zu 75% verringert werden. Da die USA nach wie vor eines der Länder mit dem größten Spritkonsum und den größten Autos ist, scheint dies sowohl realistisch (nur auf die Staaten bezogen), als auch idealistisch zugleich. Ein Segen wäre es auf alle Fälle.

2. Die LEDs der Solarzellen lassen sich einzeln programmieren und steuern, was eine partielle und punktuell geplante Beleuchtung möglich macht. Spurverengungen oder Umleitungen, Straßenmarkierungen, wie Zebrastreifen und Parkplätze, wie auch Beleuchtungs- und Sicherheitsstreifen, wären somit in der Straße integriert. Sogar Sport- und Spielplätze ließen sich geschickt damit ausleuchten und auszeichnen. Festivals und Umzüge würden eine neue, feierliche Dimension mit einer vom Boden ausgehenden Beleuchtung bekommen.

Solar Roadways2

3. Keine Straßenglätte mehr. Die Panels leiten Wärme durch die Zellen, sodass im Winter Eis einfach dahinschmelzen würde. Dies macht Streugut und Räumdienste überflüssig und auch Korrosionsschäden am Auto durch Salz und Kies, wären sprichwörtlicher Schnee von gestern.

4. Eine einfache Wartung der Zellen wäre möglich, da sie durch einen seitlichen Schacht, der an den Panels und der Straße verläuft, erreichbar wären. Die Straßen müssten seltener aufgerissen werden, da die Schäden unterirdisch behoben werden können. Auch würden so seltener Stau und Umleitungen entstehen.

5. Der seitliche Schacht würde oberirdische Kabel und Masten so gut wie nutzlos machen. Diese würden einfach mit in den Schacht eingebaut. Funklöcher wären Vergangenheit durch eine dauerhafte Netzabdeckung. Auch die Wartung wäre leichter. Internet-, Telefon-, Fernsehanbieter könnten durch eine derartige Verlegung der Kabel profitieren und billiger werden. Die Speisung der Leitungskästen und Verteiler, würde ebenfalls über die Solarstraße erfolgen.

6. Elektrische Autos könnten noch einfacher und problemloser versorgt werden. Die Solarstraße bräuchte nur alle paar Kilometer eine „Zapfsäule“ integrieren und sämtliche Reichweitenprobleme wären aus der Welt.

Der Faden lässt sich weiterspinnen. Das Projekt selbst ist jedenfalls vielversprechend und wird durch eine bereits erfolgreiche Finanzierung schnell in die nächste Phase treten können.

Text: Anna Lazarescu

Bilder: (c) Solar Roadways Indiegogo und Künstler: Katherine Simons, Craig Fine,  Sam Cornett