VW setzt auf HyMotion – Bühne frei für den Golf SportWagen

Volkswagen reitet die Wasserstoffzellenwelle gekonnt neben seinen Mitstreitern und präsentiert den HyMotion Golf SportWagen bei der Autoshow in LA.

Bislang hatte die Los Angeles Autoshow viele spannende und innovative Highlights zu bieten. Toyota lüftete die letzten Schleier um seinen Mirai und die sich darum drehenden Pläne für sein Wasserstofftankstellennetzwerk, Audi konterte mit dem schicken Sportback A7 H-Tron Quattro und Honda zeigte stolz neue Designs und Details um das lang erwartete neue FCV Konzeptfahrzeug. Alle Wagen haben eines gemeinsam, sie setzen auf eine weitaus fortschrittlichere und umweltfreundlichere Antriebsmethode: Wasserstoff. Zur Zeit scheint jeder Autohersteller, der was auf sich hält diesem neuen Trend zu frönen.

Aus Alt mach Neu

Volkswagen reihte sich brav ein und stellte seinen Golf SportWagen HyMotion auf der LA Autoshow vor. Sie entwickelten dafür aber nicht gleich ein neues Auto, sondern machten sich bereits bestehende Modelle zu Nutze. Ein Golf SportWagen wurde als Vorbild genommen und verwendet. Seit dem Tiguan Hy-Motion aus dem Jahr 2008 ist der HyMotion somit das erste Wasserstoffauto, dass Volkswagen an sein Publikum heranträgt. Interessant hierbei ist, dass Zellstoffmodul exakt das Selbe, wie im Audi A7 H-Tron ist und den Motor aus dem E-Golf Model besitzt. Die Beschäftigung mit Plug-In und Elektroantrieben nahm mehr Zeit und Planung der deutschen Firma in Anspruch, als man vielleicht zugeben wollte. Dennoch scheint die Elektrowagenindustrie nun ernsthafte Konkurrenz zu bekommen und das gleich aus mehreren Ecken und aus den eigenen Reihen. Die Zukunft sieht grüner aus als je zuvor.

Trendstoff Wasserstoff

Hydrogen ist das neue Elektro. Und in der Tat, scheint viel dafür zu sprechen, denn Wasserstoff hat als Nebenprodukte nur Hitze und Wasser. Ist die Gewinnquelle des Elementes rein, so ergibt sich eine eigentliche Emissionsrate von 0%. Der VW HyMotion lagert seinen Wasserstoff in vier extrastarken Hochdruck-Wasserstoff-Kohlefasertanks im Unterboden des Wagens ein, nicht etwa hinter den Sitzen oder im Kofferraum, wie bei anderen Fahrzeugen, sodass Platz gespart wird.

Mit Beinahe 500 Kilometern Reichweite , steht der neue VW nicht schlecht da, der Mirai schafft nur etwa 486 Kilometer und braucht zwei Minuten länger um komplett betankt zu sein. Der HyMotion schafft dies innerhalb von drei Minuten. Außerdem liefert der HyMotion auch die Möglichkeit im elektrischen Modus zu fahren, gleich einem Plug-In Hybriden, und schafft somit weitere 50 Kilometer durch seine 8,8 kWh starke Lithium-Ionen Batterie, die sowohl durch die rückkoppelnde Bremsenergie wieder aufgeladen werden kann.

Hymotionback

Am Netz braucht zwischen zwei bis vier Stunden für eine volle Beladung. Der HyMotion brilliert aber auch durch seinen Allradantrieb: Zwei E-Motoren auf Vorder- und Hinterachse sorgen mit 270Nm Drehmoment für zweimal 116 PS, sodass der Antriebsschub butterweich erfolgt. Verbrauchen kann der neue SportWagen nur wenig, ein Kilo Wasserstoff reichen für etwa 100 Kilometer aus, was in Benzin umgerechnet, etwa 3,7 Litern entspricht – ähnliche Werte wie Toyotas Mirai und Audis H-Tron. Die Beschleunigungsrate ist etwa die Selbe, wie beim Mirai: von 0 auf 100 in 10 Sekunden. Es bleibt spannend, um den Kampf um die Marktspitze, doch das Rennen wird wohl derjenige machen der schnellstens eine Lösung für die Tank-Infrastruktur findet.

Text: Anna Lazarescu

Bilder: VW