Die Welt hat darauf gewartet. Mehr als ein Jahr darauf gewartet, sich Fragen gestellt, ob es noch dazu kommen würde oder nicht. Am 17 Juni 2013 stellte Leiter von Tesla Motors Elon Musk erstmals in einer Demonstration vor, wie sich die Batterie eines S Models innerhalb von nur 90 Sekunden über den Bauch des Wagens auswechseln ließ. Begeisterung, Furore! Allerdings konzentrierte sich der Elektroautohersteller dann eher auf die Ausweitung des Supercharger Netzwerkes und das Ausbauen, Verbessern und Verschnellern der bisherigen Modelle (Dual-Drive), wie auch der Konzipierung und Ankündigung Zukunfts-Crossover Wagen wie dem Tesla Model X oder das Model III und natürlich auf die Pläne für die Gigafactory. Man schwieg sich zu dem Thema gekonnt aus.
Fast Pack Swap Event from Tesla Motors on Vimeo.
Das kann viele Gründe haben. Zum einen die Tatsache, dass solche Swapping Stations nicht gerade dafür bekannt sind, Profit zu machen. Um genau zu sein, gab es bisher nur eine einzige Batterietauschstation. Diese stand in Israel und wurde nach einem Jahr wieder geschlossen, aus Mangel an Kunden.
Ein weiteres Motiv für die erstmals auf Eis gelegten Pläne könnte auch sein, dass ein Batterietausch Tesla mittlerweile die Zero-Emission Vehicle Credits von der kalifornischen Kommission für die Reinhaltung der Luft, dem California Air Resources Board (CARB), kosten würde. Ursprünglich hätte es auch dafür Punkte gegeben, nun haben sich die Regeln jedoch geändert und das Batterieauswechseln, gehört nicht mehr zu den punktewürdigen Möglichkeiten.
Außerdem würde eine solche Batterietauschstation wohl um einiges mehr kosten als eine Supercharger Station, welche sich je nach Größe zwischen 117033 und 234066 Euro einpendeln. Wirtschaftlich gesehen lohnt sich eine solche Investition also nicht gerade.
Nun wurde bekannt gegeben, dass Ende des Jahres eine Batterietauschstation in Kalifornien irgendwo zwischen L.A. und San Francisco aufgemacht werden würde. Die damalige Aussage war, dass sich Kunden ihre Batterien wieder zu einem anderen Zeitpunkt selbst abholen müssten und das für den Tausch Kosten anfallen würden, ganz gegensätzlich also zu der Benutzung der Charging Stationen, da diese für frei nutzbar sind. Vizepräsident der Abteilung für Firmenentwicklung Diarmuid O’Connell gab vor einem Jahr zu verstehen, dass es eine Station sein könnte, die der Öffentlichkeit nicht mal zugänglich wäre.
Vielleicht handelt es sich auch nur um eine Test-Station. Oder ist Teil eines Flottensystems bei dem Kunden ein bereits frisch beladenes Auto bestellen können, während ihr altes dort aufgeladen wird? Noch ist nicht ganz klar, was es mit der Batterietauschstation auf sich hat, aber es würde vor allem für die Kunden Vorteile haben in Sekundenschnelle den Wagen wieder vollbeladen auf der Straße haben zu können, dennoch scheint es so, als würden die kostenfreien Supercharger Stationen auch weiterhin das Standbein der Firma bleiben.
Text: Anna Lazarescu