Deine Autoscheiben sind zugefroren? Von innen gefrorene Fahrzeugscheiben sind oftmals ein großes und zeitraubendes Ärgernis. Schließlich möchtest du morgens pünktlich zur Arbeitsstelle kommen oder ohne große Umstände Brötchen fürs Frühstück holen und dann stellst du fest: Die Frontscheibe ist von innen mit einem milchig trüben Eisfilm überzogen, durch den du nichts mehr siehst. So kannst du natürlich nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Doch wie kommt diese Vereisung zustande?
Es handelt sich bei dieser Eisschicht um kondensierte Feuchtigkeit aus der Fahrgastzelle. Selbst wenn du penibel darauf achtest, dass die Fußmatten nicht durch Regen und Schnee feucht sind und dass nasse Bekleidung oder der Regenschirm im Kofferraum transportiert wird – es ist der menschliche Atem und die natürliche Transpiration des Körpers, die zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit führen. Sitzen vier Personen im Fahrzeug, ist im Winter schon eine Fahrt von fünfzehn Minuten völlig ausreichend, um im Anschluss für eine starke Vereisung zu sorgen.
Es gibt jedoch eine sehr einfache wie wirkungsvolle Maßnahme, wenn die Autoscheiben zugefroren sind: die Klimaanlage. Wenn dein Auto eine hat, kannst du sie im Winter einsetzen, um für klare Sicht zu sorgen. Klimaanlagen entziehen der Raumluft sehr effektiv die Feuchtigkeit. Mit dieser Art der Prävention vereist die Frontscheibe selbst bei sehr niedrigen Temperaturen in der Regel wesentlich schwerer. Kommt es dennoch zur gefürchteten Vereisung, hast du gleich mehrere Möglichkeiten, die Eisschicht schonend zu entfernen.
Die sinnvollsten Enteisungstipps, wenn die Autoscheiben zugefroren sind
Die einfachste Möglichkeit, die Eisschicht von der Frontscheibe zu entfernen ist, dass du die Lüftung des Fahrzeugs benutzt. Allerdings gelingt das in der Praxis recht schwer, da die Luft das Eis ohne warmgelaufenen Motor in den seltensten Fällen effektiv auftauen kann. Da es laut §30 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung untersagt ist, Motoren unnötig laufen zu lassen, ist die Fahrzeuglüftung eine eher problematische Variante bei der Eisentfernung. Zudem ist es bei Minusgraden nicht empfehlenswert, die Klimaanlage bei ausgeschaltetem Motor ausschließlich per Autobatterie zu betreiben. Vielleicht hast du im Anschluss klare Sicht, aber unter Umständen ist dann die Batterie entladen. Hast du also eine andere Möglichkeit, für klare Sicht zu sorgen, solltest du diese auch nutzen.
Eine dieser Alternativen, wenn die Autoscheiben zugefroren sind, ist beispielsweise ein Autoluftentfeuchter, den du nach einer Fahrt auf dem Armaturenbrett unter der Windschutzscheibe platzierst. So gelangt nicht genug Feuchtigkeit auf die Windschutzscheibe, um beim nächsten Fahrtantritt zum Problem zu werden. Einige Autofahrer schwören auf eine Wärmflasche aus Gummi, die sie eine halbe Stunde vor Fahrtantritt auf ein isolierendes Handtuch auf das Armaturenbrett legen – idealerweise weicht das Eis auf der Frontscheibe dabei auf und kann mit dem Handtuch einfach entfernt werden. Wenn dir keine Wahl bleibt und du zum Eiskratzer greifst, weil du zu einem Termin musst, solltest du nur mit äußerster Vorsicht arbeiten. Schließlich lässt sich die nach außen gewölbte Frontscheibe so nur schwer bearbeiten. Zudem sind viele Scheiben von innen, insbesondere an den Rändern und im Bereich des Rückspiegels, mit empfindlichen Gummierungen oder anderen Beschichtungen versehen.
Was du beim Enteisen der Frontscheibe nicht tun solltest und wie du eine zugefrorene Handbremse löst
Eine Windschutzscheibe hält im Winter extremen Temperaturunterschieden stand. Schließlich können Pkw auch bei -20°C Außentemperatur und einem auf über +30°C eingestellten Innengebläse betrieben werden, ohne dass die Scheiben bersten. Allerdings solltest du dennoch kein heißes Wasser auf die Windschutzscheibe gießen, um sie vor Eis zu befreien. Insbesondere dann, wenn das Wasser zu heiß ist und punktuell auf die Scheibe trifft, kann der Temperaturunterschied zu stark sein und Risse wären dann die Folge. Zwar lassen sich viele Autofahrer von einer Behandlung ihrer Frontscheibe mit mäßig warmem Wasser nicht abbringen. Das Risiko einer defekten Frontscheibe ist in solchen Fällen aber durchaus gegeben. Übrigens: Auch ein Enteiserspray sollte in der Fahrgastzelle nicht eingesetzt werden. Im Spray können Stoffe enthalten sein, die gesundheitlich bedenklich sind oder in engen Räumen nicht angewendet werden dürfen. In jedem Fall ist es sinnvoller, nach einer Fahrt ordentlich durchzulüften und die Feuchtigkeit entweichen zu lassen, als vor dem nächsten Fahrtantritt zum Enteiserspray zu greifen.
Es mag erstaunlich klingen, aber im Gegensatz zum Enteisen einer von innen gefrorenen Frontscheibe ist das Lösen einer eingefrorenen Handbremse relativ einfach. Zunächst einmal bewegst du die Handbremse mehrmals nach oben und nach unten. Gibt es keine Reaktion, startest du das Fahrzeug, und fährst du etwas vor und gleich wieder zurück. Dabei versuchst du erneut, die Handbremse zu bewegen. Den gesamten Vorgang kannst Du mehrmals wiederholen. In der Regel ist das ein probates Mittel, um die Handbremse binnen weniger Sekunden wieder in Gang zu bringen. Einige Autofahrer greifen auch zu einem Föhn. Wenn du einen solchen hast und dir in Fahrzeugnähe eine Steckdose zur Verfügung steht, kannst du versuchen, die Bremsen der Hinterräder vorsichtig auf eine nicht zu hohe Temperatur oberhalb des Gefrierpunktes zu bringen. Im Anschluss sollte die Handbremse problemlos in Betrieb zu nehmen sein. Gegebenenfalls kannst du bei extremen Minusgraden beide Methoden kombinieren, um zum gewünschten Resultat zu gelangen.