Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das ist der Plan von Audi, die in der vergangenen Woche ihr neuartiges Stoßdämpfersystem eRot vorstellten. Das Besondere daran: Es soll Strom erzeugen. Statt der bisherigen hydraulischen Dämpfer will Audi dafür Rotationsdämpfer einsetzen, deren Bewegungsenergie in Strom umgesetzt werden soll. Je holpriger die Fahrt und schlechter die Fahrbahn, desto mehr elektrische Energie wird gewonnen.

„Jedes Schlagloch, jede Bodenwelle, jede Kurve bringt Bewegungsenergie ins Auto, die in den aktuellen Dämpfern aufgenommen und in Form von Wärme verloren geht“, erklärt Dr.-Ing. Stefan Knirsch, der Vorstand für Technische Entwicklung bei Audi. Mit dem neuen elektromechanischen Dämpfersystem wolle sich Audi diese Energie zunutze machen, sie in Strom umwandeln und in ein 48-Volt-Bordnetz einspeisen.

Die Rekuperationsleistung – die Menge an elektrischer Energie, die durch Bewegungsenergie zurückgewonnen wird – habe in den Tests zwischen drei Watt auf einer frisch asphaltierten Straße und 613 Watt auf einer holprigen Nebenstraße betragen.

In Zeiten, in denen Energierückgewinnung, elektrisches und teilelektrisches Fahren eine immer größere Rolle spielen, sollen damit bis zu drei Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer eingespart werden. In einer für 2017 geplanten, zweiten Ausbaustufe der Stoßdämpfer und des Stromnetzes sollen diese sogar genug Strom erzeugen und ins Netz einspeisen, um als Mild-Hybridantrieb für ein Einsparpotenzial von bis zu 0,7 Liter pro 100 Kilometer zu sorgen.
Bild: Audi AG