Ein BMW Z3 ist eine gute Wahl, vielleicht nicht als Alltagsauto, dafür ist zu unpraktisch, aber als Spaßmobil für den Sommer allemal. Wenn Sie sich nach einem Z3 umschauen, steht als erstes die Frage im Raum, ob 4 oder 6 Zylinder-Motor. Die 6 Zylinder Triebwerke laufen etwas geschmeidiger als ihre kleineren Brüder, verbrauchen allerdings auch mehr Sprit, sind teurer in der Anschaffung und sind auf dem Markt nicht mehr so oft zu finden. Leichter gestaltet sich die Suche bei den 4 Zylinder Motoren. Da gibt es den 1,8 Liter mit 115 PS, den 1,9i mit 118 und den 16 Ventiler mit 140 Pferdestärken. Hier beginnen die Gebrauchtwagenpreise schon bei um die 5000 Euro. Eine absolute Ausnahmeerscheinung auf dem Markt sind die Z3 mit M-Motor. Da legt man heute noch 20.000 Euro auf den Tisch, gute Substanz vorausgesetzt. Dafür bekommt man aber auch einen reinrassigen Sportwagen mit 321 bzw 325 PS, einer Beschleunigung von 0 auf 100 in guten 5 Sekunden und einer Spitzengeschindigkeit von 250 km/h. Eine Wertanlage ist so ein Gefährt allemal.
Bei der Auswahl des Getriebes, gibt es kaum eine Wahl. Die allermeisten BMW Z3 wurden mit einer 5-Gang-Handschaltung gebaut. Einige wenige Exemplare mit Automatik fristen eher ein Schattendasein. Wer im Z3 sitzt, will einfach selbst schalten und walten. Dafür wird man dann auch fürstlich belohnt, mit einem Roadster-Fahrgefühl par Excellence. Der Hinterradantrieb bringt Fahrfreude pur, und wird er herausgefordert, wedelt der kleine Z3 auch schon mal ein wenig mit dem Heck. DSC, so nannte BMW damals sein Antischleuderprogramm, war zwar in der Aufpreisliste, wurde aber selten genommen.
Lange Strecken sind nicht eben das Metier des Z3, nein, hier steht der schnelle Fahrspaß im Vordergrund und hierfür muss man bereit sein. Kofferraum und Interieur sind eng geschnitten. Viel Platz gibt es im gerade mal 160 Liter fassenden Gepäckabteil nicht. Für eine Kiste Bier oder zwei reichts. Und wer doch noch den großen Koffer mitnehmen will, für den gibt es einen mehr oder weniger schicken Gepäckträger, der sich auf die Kofferraumklappe schnallen lässt. Die Roadster-typischen Notsitze im Fond fehlen. Der Z3 ist ein reiner 2-Sitzer. Zu groß sollte man auch nicht gewachsen sein. Ab 1,90 Meter Größe wird’s eng im Oberdeck.
Das Handling des Z3 ist leichtfüßig und schreit nach kurvigen Bergstraßen. Nur geräuschempfindlich sollte man nicht unbedingt es. Es knarzt schon mal hier und da im Gebälk und der Wind zerrt ordentlich an den Haaren. Auf der Autobahn ist es vermutlich angenehmer mit geschlossenem Verdeck zu fahren. Das gibt es übrigens in manueller und automatischer Ausführung, wobei wir fast zur manuellen raten würden, denn mit 2 Handgriffen ist der Deckel offen, dazu muss man nicht mal anhalten. Die elektronische Variante hingegen ist schwerer und natürlich ein Teil was schnell kaputt gehen kann.
Vorsicht bei Waschstraßen! Der Z3 ist nämlich oft nicht ganz dicht. Wer also nicht gerrn im Aquarium fährt, der sollte auf die Waschstraße und Hochdruckreiniger verzichten und lieber selbst Hand anlegen. Weitere bekannte Sorgenkinder des Z3 sind die Elektronik, defekter Fensterheber und Tankuhren sowie Klappergeräusche hier und da. Im großen und ganzen handelt es sich hier um solide Autos, die auch gut und gern 200.000 km auf die Uhr bringen. Rostprobleme kennt der Z3 kaum, ein Blick hinter den Tankdeckel und in den Kofferraum sowie den Batterieschacht kann aber nicht schaden. Radhäuser und Türunterkanten kann man bei der Gelegenheit auch gleich prüfen.
Das Design des Z3 ist definitiv zeitlos und wird das Auto definitiv zum Klassiker machen, dafür lassen wir uns in der Redaktion hier eine Hand abhacken. Vor allem die seltener angebotenen 6-Zylinder-Modelle und der Z3 M stellen eine absolute Wertanlage dar. Die nicht enden wollende Motorhaube, das kurze knackige Heck, … Das Facelift-Modell gebaut ab 1999 steht dank hochgezogener Kotflügel am Hinterteil noch potenter auf der Strasse. Die Heckleuten sind nun L-förmig und der Kofferraumdeckel geschwungen. Die Instrumente im Innenraum wurden neu geordnet und das Verdeck bekam eine zusätzliche Innenhaut, was sich als Schall- und Kältedämpfer angenhem bemerkbar macht. Selbst James Bond war da nicht abgeneigt und wählte den Z3 in „Golden Eye“ als Agentenmobil mit allerlei nicht serienmäßigen Extras.
Text: Ralph Oechel